Ausgabe 10/03

KRITIK

von Ralf König

PR 2192
Wider den Seelenvampir
von Claudia Kern

Ein Roman, der Dank des wunderbar lesbaren Stils von Claudia durchaus zu unterhalten wußte, so stellt sich die Nummer 2192 dem geneigten Leser dar. Allerdings hinkt die Geschichte in Bereichen, die wohl mehr der Konzeptor, also der Verbrecher des Exposes, zu verantworten hat. Diese kindliche Naivität, mit der die dargestellten Attentäter ihre Verschwörung planen und durchführen, müßte eigentlich wesentilch früher in eine Katastrophe führen. Ein besonders schönes Beispiel dafür ist die Szene des robbenden Wesens in den Lüftungsschächten (anscheinend sind die überall ein beliebter Ort zum drin rumrobben ;-)). Und seine ersten Versuche, andere Menschen zu ermorden. Erschreckend, so was. Und noch erschreckender, daß er damit durchkommt.

Aber letztendlich bekommen die Attentäter, was sie aufgrund ihrer fahrlässigen Sinnlosigkeit eigentlich auch verdienen, nämlich eine Strafe, die sich gewaschen hat.

Den Tod.

Der Roman hingegen hinterläßt merkwürdige Gefühle. Einerseits das Gefühl, durchwachsenes gelesen zu haben, andererseits aber das Gefühl einer durchaus gelungenen Verpackung. Und so ist dieser Roman trotz allem irgendwie verschenkt. Schade. Für Claudia und diese entscheidende Phase kurz vor dem Ende des Thoregon-Mamutzyklus.

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PR 2193
Rettungsplan Stimulation
von Rainer Castor

Nun ja, eigentlich ist man von Rainer ja durchaus schlimmeres gewohnt. Der Technobabbel ist vorhanden, allerdings nicht allzu übertrieben, insofern durchaus erträglich. Der gute Herr Trerok erweist sich als sehr frühzeitig eingebaute Lösung eines wichtigen Problems, was ja nun immerhin einigermaßen positiv ist, andererseits aber wirkt das Ende der Hilfsmittel des Trerok wie ein Feuerwerk, das etwas zu hell brennt. War es wirklich nötig, den Herrn innerhalb weniger Seiten aller seiner Hilfsmittel zu berauben? Seiner Sphäre, seiner Tätowierung und so weiter?

Eigentilch hat diese übertriebene Ausstattung der Figur des Wissenschaftlers Trerok von vorneherein im Weg gestanden. Bisher wurde er charakterisiert und definiert über seine besonderen Merkmale und Eigenschaften, nicht jedoch über seine Persönlichkeit, obwohl die durchaus vielschichtig beschrieben werden kann. Und nun ist es vorbei mit seiner Herrlichkeit, der Impuls an Vaia zur Wiedervereinigung konnte dank seiner Mithilfe gegeben werden.

Wenn er nun schnell aus der Handlung verschwindet, dann teil er wohl das Schicksal der Vandemars, nur Mittel zum Zweck gewesen zu sein und ansonsten nicht weiter wichtig. Wenn er weiterverwendet wird, dann hat er wirklich eine Chance, einen eigenen Charakter zu entwickeln. Ich hoffe, Rainer macht was draus.

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PR 2194
Der Vierte Inquisitor
von Leo Lukas

Eieiei, das fängt ja wieder gut an. Die witzig-ironische Art von Leo, an seine Romane heranzugehen, hat ihnen bisher nicht geschadet. So lange er es nicht übertreibt. Und das scheint in dieser Geschichte nicht der Fall. Die Truppe um die Ertruserin Reca Baretus und ihren heftigen Verehrer, Jallon Hypt, wird in den Einsatz geschickt. Es gilt, den Leuchter und ehemaligen Verkünder zu beschützen. Nicht nur das, ihn regelrecht zu beaufsichtigen. Reca muß mit der Aufgabe einerseits und dem Verehrer andererseits klar kommen, der dank der Mithilfe der „Hand der Vorsehung“ ihr ein Ständchen bringen kann.

Im Einsatz ist er aber etwas umsichtiger, läßt sich auch nicht ablenken von seinen Gefühlen gegenüber der Ertruserin. Leo schildert die Gruppe wunderbar, arbeitet ihre besonderen Fähigkeiten heraus und läßt sie agieren auf eine Weise, die einen nur staunend daneben stehen läßt. Er schafft es, die Wesen, die er beschreibt, absolut nachvollziehbar agieren zu lassen und so macht die Lektüre viel Spaß.

Auch der vierte Inquisitor glänzt durch überzeugendes Auftreten. Es handelt sich um Hutkin, der an Bord der JOURNEE die Rolle als Schiffskoch innehatte. Immer wieder überfallen ihn Erinnerungen, die mit Kochen zu tun haben und ihm gar nicht gefallen. Auch als Inquisitor ist er eher Feinschmecker, „frisst“ die fremden Bewußtseine nicht einfach nur weg, sondern genießt sie regelrecht. Trotzdem kämpft er konsequent gegen die Terraner und verliert am Schluß, weil er die Gruppe unterschätzte, weil die einzelnen Mitgliefer zwar individuelle Schwächen haben, aber doch in der Gruppe stark sind. Die Lektüre war ein wahres Vergnügen und solche Romane haben wir gerne öfter.

