![]() |
![]() |
Das eFanzine des Perry Rhodan Online Clubs |
Odyssee 4
Die Traumkapseln
von Frank Böhmert
Die Rebellen sind von der Gefängniswelt geflohen und von den Quochten nach Zaphitti gebracht worden. Bevor wir sie aber wiedertreffen, erfahren wir näheres über die Rebellen und ihre merkwürdige Welt. Offensichtlich schwelt ein Konflikt zwischen rivalisierenden Parteien. Neben dem Bewahrer des Bewährten, gibt es auch Personen, die eher der Meinung sind, daß Kampf nötig ist. Und eine dieser Personen ist Errek Mookmher. Er will die Rebellen in einen Kampf führen und bittet deshalb seinen Vater darum, einen Angriff auf eine Gefangenenwelt durchführen zu dürfen. Diese Bitte wird gewährt und sein alter, gebrechlicher Vater Tarak Mookmher begibt sich in seine Schnecke zurück. An seiner Seite befindet sich Dandar Shawdandar, die Schwester von Shirkam Otmookmher, dem Bewahrer des Bewährten.
Natürlich entpuppt sich ausgerechnet Darracq Mogmorgh als besagter Errek und daß er der Sohn vom Chef ist, hat sich auch bis zu den Quochten herumgesprochen. Vor seiner Abreise war er bereits sogenannter Hüter des Herdes, wenn sein Vater auch den Titel Hüter der Grenzen immer noch trug. Und als solcher wird er nun von den Quochten entlarvt. Zuvor allerdings macht er sich noch unbeliebt, indem er einen Rebellen erschlägt, der gegen die Internierung in dem Quochtenschiff rebelliert. Er enthauptet ihn einfach und zieht sich damit nicht nur den Unmut der Quochten, sondern auch der Menschen zu. Die Quochten wollen ihn so schnell wie möglich loswerden.
Das erweist sich aber als nicht so einfach. Die Quochten weisen ihnen einen reichlich unkomfortablen Frachtraumer zu und wollen sie schnell von ihrer Welt entfernen. Die Rebellen machen ihnen aber einen Strich durch die Rechnung, indem sie einfach davonrennen und sich in den Wäldern verstecken. Auf die besorgte Frage des Quochten, bestätigt der Rebellenführer, daß die Flüchtigen sicher morgen wiederkommen werden, so es ihnen auf Zaphitti nicht eventuell besser gefallen sollte. Perry Rhodan und Bully, der als Ich-Erzähler fungiert, nutzen die Chance und schauen sich auf dem Planeten um.
Und sie finden auch etwas interessantes. Da gibt es einen Turm, der ganz offensichtlich den Wissenschaftlern von Cor'morian zuzurechnen ist, auch wenn er schon lange verlassen erscheint. Bei der Erkundung landen die beiden Terraner Bully und Rhodan auch in einem Turmzimmer, in dem offensichtlich einmal ein Rat getagt hat. Dort finden sie, hinter einer Platte verborgen, ein hochinteressantes Relief einer Weltraumszene, es lässt sich aber nicht so genau entziffern, was das denn eigentlich sein soll.
Deshalb machen sie sich dann doch langsam auf den Weg zu den Sphären, in denen sich die Rebellen verstecken. Das Transportschiff, das sie von den Quochten erhalten haben, geben sie natürlich zurück. Das ist eine Frage der Ehre. Und ihre Kultur erweist sich als vielfältig und voller merkwürdiger Sitten und gebräuche. Ehre ist absolut wichtig und niemand würde sie jemals verraten, das macht ihnen Errek klar. Und als er nach Hause kommt und feststellen muß, daß sein Vater praktisch im Sterben liegt, erschrickt er zum ersten Mal. Danach muß er noch erfahren, daß Shirkam der neue Hüter der Grenzen ist. Sein Vater, der immer schwächer wurde, hat ihn dazu ernannt, weil er jemanden brauchte, dem er offensichtlich vertrauen konnte. Und - noch schlimmer - seine Frau hat sich ebenfalls in Shirkam verliebt und ist von ihm schwanger, sein Sohn ist ihm anscheinend entfremdet.
So scheint sich alles gegen den Sohn des Tarak ohne Nas verschworen zu haben. Und deshalb trifft er auch eine folgenschwere Entscheidung. Zunächst findet er sich mit seiner Rolle als neuer und alter Hüter des Herdes ab und verzichtet auf die Rolle als Hüter der Grenzen. So lange sein Vater lebt, kann er an der Situation nur in einem Zweikampf mit dem Amtsinhaber etwas ändern. Da er aber lange nicht mehr die traditionellen Kampftechniken trainieren konnte, hätte er keine Chance.
Die Terraner nutzen die Zeit, um sich erst einmal einzuleben. Bei den Rebellen herrscht die Meinung vor, daß Spezialisierung schädlich ist. So erfahren unsere Helden von der Geschichte, in der die Menschen sich spezialisiert hätten. Aber da jeder nur noch einen Tätigkeit, ein Handwerk, beherrschte, konnte niemand mehr beurteilen, ob das, was die anderen gemacht haben, wirklich nun gut oder schlecht ist. Und so verloren sie alle die Lust an dem was sie taten. Bis schließlich jeder wieder alles beherrschen lernte und deshalb sieht vieles auch ziemlich unfertig aus, weil sich niemand wirklich in eine Richtung professionalisieren konnte.
