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von Stefan Deiters
19. März 2003
Gestern Nacht kam es über dem Atlantik zu dem dichtesten bislang registrierten Vorüberflug eines Asteroiden an der Erde: Der erst am Montag entdeckte Brocken namens 2004 FH flog in einer Höhe von nur 43.000 Kilometer an der Erde vorüber. Er dürfte einen Durchmesser von ungefähr 30 Metern haben und hell genug gewesen sein, um ihn mit einem Fernglas zu beobachten.
Der Brocken wurde erst in der Nacht von Montag auf Dienstag im Rahmen des von der NASA geförderten LINEAR (Lincoln Near Earth Asteroid Research) -Programms entdeckt. Ziel des Programms ist es, den Himmel systematisch nach erdnahen Asteroiden abzusuchen. 2004 FH erreichte seine größte Erdnähe gestern um 23.08 Uhr MEZ über dem Südatlantik. Der dann nur 43.000 Kilometer entfernte Brocken dürfte dabei so hell gewesen sein, dass er schon im Fernglas erkennbar war. Wissenschaftler hoffen, durch die Beobachtungen in der vergangenen Nacht wertvolle Daten über erdnahe Asteroiden dieser Größe zu erhalten.
Was die Nähe zur Erde anbetrifft ist 2004 FH ein Rekordhalter: Mit 43.000 Kilometern Erdentfernung verläuft seine Bahn deutlich innerhalb des Mondorbits, deren Bereich er in rund 31 Stunden durchquert. Durch die Anziehungskraft der Erde wurde die Bahn von 2004 FH um rund 15 Grad abgelenkt. Die Gefahr einer Kollision mit der Erde bestand nicht.
Nach Ansicht der Forscher ist 2004 FH nichts wirklich besonderes: Ungefähr alle zwei Jahre dürften Objekte von der Größe 2004 FHs in so geringer Entfernung die Erde passieren, allerdings bleiben viele dieser Brocken unentdeckt. Das Besondere an dem Ereignis der vergangenen Nacht ist vielmehr, dass die Astronomen schon im voraus davon wussten. Dies ist im wesentlichen der Ausdauer des LINEAR-Teams zu verdanken, die eigentlich viel größere Brocken aufspüren sollen, aber auch regelmäßig kleinste Asteroiden finden.