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PR2195
Vaia Erwacht
von Uwe Anton

Enthüllungen stehen an. Und so ist der Abschluß dieses Viererbandes ein Ausflug in das Innere des Pulses von Tradom. Der Erste Inquisitor hat ein Raumschiff gefunden, das eigentlich einem Boten von Thoregon gehört. Die SETA WAE führt ihn, zusammen mit einigen Dhyraba'Katabe und Kreaturen von Quinthatha ins Innere des Puls und sie schaffen es tatsächlich, auf dem Körper von Vaia anzukommen. Als sie VAIA töten wollen, wird es aber durchaus schwierig. November erkennt, daß Körper, die hinter verschlossenen Türen eigentlich sehr gut abgesichert sind, den Schlüssel darstellen können. Mit den Messern der Kreaturen lässt er die Türen aufbrechen und die Wesen abschlachten, die sie in Tiefschlafbehältern findet.

Perry Rhodan hat einen Plan. Immerhin kann er mit Hilfe des Passantum über die Brücke gehen und wenn VAIA erwacht, wäre es doch möglich, daß der Ausgang nun frei ist und somit die Brücke in diese Richtung passierbar. Als Begleiter erbieten sich kein anderer ls Gucky und Perry entscheidet sich auch dafür, ihn mitzunehmen.

Sie erreichen das Innere des Puls und vom Pilzdom aus nehmen sie einen Gleiter, der sie direkt zu VAIA führt.

November hat mit Hilfe der Dhyraba'Katabe mittlerweile eine unterirdische Anlage entdeckt, mit der er die Verteidigungsanlagen des Pulses abzuschalten und die Pulsforts unter Kontrolle zu bringen hofft. Damit könnte er die drohende Niederlage noch abwenden. Aber da kreuzt ausgerechnet Perry Rhodan auf, der November in die Katakomben folgt, während Gucky sich um die Kreaturen kümmern will.

Perry Rhodan begegnet dem Souverän der Vernunft. Und Gucky seinem größten Alptraum. Die Kreaturen haben beinahe seinen Tod verursacht und so ist er zunächst einmal etwas gelähmt. Als die Kreaturen angreifen, kann er nur mühsam ausweichen und schließlich ist er kurz vor einer vernichtenden Niederlage, die eventuell seinen endgültigen Tod bedeuten würde. Da durchströmt ihn plötzliche Kraft. Und er wehrt sich gegen die Kreaturen und schafft es, die Messer nicht nur abzuwehren, sondern auf die Angreifer zurückzuschleudern. Einer nach dem anderen verlieren die Kreaturen ihr Leben und der Ilt kann so die Körper der schlafenden Wesen retten.

Perry hingegen steht Zim gegenüber, das weiß er aber noch nicht, denn der Inquisitor sieht vollkommen anders aus. Aber im Laufe des Gesprächs, bei dem der Terraner beinahe das Leben verliert, lernt er ihn kennen. Und gibt sich ihm zu erkennen, nennt seinen Vornamen, was bei November einen regelrechten Damm brechen lässt. Er erinnert sich, an Corona und alles andere, er bereut und beichtet dem Terraner seine Taten, bittet um Vergebung, die ihm Rhodan schließlich auch gewährt. Dann stirbt der Souverän.

Der Ilt und der Terraner erkennen die Wesen in den Behältern als Abkömmlinge der Hathor. Die Verwandten des Tengri Lethos sind offensichtlich Teil der Superintelligenz und erweisen sich als ehemalige Orbiter eines Ritters, der ebenfalls unmittelbar an der Entstehung der Superintelligenz beteiligt ist. Dieser erweist sich als eine Figur, die Gucky sehr vertraut ist. Ein Iltabkömmling! Offensichtlich aus einer andere Linie, als der Ilt, der Gucky die Hoffnung gibt, vielleicht doch wieder einmal Angehörige seines Volkes anzutreffen.

Auch daß die Querionen und die Quevayaan gemeinsame Vorfahren haben, stellt sich endgültig heraus und damit endet dieser Teil des Zyklus, Tradom haben wir abgeschlossen, Gucky kehrt zurück auf die LEIF ERIKSSON, während Perry Rhodan nur um eines bittet: Ins erste Thoregon zu kommen, damit er die wahren Gründer dieser Idee kennenlernen kann. Die Superintelligenz gewährt ihm den Wunsch.

Reizender Abschluß, durchaus lesbar präsentiert, um nicht zu sagen, eine wunderbare Geschichte. Auch wenn vieles natürlich vorhersehbar war, war es doch schön zu lesen und Novembers letzte Momente waren unglaublich kraftvoll geschildert. So macht Perry Rhodan richtig Spaß. Und jetzt geht es also ins Finale. Noch vier Romane, dann droht der Sternenozean. Man darf gespannt sein ...