Außerdem lernt Perry Rhodan den Traumfamnir des örtlichen Habitats kennen. Dabei handelt es sich um eine Art riesenhaften Drachen, eine vergrößerte Ausgabe der Reittiere, die die Rebellen ansonsten so nutzen. Und diese Traumfamnire halten die Welt sozusagen zusammen. Denn die Habitate sind kleine Brocken, die wie Planeten im All schweben und hinter einer Art fünfdimensionalem Schirm liegen, eingebettet wie in eine Hyperraumblase. Und diese Gebilde werden von den Traumfamniren stabilisiert, die ihrerseits von speziell ausgebildeten Schamanen betreut werden. Perry Rhodan, begleitet von Bully und Fran, sucht einen solchen auf und erfährt näheres über die Welt, in der sie sich befinden. Und er wird von dem Drachen aufgefordert, das Instrument zur Lebensverlängerung abzulegen, was der Terraner natürlich verweigert.
Eine besondere Geschichte gilt auch noch Bully und Fran. Der dicke Kumpel von Perry, schafft es endlich, seine scheu abzulegen und sich selbst gegenüber ehrlich genug zu sein, um zu erkennen, daß es ohne diese Frau nicht geht. Und er sagt ihr das auch und so kommen sie endlich wieder zusammen. Shimmi Caratech hingegen freundet sich mit der örtlichen Dorfjugend an und wird so letztendlich auch ihre Katzenkinder los. Da Shikago nämlich rattenähnliche Wesen auf vollkommen natürliche Weise tötet und damit möglicherweis ein großes Problem für die Rebellen lösen kann, wären die Katzenkinder für sie sehr wertvoll. Shimmi stimmt zu.
Und schließlich passiert natürlich genau das, was nicht passieren soll. Tarak stirbt und Errek wird halb wahnsinnig vor Trauer. Nachdem er schon fast ausflippte, als er erkannte, daß seine Frau von seinem Rivalen schwanger ist und nur von Fran daran gehindert wird, sie schwer zu verletzen, nimmt ihn die Trauer sehr mit und er braucht mehrere Tage, bis er sie überwunden hat und Tarak schließlich beerdigt wurde. Shirkam gibt sein Amt als Hüter der Grenzen ab, wie es die Tradition verlangt. Dafür fordert er aber den Gegner zu einem Zweikampf heraus. Dieser besteht aus drei Runden, deren erste in einem Wettkampf auf literarischer Ebene besteht. Shirkam gewinnt diesen ziemlich locker. Der zweite besteht aus einer Mischung zwischen Reitkunst und Schießkunst. Während sie um die Wette reiten, müssen sie gleichzeitig in jeder Runde entsprechende Ziele treffen. Errek reitet zwar schneller, trifft dafür aber nicht und deshalb sind sie sich über den Ausgang nicht einig. Merkwürdigerweise besteht Shirkam darauf, daß Errek gewonnen hat, während Errek es genau anders herum sieht.
Der dritte Kampf, Mann gegen Mann, soll dann aber die Entscheidung bringen. Und das tut er dann auch, auf tragische Weise. Shirkam wird verletzt, er erleidet schwere innere Verletzungen und nicht einmal die Medoeinheit im Bus kann ihn stabilisieren. Und so stirbt er noch bevor man ihn zu den Schamanen bringen kann. Errek hat gewonnen. Und damit wird die Politik künftig wesentlich offensiver werden. Allerdings ist der Sieg teuer erkauft, denn eigentlich ist niemand wirklich sicher, daß Shirkam der Böse ist, als den ihn Errek sieht. Zwar ist immer noch fraglich, wer sie damals bei dem Angriff auf die Gefangenenwelt wirklich verraten hat, ob das überhaupt jemand tat, aber das wird sich nun niemals mehr klären lassen.
Als gut erweist sich jedenfalls, daß es in den Traumkapseln eine Station der Wissenschaftler gibt und so treffen sie auch endlich auf den obersten aller Wissenschaftler, dem sie ihre Versetzung in die Zukunft zu verdanken haben. Und sie erfahren, wie es eigentlich zu all dem kam, was heute in dieser Galaxis realität ist. Lange Zeit gab es nämlich keine Menschenähnlichen. Sie wurden von den Wissenschaftlern sozusagen erst entdeckt, als sie ein Schiff mit Roboter fanden und dort die Baupläne eines Schwarms entdeckten. Außerdem fanden sie da auch genetische Informationen, aus denen sie selbst die Nodronen geklont haben. Heute haben sie sich gegen sie verschworen und sind dabei, den Schwarm als ganzes zu übernehmen und ein Schreckensregime in diesem Teil des Universums anzufangen. Die Wissenschaftler haben sich also selbst an den Rand der Ausrottung gebracht. Und so wurde eine neue Erfindung, nämlich ein Tempraltransmitter, dazu benutzt, Perry und Co in die Vergangenheit zu holen. Die Zwillingsgötzen sind allerdings auch den Wissenschaftlern von Cor'morian ein Rätsel. Sie haben sie noch nie gesehen und überhaupt kennt sie niemand. Allerdings scheinen sie mindestens 1500 Jahre alt zu sein, denn schon so lange hausen sie dort. Da wird doch wohl nicht eine Überraschung vorbereitet? Vielleicht sind es ja unsterbliche, die wir aus der Vergangenheit schon kennen?
Wie auch immer, es werden Pläne geschmiedet, wie man weitermachen kann. Als damals zwischen den Rebellen und den Quochten ein erster Beistand verabredet wurde, kam es zu einer gewaltigen Schlacht. Kurz davor allerdings baten die Quochten um eine Verschiebung derselben, was die Rebellen aber als unehrenhaft vollkommen ablehnten. Der Grund war aber, daß kurz zuvor ihre Königin verstorben war und deshalb der Bau weitgehend führerlos. Sie brauchten wenige Tage, um eine neue Königin aufzubauen und wieder handlungsfähig zu werden. Aber da war der Schaden im Verhältnis der beiden Völker schon angerichtet. Und Errek versteht nach der Lähmung, die der Tod seines Vaters in ihm ausgelöst hatte, schon sehr gut, was in den Quochten vorging. Er fliegt deshalb noch einmal nach Zaphitti und bittet um Frieden. Dazu tut er auch etwas, was für einen Nodornen sehr ungewöhnlich ist. Er beugt das Knie und bittet um Verzeihung. Und das ist dann der Anfang einer neuen, wundervollen Freundschaft. Schon gut, daß manche über ihren Schatten springen können.
