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Das eFanzine des Perry Rhodan Online Clubs |
Die PERRY RHODAN-Redaktion meldet:
Science Fiction ist im deutschsprachigen Raum nach wie vor keine Literatur, die von der Masse konsumiert wird. Zwar schauen sich Millionen von Menschen die jeweiligen Fernsehserien wie »Star Trek« oder Kinofilme wie »Star Wars« oder auch neuerdings »Paycheck« an, häufig übrigens ohne zu bemerken, dass sie gerade Science Fiction konsumieren - auf die Literatur hat das meist wenig Auswirkungen.
Hat es die gesamte Literaturrichtung schon schwer genug, hat die Kurzform der Science Fiction noch mehr Probleme. Kurzgeschichten in Magazinen sowie in Sammlungen verkaufen sich durch die Bank schlecht, weshalb sie meist nur noch von engagierten Kleinverlagen publiziert werden können.
Das scheint geschichtlich bedingt zu sein. Oder, um es anders zu sagen: Früher war das wirklich nicht viel besser...
Im Jahr 1955 begann der damals in Rastatt ansässige Pabel-Verlag mit der Herausgabe des Utopia-Magazins, das es auf insgesamt 26 Ausgaben brachte. Der in München sitzende Moewig-Verlag verlegte das Galaxis-Magazin, das 1958 und 1959 auf insgesamt 15 Ausgaben kam. Beide Verlage, die damals noch nicht zu einem Haus mit Sitz in Rastatt verschmolzen waren, versuchten somit nacheinander, amerikanische SF-Magazin hierzulande auf den Markt zu bringen - und beide Verlagshäuser scheiterten letztlich damit.
Das ist graue Vergangenheit, fast ein halbes Jahrhundert her, und die heutige Leser-Generation weiß davon größtenteils nichts mehr. Umso schöner, dass Dieter von Reeken ein sehr schönes Buch herausgebracht hat, das einen »Rückblick auf die beiden ersten deutschen Science Fiction-Magazine« bietet. Für Menschen, die diese Hefte aus den fünfziger Jahren her kennen oder die sie sich im Lauf der Jahre nachgekauft haben, ist das ebenso ein erfreuliches Buch wie für jüngere Leser, die sich über die Vergangenheit der SF-Literatur informieren möchten.
Auf insgesamt 148 Seiten gibt es in diesem Taschenbuch, das als Book on Demand erschienen ist, alle Titelbilder und Inhaltsangaben der insgesamt 41 Magazine, ergänzt durch Statistiken und kenntnisreiche Vorworte. Unter der Bestell-Nummer 3-8334-0667-4 kann das Buch bei jeder Buchhandlung bestellt werden; diverse Versandhändler dürften es ebenfalls liefern können. Wer mag, kann sich auch direkt an Dieter von Reeken , Brüder-Grimm-Str. 10, 21337 Lüneburg, wenden. Es kostet 12,90 Euro.
Ich gestehe, dass ich ein Freund solcher historischer Aufarbeitungen bin, und das sicher nicht nur deshalb, weil ich heute in der SF-Branche tätig bin. Solche Bücher sind auf jeden Fall lesens- und betrachtenswert für jeden, der sich ernsthaft für die Science Fiction interessiert.