In Zwischenspielen wird noch eine sehr interessante Nebenhandlung erzählt. Pelmid Sulcatob, die Stellvertreterin des Axx Cokroide, ist nicht vergessen. Sie trifft auf Kion eine alte Freundin wieder. Tonka arbeitet im Justizministerium und ladet ihre Freundin zum essen ein. Um ihr die Augen über den tollen Axx Cokroide zu öffnen. Das muß sie aber eigentlich nicht tun. Denn die fürchterlich gedemütigte Pelmid verbirgt ihren Körper nicht umsonst unter einer lückenlos geschlossenen Bluse, obwohl es durchaus warm genug wäre, etwas mehr Haut zu zeigen. Da diese Haut aber zerschlagen und zerschunden ist, kann sie es nicht zeigen. Da sie von dem Son'Trokhete regelmäßig vergewaltigt und mißhandelt wird, ist ihr schon lange klar, daß sie in großer Gefahr ist und sie macht sich mehr und mehr Gedanken darum, wie sie ihm entkommen kann. Zunächst kann sie das nicht, er wird sogar quasi befördert, indem er von den Zwillingsgötzen ein Mandat verliehen bekommt, ein deutlich sichtbares Siegel der Macht, mit dessen Hilfe er nach den Terroristen um Rhodan suchen soll. Schließlich, nachdem aber auch ihre Freundin Tonka verschwunden ist, wird ihr klar, daß sie sich in Sicherheit bringen muß. Und als in dem ehemligen Zwillingsturm der Wissenschaftler einige interessante technische Neuerungen gefunden werden, macht sie sich sowohl einen Translator, als auch ein Gravopack zu eigen. Und verschwindet damit. Am Schluß landet sie ausgerechnet in Wrischaila und rettet keinem geringeren als dem Linksbeistand Sneber Grax das Leben. Und bittet ihn, sie zu den Rebellen von Nodro zu bringen. Sie gibt sich ihm gegenüber als Tonka aus.
Der Roman kann wirklich begeistern, wenn er das auch nicht von Anfang an tut. Man muß ihn sich auf den ersten Seiten erst erarbeiten. Frank versteht es aber wunderbar, die Menschen als solche darzustellen. Seine Figuren sind absolut menschlich, verhalten sich auch die ganze Zeit so. Besonders gelungen fand ich, daß er Bully in der Ich-Form agieren ließ, das hat dem Dicken viel Tiefe verliehen, die ihm seit Hubert eigentlich kaum jemand geben konnte. Und vor Hubert konnten das eigentlich auch nur Eschbach und Schwartz. Wir erfahren einiges aus der Vergangenheit des Dicken. Die Geschichte, wie er an seine Narben kam, war jedenfalls ziemlich köstlich ;-). Ebenfalls stark ist Pelmid Sulcatob beschrieben, die sich zu meiner Lieblingsfigur in der Serie entwickelt. Ich hoffe wirklich, daß ihr am Schluß die Rolle des Henkers für Cokroide zufällt, nach allem, was er ihr angetan hat. Auf jeden Fall gewinnt die Geschichte nun deutlich an Fahrt und mit der nächsten Folge werden wir wohl die Zwillingsgötzen auch mal näher kennen lernen.
* * *
Odyssee 5
Das Strahlende Imperium
von Frank Borsch
Der Clan der Mongaal bewegt sich auf die Hauptstadt des Reiches zu und nähert sich langsam Kion. Die Lieblingsenkelin der Vorreiterin des Clans hat Respekt vor der großen Stadt und freut sich nicht sehr darauf, sie kennen zu lernen. Das traditionelle Leben der Nodronen hat wenig mit dem zu tun, was heutzutage auf ihrem Heimatplaneten passiert. Insofern ist es nicht verwunderlich, daß keiner aus dem Clan in die Stadt will. Und trotzdem müssen sie dorthin, nachdem sie den halben Planeten auf ihren Reittieren umrundet haben.
Die Vorreiterin wird vom Stamm teilweise mit Mißtrauen beäugt, obwohl niemand ihre Autorität in Frage stellen würde. Aber die Tatsache, daß sie an einem merkwürdigen Menschenbild arbeitet, das niemand so wirklich versteht, läßt Zweifel an ihrer Fähigkeit aufkommen, mit dem Leben in dieser Zeit klarzukommen. Als der Bote der Zwillingsgötzen eintrifft, ist es die Enkelin, die zu ihrer Großmutter geschickt wird, in der Hoffnung, daß der Anblick der Lieblingsenkelin die Großmutter möglicherweise milde stimmen würde. Denn der Auftritt des Boten ist nichts als eine Provokation. Sie lässt ihn leben, gibt ihm aber auch ein Geschenk mit, das von den Götzen als Beleidigung aufgefasst werden muß.
Perry Rhodan geht zusammen mit Errek Mookmher auf die Heimatwelt der Nodronen. Außerdem begleitet ihn eigentlich jeder, außer Reginald Bull, der ja in den Traumsphären »mit einem anderen Auftrag« zurückgeblieben ist. Und natürlich zögert unser verkanntes Genie Quart Homphé auch nicht, Perry Rhodan wieder einmal in Probleme zu bringen. Er treibt ihn regelrecht in die Arme eines Soldaten der nodronischen Armee, der allen zeigt, wie in dieser Gesellschaft mit Frauen verfahren wird. Der Stärkere hat immer recht.
Genau genommen ist es die einzige Chance für Perry Rhodan,sich selbst in Gefahr zu bringen, wenn er Quart Homphé aus der Gefahr befreien will, in die er sich mutwillig begeben hat.
Er besiegt den Soldaten mit Kreativität und Mut und rennt mit der Frau davon, die nun quasi zu seiner Beute geworden ist. Die Freunde lässt er zurück, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Er ahnt nicht, daß er dabei von einer jungen Nodronin beobachtet wird, die gerade dabei ist, die fremde Welt zu erkunden, die für sie die Hauptstadt der Nodronen darstellt.
Er landet in einem Stundenhotel, in dem er sich vor den Verfolgern, die er ohne Zweifel erwartet, verstecken will. Das klappt auch sehr gut, vor allem, als seine Beute anfängt, sich zitternd zu entkleiden und ihm klarmacht, daß sie nun sein Eigentum ist und er machen kann, was er will. Dumm nur, daß die Häscher, die plötzlich vor ihnen stehen, das gar nicht witzig finden. Sie verhaften den Terraner kurzerhand und schleppen ihn vor die Gerichtsbarkeit des Viertels. Rhodan wagt den offenen Widerspruch und pocht auf sein Recht, die Beute aus dem Zweikampf für sich zu beanspruchen. Nur um dafür erst recht zum Tode verurteil zu werden, denn eigentlich wollen die Zwillingsgötzen weg von den alten Traditionen und neue, moderne Gesetze einführen. Ein Traditionalist hat da keinen Platz.
Die Peitsche erwartet den Terraner.
Mittlerweile erkundet Argha-Cha vom Clan der Mongaal Kion und lernt die Sitten und Gebräuche kennen, die nun dort herrschen und denen sie sich künftig ebenfalls unterwerfen sollen. Sie tut dies im Auftrag ihrer Großmutter und zusammen mit einem jungen Geschichtenerzähler, der ihr eigentlich nicht unsympathisch ist, auch weil er so anders ist, als die jungen Krieger, die auch nicht zögern würden, ihr Gewalt anzutun, wenn sie Gelegenheit dazu erhalten würden. Und das in Übereinstimmung mit den Traditionen. Sie erkennt, daß diese Welt nicht nur schlechte Seiten hat, wie sie dachte. Die Zelte zum Beispiel sind in Wahrheit feste Häuser, die nur von Planen umweht werden. Dafür gibt es aber wunderbare Parks, in denen die Natur machen kann, was sie will. Sie trifft auch Rhodan bei seinem heldenhaften Zweikampf, hält ihn gleichzeitig für mutig und dumm, genauso wie seinen Gegner. Und erzählt alles ihrer Großmutter. Auch den Ausflug zu den Götzen. Sie durfte nicht hinein, spürt aber immer mehr, daß die Götzen recht haben. Und wird dafür von ihrer Großmutter bedauert, ohne das jedoch zu verstehen.
Bully sammelt gleichzeitig die Überreste der nodronischen Flotten, die Traumsphären, die fliegen können und außerdem eine Flotte von Quochten, um in Richtung des Heimatsystems der Nodronen zu fliegen. Er erreicht dieses auch, greift an und muß erleben, daß die Nodronen gnadenlos sind. Und die Traumwesen können sich nicht gegen die Angreifer durchsetzen. Anfangs zumindest. Die Quochten meutern bereits, als doch noch eine Wende eintritt und die nodronischen Kämpfer plötzlich jeglichen Antrieb vermissen lassen. Er kann die Quochten gerade noch daran hindern, ein fürchterliches Gemetzel unter den gelähmten Nodronen anzurichten und verdonnert sie dazu, die Schiffe nur manövrierunfähig zu schießen. Er fliegt daraufhin nach Nodro, um nach seinem Freund Perry zu sehen, der es noch nicht geschafft hat, in das Hauptquartier zu kommen. Er ist ja auch noch anderweitig beschäftigt.
Nämlich mit seiner eigenen Hinrichtung. Pratton Algame will ihn mit Gewalt befreien, aber er wird ausgerechnet von Homphé daran gehindert. Der hat nämlich eine tolle Idee. Und setzt diese auch effektvoll um. Er errichtet nämlich eine Installation holografischer Projektionen, mit deren Hilfe er die Richterin irreführt, die daraufhin mit der Peitsche danebenhaut. Und damit ist Perry frei. Gerade rechtzeitig, denn plötzlich sind die Nodronen wie gelähmt und Bully kommt mit einem Kampfgleiter. Ziel: Zwillingsgötzen, denn die Terraner sind die einzigen, die den suggestiven Impulsen widerstehen können.
Argha-Cha begleitet die Großmutter und Vorreiterin inzwischen zu den Götzen, die ihren Willen durchsetzen und die Aufgabe des Clans befehlen. Die Vorreiterin gehorcht, weil sie den Clan nicht gefährden will, fällt aber auf eine ungeheure Provokation der Götzen herein. Sie sind ein Paar, wie geschaffen für diese Aufgabe, aber fürchterlichen Charakters. Er ein vollkommen entstellter Nodrone, der im Kampf schwer verletzt wurde und seine Schwester von überirdischer Schönheit. Und sie töten die Vorreiterin, die das Mädchen, den Trauergesang singend, durch die Straßen der Stadt in das eigene Lager zurückbringt. Dort will man sie nicht ernst nehmen, aber sie kündigt an, den Atem der Großmutter zu schöpfen und lässt sich lebendig mit ihr begraben. Sie schöpft ihren letzten Atem und hat einen merkwürdigen Traum, in dessen Verlauf ihr von der Großmutter etwas übergeben wird, das sie zur neuen Anführerin des Clans macht.
An der Spitze ihrer Truppen, einer sogenannten Dreizehnerschafft, reitet sie zu den Götzen.
Aber Perry und Bully sind schneller. Sie kämpfen den Weg frei und erreichen die Götzen. Es ist leichter als gedacht, er stirbt an einer Explosion, die sich niemand so recht erklären kann und die einen fünfdimensionalen Impuls abstrahlt. Die überirdisch schöne Zwillingsschwester kann Perry Rhodan beinahe verzaubern. Aber nicht Bully, der sie im rechten Augenblick töten kann und damit eine zweite Welle auslöst. Aber das ist noch nicht alles, da gibt es noch mehr. Und so suchen sie, bis sie die Überreste einer kobaltblauen Walze finden. Und den Kopf eines Roboters aus der Cairol-Serie. Cairol den 404ten, Cairol den Verräter, der ihnen seine phaszinierende Geschichte erzählt. Er ist die treibende Kraft hinter allem, hat die Tambu mit seinen Geschichten zum Schwarmbau animiert. Und ganz nebenbei dafür gesorgt, daß neben den Schwarmvölkern auch noch die scheinbar unwichtigen Nodronen geklont wurden. Als die Tambu bemerkten, daß die Nodronen keinen wirklichen Nutzen hatten, sondern im Gegenteil gefährlich waren, verbannten sie sie in die Wüste ihrer Heimat, in der Hoffnung, sie für immer loszuwerden. Aber das Gegenteil geschah. Sie wurden sehr stark. Und kamen zurück aus der Wüste, vertrieben die Tambu von ihrer Welt. Und übernahmen sie selbst.
Außerdem wurden sie von Cairol dazu animiert, den Schwarm zu unterwandern und schließlich zu übernehmen. In seinem Auftrag sollten sie das Universum bereisen und erobern. Er wählte die Götzen persönlich aus und verlieh ihnen Zellaktivatoren, die er an Bord der Walze hatte. Und bietet Perry und Bully an, in seine Fußstapfen zu treten. Aber sie lehnen ab. Und eröffnen das Feuer, bis die Dreizehnerschaft der neuen Vorreitern erscheint. Und sie daran hindert, den Mord an dem Kopf zu vollenden. Sie nimmt den Kopf mit und schickt Perry und Bully weg. Der Kopf findet einen neuen Platz auf den Schultern des Wesens, das ihre Großmutter geformt hat. Und erweckt es zu merkwürdigem Leben. Reuevoll begleitet der ehemalige Cairol-Roboter den Clan, der sich wieder mit den Tieren auf den Weg macht, um den Planeten zu umrunden und ihren Weg fortzusetzen.
Währenddessen übernimmt Errek Mokmehr die Herrschaft über die Nodronen.
Und Lizget On Pash findet heraus, wo die Heimat der Tambu liegt.
Aber der Schwarm ist fest in der Hand des Axx Cokroide. Und so lange er nicht in der Hand der Menschen ist, ist eine Rückkehr in die eigene Zeit mehr als fraglich. Cokroide überwindet den Schock erschreckend schnell und handelt eiskalt. Er gibt den Wesen an seiner Seite eine Perspektive und bewahrt das Andenken an die Götzen. Er befiehlt den Schwarm zu aktivieren.
Perry und Lizgeth On Pash haben nur wenige Stunden, um den Schwarm noch zu erreichen. Bevor der Schirm steht. Sie brechen sofort mit der gesamten terranischen Gruppe auf.
Toller Roman von Frank Borsch, der den Clan wundervoll beschreibt und damit die Nodronen sehr lebendig werden lässt. Mögen muß man sie nicht, aber sie sind doch ein interessantes Volk, das in dem ihnen gegebenen Kontext nachvollziehbar handelt. Der Sieg gegen die Götzen erscheint hingegen allzu leicht und man fragt sich, was Perry und seine Begleiter eigentlich auf der Welt der Nodronen machen, wenn doch die Kavalerie bereits unterwegs ist. War das wirklich nötig? Hätte man nicht eher auf die anderen warten sollen oder noch besser gleich mit ihnen fliegen?
Wie auch immer, die Leistung des Autors ist absolut überzeugend, aber die Konzeption immer noch nicht wirklich. Trotzdem ist der Roman sehr lesenswert und gehört zu den Highlights des kurzen Zyklus.
* * *
Odyssee 6
Die Lebensboten
von Uwe Anton
Der Abschluß des Zyklus steht im Zeichen des Kampfes zwischen der kleinen Gruppe um Perry Rhodan und Axx Cokroide. Natürlich darf es keine PR-Serie geben, und sei sie noch so kurz, ohne eine Lebensgeschichte darin unterzubringen, und so werden wir auch in die Kindheit des Axx Cokroide geführt. Auf dem Urlaubsplaneten Sartaire hoffen seine Eltern, eine schöne Zeit zu verbringen. Auch Axx genießt den schönen Sandstrand und vergisst sich ein klein wenig. Natürlich weiß er sehr genau, daß er bestraft werden wird, wenn ihn sein Vater erwischt, aber im Augenblick ist ihm das egal. Er rennt einfach los.
Und dann kommen die Gleiter. Sie schießen, feuern auf alles, was sich bewegt. Rebellen, wird dem jungen Nodronen immer klarer, aber er kann sich nicht bewegen. Sein Vater erwischt ihn im letzten Augenblick, wirft ihn ins Wasser hinaus und gibt ihm so die einzige Chance, die er noch hat. Tatsächlich, nach langen Tauchversuchen verschwinden die Gleiter. Dafür tauchen andere Gleiter auf, die eigenen Leute, die „Guten“ sozusagen. Und müssen feststellen, daß auf dem wie glasiert erscheinenden Strand niemand mehr lebt. Außer Axx.
Viele Jahre später steht der Nodrone in der Zentrale des neuen Schwarms in der Stadt Mantagir auf dem Mars oder besser der Welt, die der Mars in dieser Zukunft sein wird. Er befiehlt, den Schwarm hochzufahren und damit die Herrschaft darüber zu übernehmen. Er beobachtet, wie alle Hilfsvölker zusammenarbeiten, um das neu entstehende Gebilde zu stabilisieren. Der Schutzschirm schließt sich und langsam bekommt er das Gebilde in den Griff.
Für Perry Rhodan und Lishget On Paz ist das aber eher ein Problem. Sie erreichen die Außenhaut des Schwarms und kommen leider den entscheidenden Augenblick zu spät. Der Schirm ist bereits geschlossen. Perry Rhodan muß aber schnell erkennen, daß Lishget noch einige Überraschungen in Peto hat. Nicht nur dieses merkwürdig schimmernde Feld um den Kopf des Piloten, der eine Art SERT-Haube dieser Zeit darstellt. Nein, das Schiff hat natürlich einige Überrangcodes. Schließlich sind die Erbauer des Schwarms die Wissenschaftler von Cor'morian gewesen. Und damit haben sie sich das eine oder andere Hintertürchen offengehalten.
Als sie im Inneren des Schwarms angekommen sind, fangen die Probleme natürlich erst an, sonst wäre die Geschichte ja zu Ende. Anscheinend gibt es zwei Zentralen, die eine auf der ehemaligen Erde und die andere auf dem ehemaligen Mars. Lishget stellt klar, daß sie an beide nur schwer herankommen und wirklich, auf der Erde gibt es nicht nur umfangreiche Truppen, sondern auch einen Schutzschirm, der die Schaltzentrale des Schwarms selbst schützt. Damit bleibt nur noch Balance C, ein Planet, den keiner kennt, außer den Tambu. Lishget muß aber bekennen, daß das nicht so einfach wird (wen wundert's auch? ;-)). Man muß erst eine Schaltung auf Balance A, also der alten Erde durchführen. Dann funktioniert's auch mit Balance C. Und so fliegen sie drauflos. Natürlich hat der unglaubliche Lishget noch ein kleines Schmankerl, nämlich einen Freischaltcode für den Schirm um Balance A.
Und als sie dann ankommen am Schirm, da müssen sie auch hindurch. Was natürlich dank des Freischalt-Überrangcodes gelingt. Und als sie drin sind, können sie sich auch ganz gut tarnen, weil sie auf den Orterschirmen der Nodronen als ihresgleichen auftauchen. Ebenfalls geschickt eingefädelt von Lishget, der Rhodan zusammen mit seinem Wunderschiff KAPORNE langsam nicht nur unheimlich wird, sondern ihn regelrecht ärgert.
Mittlerweile driftet Axx immer wieder in Träume ab. Er träumt von einer Zeit, als ihm eine Truppe von Soldaten, sogenannten Noy, wie dieser Stand der Nodronen heißt, vorgesetzt wird. Unter ihnen auch Ankya, die in seinem Range steht, also ebenfalls Are'Sam ist. Sie ist wunderbar und er fragt sich, ob es Liebe auf den ersten Blick gibt. Sie werden zusammen mit einem Kollegen, der ebenfalls Are'Sam ist und seiner Truppe, sowie einem angeblichen Verräter der Rebellen in einen Stützpunkt geschickt, der auf Sartaire liegt und angeblich den Rebellen gehören soll. Möglicherweise eine vollständige, getarnte Wert. Nun wissen wir Leser natürlich schon, daß die Rebellen nur mit Beuteraumern arbeiten und keinerlei eigenen Raumschiffsbau haben (geschweige denn jemals hatten), aber dies scheint den Nodronen entweder wurscht oder sie wissen es halt nicht. Wie auch immer, Axx erweist sich als klasse. Er schafft es allerdings nicht, wirkliches Interesse auf Seiten der schönen Ankya zu erwecken. Sie scheint mehr am Konkurrenten interessiert und er will ihn schon zum Zweikampf fordern. Aber während des Auftrags hat das keinen Platz. Also konzentriert er sich auf das Problem.
Und das besteht darin, daß sie in einer Schaltzentrale stehen, in der keine Rechner funktionieren. Als die ersten Roboter auftauchen, schießt Jurzka, der konkurrierende Are'Sam, auf die Roboter und zerstört sie vollkommen. Axx ist wütend und Ankya seiner Meinung, was ihn immerhin etwas beruhigt. Aber plötzlich landet er in einem Schacht und rast die Rutsche hinunter in die Tiefe, irgendwohin, wo er sich auch noch den Arm bricht. Ankya landet ebenfalls dort, versorgt seine Verletzung und gemeinsam müssen sie sich mit Robotern schlagen. Als Jurzka sie wieder erreicht, bekämpfen sie die Roboter gemeinsam, verlieren aber immer mehr ihrer Noy, die sie begleiten, ihnen aber nicht wirklich helfen können. Schließlich wird Ankya von einem Roboter entführt und der verletzte Axx will ihr hinterher. Umsichtig wie er ist, hat er natürlich einen Peilsender an dem Anzug der Kollegin befestigt und als sie nun in einem Schacht nach oben klettern, weiß er ganz genau, auf welcher Etage sich die Frau befindet. Leider hat keiner der anderen Verständnis für seinen Wunsch, sich durch die Wand zu schießen. Also macht er das halt auf eigene Verantwortung und findet Ankya vor einem Vermögen an Diamantenartigen Gebilden stehend. Da überschlagen sich die Ereignisse und die Roboter greifen neuerlich an. Dazu kommen noch andere Personen und Axx erfährt von dem Verräter, daß er in Wahrheit gar kein Verräter ist, sondern der Ranghöchste Noy. Er entschließt sich aber, nicht darauf zu hören und erschießt den Verräter pflichtschuldigst. Auch Jurzka muß dran glauben, was Ankya in tiefe Trauer und große Wut auf Axx stürzt. Dann wird er betäubt, verliert das Bewußtsein und weiß nichts mehr von dieser Aktion, als er wieder zu sich kommt.
Dafür wird er aber zu den Zwillingsgötzen geholt, die sich den hoffnungsvollen Noy gerne genauer anschauen wollen. Sie scheint von ihm wie von einer Marionette gelenkt zu werden und er ist wirklich abstoßend. Dafür ist sie um so schöner und sie will ihn offensichtlich auch. Er kann kaum lange wiederstehen und ist höchst beglückt, als sie sich von ihm löst. Das ist seine einzige Begegnung mit ihnen, bis er das Mandat viel später dann verliehen bekommt.
Dafür steigt er in seinem Clan bis zum Clansführer auf und will natürlich herausfinden, was aus Ankya geworden ist. Als er sie ausfindig gemacht hat, befiehlt er sie zu sich und will von ihr Aufklärung haben. Offensichtlich war die Aktion auf Sartaire ein Test der Zwillingsgötzen. Sie verweigert sich ihm nicht, im Gegenteil, preist sich ihm regelrecht an, wohl wissend, daß er etwas anderes von ihr erwartet. Und ihm wird auch sofort klar, daß er keine Chance auf sie hat. Sie war mit Jurzka nämlich bereits zusammen und hasste ihn deswegen für seinen Tod. Axx ist zutiefst betrübt, als ihm klar wird, daß er sie niemals haben wird und deshalb schickt er sie weg. Sie ist zwar verwundert, beklagt sich aber nicht und verschwindet schnell.
Dafür verändert die Begegnung Axx Cokroide vollends zum negativen. Er lässt sich eine junge Frau schicken, mit der er schon viel Spaß im Bett hatte. Sie kann ihn aber kaum erregen. Erst als er sie schlägt, kommt er langsam in Stimmung und das junge Mädchen muß in der Folge unter den Machtgelüsten des Clanführers schwer leiden.
Rhodan verzweifelt während der Tagträume des Cokroide langsam an diesem Lishget. Als sie in ihrem Schiff tatsächlich gesehen werden von einem Nodronen, wird es gefährlich. Bei Sichtkontakt hilft natürlich die gefälschte Kennung nicht mehr wirklich. Aber natürlich geht es wieder gut, denn plötzlich sind überall gefälschte Kennungen im Raum zu finden und Rhodan erkennt einen Virtuellbildner darin. Wiederum können sie entkommen und erreichen BalanceA oder besser eine Anlage nicht weit von dem Planeten entfernt, die reicht, um die Berechtigungen nach BalanceC zu schalten. Das klappt auch und Cokroide muß feststellen, daß nicht wirklich alles nach Plan verläuft. Aber er kann die Situation wieder unter Kontrolle bringen, anscheinend haben sich die Terraner und ihre Verbündenten verrechnet.
Dann kommt aber Errek Mookmher. Er appelliert an die Nodronen und macht ihnen klar, daß er der einzig legitime Nachfolger der Zwillingsgötzen ist. Und plötzlich ist Cokroide isoliert, nur noch umgeben von den Angehörigen des eigenen Clans. Die letzte Festung auf Mantagir ist in seiner Hand, aber umzingelt von den Feinden. Und da gerät ihm ausgerechnet Mookmher in die Finger.
Um einen Zugang zu finden, nimmt Perry sogar den Vorschlag von Pratton Allgame an, der sich verkleiden will und so wie eine Art Agent einen Weg von innerhalb Mantagirs in die Festung finden will. Perry akzeptiert, aber zunächst scheint Pratton kein Glück zu haben. Bis er sich aber von einer kräftigen Nodronin aufgabeln lässt, die ihn mit ins Bett nimmt. Sie erweist sich als die wunderbare Pelmid Sulcatob und natürlich hat sie jedes Interesse, ihn ins Innere des Palastes zu bringen. Sie schafft es auch, zusammen mit ihren Freunden, die natürlich ebenfalls Rebellen sind, einen Zugang zu finden und bevor Perry und die anderen noch eindringen können, gehen sie sozusagen schon mal vor.
Das bezahlen sie allerdings mit ihrer Freiheit, denn plötzlich sind sie ebenfalls umzingelt. Und als Perry endlich kommt, schafft er gerade – neben Bully – noch etwa zwanzig weitere Soldaten in den Palast.
Und erwischt den Nodronen, wie er über den Gefangenen steht. Über Errek, Pelmid und Pratton. Und die Peitsche mit den Nanoschnüren in der Hand hält. Und er kann nicht verhindern, daß sich die Schnüre der Peitsche in Pelmid bohren und sie zerteilen. Er kann ebenfalls nicht verhindern, wie sie sich in Pratton bohren und ihn ebenfalls sofort töten.
Aber er kann immerhin noch verhindern, daß er auch Errek tötet. Klar, der wird als Chef ja auch noch gebraucht. Die anderen dienen als Quotenopfer wesentlich besser.
Er hört noch, wie der Nodrone, scheinbar wahnsinnig geworden, bestimmte Namen ruft. Namen wie Ankya oder Jurzka oder Pelmid. Dann erschießt er den Clansführer.
Er kann nun nach Hause zurückkehren – nach kurzer Diskussion mit Mookmher, der ihn lieber in der Zukunft behalten würde. Und nachdem sie ein weiteres Problem gelöst haben. Der Zwillingsturm der Wissenschaftler von Cor'morian wurde ja vernichtet und damit gab es natürlich auch keine Maschine zur Zeitreise mehr. Aber sie haben noch ein Redundanzmodell versteckt, nämlich auf dem Platz der Wissenschaften, den wir schon aus Band 1 kennen. Es klappt zwar nicht gleich, aber nachdem Bully den Marsbus lange genug über dem Platz kreisen lässt, klappt es dann schließlich doch.
Und was noch besser ist – bevor sie wieder nach Hause kommen, klären sie auch gleich noch das Problem mit der fernen Zukunft. Natürlich gilt immer noch „Es geschieht, weil es geschah“. Deshalb lässt sich an der Geschichte, wie sie passiert ist, sicher auch nichts mehr ändern. Aber genauso natürlich ist es eine mögliche Zukunft von vielen, in denen Perry und Co gelandet sind und damit ist es genauso wahrscheinlich oder unwahrscheinlich wie jede andere mögliche Zukunft, daß sie wirklich in dem Zeitstrom landen, den sie hier gerade kennengelernt haben.
Eine elegante Möglichkeit, sich diese Zukunft wieder vom Hals zu schaffen ...
Der sechste und letzte Band soll Höhepunkt und Abschluß dieser kleinen Reihe mit dem Titel Odyssee sein und Uwe gibt sein Bestes, um das auch zu erreichen. Aber er kann diesem Anspruch nicht vollständig gerecht werden, obwohl die Geschichte durchaus lesenswert ist. Woran liegt es dann, daß der Roman trotzdem nicht vollständig überzeugen konnten? Dafür gibt es viele Gründe.
Zum einen wäre es wirklich besser gewesen, auf die Lebensgeschichte des Cokroide zu verzichten. Uwe versteckt die Absicht auch geschickt hinter einer lang ausgedehnten Geschichte in der unterirdischen Station, aber er lässt viele der Stationen im Leben des Cokroide Revue passieren, die für die Situation heute entscheidend sind. Sie sind aber für die Geschichte nicht wirklich wichtig.
Was noch dazu kommt, mit der Geschichte in der Anlage um Ankya und Jurzka, kann er wirklich Spannung erzeugen. Die aber leider im Nichts verpufft, weil das Geheimnis, das er aufbaut, nicht wirklich überrascht und eigentlich gar kein Geheimnis ist. Spannung ins Nichts zu erzeugen, enttäuscht den Leser aber und genau das war hierbei das Problem.
Ebenfalls eher zweifelhaft erscheint die Rolle des Lishget On Paz als Tambu-Superman, der immer dann, wenn nix mehr geht, doch noch irgendwo eine Liane herbekommt und irgendwas aus seinem technischen Zauberkasten holt. Deus ex Machina, vielleicht die langweiligste Form, einen Konflikt aufzulösen. Der apokalyptische Endkampf wird deshalb doch etwas sehr reduziert. Dazu kommt, daß die Technik im Wesentlichen dem entspricht, was wir von früher her kennen. Warum also die Hyperimpedanz, wenn doch ohnehin wieder alles möglich ist und damit die Episode des derzeit aktuellen Zyklus nur ein lauer Aufguss ist, um die „guten alten Zeiten“, als Perry noch das Weltall eroberte, irgendwie wieder zu erzeugen?
Und Pratton – unser Meisterdieb mutiert zum Mutanten, hat plötzlich „Gefühle“, daß nämlich noch irgendeiner sterben wird. Na, wer wird das wohl sein, wo wir doch wissen, daß in der derzeit aktuellen Handlung der Serie, die ja nach „Odyssee“ spielt, auf jeden Fall Perry, Bully und Fran noch herumlaufen? Das kann ja eigentlich nur Pratton selber sein. Dieses Stilmittel tauchte in Atlans Abenteuern in Omega Centauri ebenfalls schon mal auf, aber da war es wenigstens noch ein Mutant, der in die Zukunft sehen kann, der diese „Gefühle“ hatte. Das hätte wirklich nicht sein müssen.
Zu guter Letzt noch eine kleine Kritik, die eher mein persönliches Gefühl wiederspiegelt. Seit Band 2 war mir klar, daß nur eine Person überhaupt das Recht hat, Cokroide aus der Handlung zu nehmen, und das ist die gefolterte Pelmid Sulcatob. Und was passiert? Sie stirbt! Ohne den Saukerl mitnehmen zu dürfen! Uwe, das nehme ich Dir persönlich übel ;-). Nein, Spaß beiseite. Das ist eine persönliche Empfindung, die Uwe eben anders gelöst hat. Das muß man akzeptieren. Aber gerne gelesen habe ich das trotzdem nicht.
Insgesamt war die Idee, den Zyklus in der Zukunft spielen zu lassen, nicht wirklich geglückt. Die Handlung hätte besser in einem anderen Teil des Universums gespielt, es gab eigentlich nichts, was den Ausflug in die Zukunft rechtfertigte. Und dann werden wir am Ende noch mit der Erklärung abgespeist, daß es immer noch fraglich ist, ob die Terraner wirklich in dieser Zukunftslinie landen werden, oder eben halt nicht. Der Zyklus ist demnach also absolut überflüssig und für den „Kanon“ der Serie überhaupt nicht relevant? Wozu das dann alles? Nur so? Kann schon sein, daß es ketzerisch ist, eine Serie in Frage zu stellen, die nur unterhalten will. Und das auch noch deswegen, weil sie genau das macht: Nur unterhalten. Aber von Perry Rhodan erwartet man inzwischen eben irgendwie mehr. Und wenn die Macher dieser Verantwortung nicht mehr gerecht werden, dann sollte man zumindest die Frage stellen dürfen, ob das Absicht ist.
Leser, die der Serie schon lange treu sind, hätten wirklich gerne ein Mindestmaß an Überbau in einer solchen Handlung. Und nicht nur nette bis manchmal sogar spannende Unterhaltung.
Aber in der Hinsicht hoffe ich auf „Lemuria“. Der Name ist jedenfalls vielversprechend.