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Bad Earth 8Bad Earth Band 8
Für Menschen verboten
von Achim Mehnert

Der vorliegende Roman ist der zweite Band eines Zweiteilers von Achim Mehnert und als solcher schließt er nahtlos an Band 7 der Serie an. Die Geschichte verteilt sich auf drei Ebenen. Die eine Ebene wird von John Cloud und der Königin gestaltet, die zweite von Rurkka, dem Schöpfer und den drei Gen Tec und die dritte Ebene stellt der immer noch unentdeckte Darnok dar.

Eigentlich ist das auch schon alles, was man über den Roman sagen kann.

Die beiden GenTec Scobee und Resnik machen sich auf die Suche nach Jarvis. Dabei betreten sie eine Station der Heukonen. Die Entführung eines Schiffs der Vaaren erweist sich als durchaus wichtige Hilfe. Nachdem Rurkka mehr aus Versehen einen der Vaaren tötet, gehorchen die anderen und machen genau das, was Rurkka von ihnen verlangt. Sie dringen in die Station ein, nachdem die Vaaren klar gemacht haben, daß sie keien Störung wünschen. Aus Respekt vor den Vaaren gehorchen die Heukonen, obwohl sie durchaus Verdacht schöpfen.

Die drei Eindringlinge lassen sich zu Jarvos führen und treffen dort wieder auf Sorkka, den designierten Nachfolger von Rurkka, der immer noch das Menschenmaterial sucht, mit dem er die einmaligste Schöpfung seines Lebens erschaffen kann. Sie schaffen es, gegen ihn zu gewinnen und helfen auch Jarvis, die Nanomaschinen in sich aufzunehmen. Dann fliehen sie gemeinsam aus der Station, verfolgt von einigen der Heukonen, die mittlerweile wohl doch herausbekommen haben, daß Rurkka inzwischen zu den Verrätern gehört.

Währenddessen wird John von der Königin befragt, die es zunächst auf sanfte Weise mit Verführung versucht, dann aber zu Foltermethoden greift und ihn an den Rand seines persönlichen Untergangs bringt. Als er gerade so weit ist, sich den Tod zu wünschen, um den Qualen zu entgehen, greifen die Menschenflotten an, die sich vor der Station der Vaaren versammelt haben. Die Königin befiehlt den Angriff ihrer Rochenschiffe. Gnadenlos vernichten die Schiffe die Angreifer, sie unternehmen nicht einmal den Versuch, die Gegner nur zurückzudrängen.

Darnok ist auf dem besten Weg, sich John Cloud zu nähern. Er dringt in den Palast ein und trifft dort auf Wächter und Vaaren. Er stellt fest, daß es gar nicht so einfach ist, den persönlichen Zeitschirm aktiv zu halten. Mehrmals wird er beinahe entdeckt, aber er nähert sich dem Gefangenen an und stellt dann ebenfalls fest, daß die Menschen angreifen und von den Vaaren zurück geschlagen werden.

Dafür findet er John und nimmt ihn in seinen Zeitschirm mit auf. Zusammen fliehen sie aus dem Palast, während die Alarmglocken schrillen.

Die GenTec sind zusammen mir Rurkka entkommen und in dem Vaarenschiff auf der Flucht. Sie wollen John suchen und deshalb fliegen sie ebenfalls zum Palast der Königin.

Darnok und sein Schiff fliehen vor den Vaaren und fliegen genau auf ein vereinzeltes Vaarenschiff zu. Sie scheinen in der Falle zu sitzen, aber dann ortet Darnok Schwingungen von Menschen. Offensichtlich sitzen die Freunde in dem Schiff. Sie werden von dem Vaaren aufgenommen, die immer noch getreulich jeden Befehl befolgen. Gemeinsam fliegen sie tiefer in den Kubus, um sich vor den Vaaren in Sicherheit zu bringen. Aber die Sicherheit ist nur eine scheinbare. Irgendwann müssen sie sich dem Gegner stellen, ob sie wollen, oder nicht.

Allerdings drehen die Gegner ab, bevor es richtig gefährlich werden kann. Ratlos schauen sich die Gefährten an, vor allem, als sie bemerken, daß auch die im Schiff mit ihnen gefangenen Vaaren plötzlich den Verstand zu verlieren scheinen. Die Heilige Zone ist es, die für Orientierungslosigkeit und Angst sorgt. Cloud erinnert sich kurz an die sieben Hirten, sie sehen verschiedene Hinweistafeln, von denen sie eine bergen. Darnok untersucht sie und bemerkt, daß sie Schwingungen aussendet, die von den Vaaren empfangen werden kann.

Da erreicht sie das Ultimatum der Königin der Vaaren. Sie sollen umkehren, sonst würde etwas fürchterliches, unausweichliches geschehen. Die Gefährten sind sich nicht sicher, ob das wirklich eine Drohung war, oder nur die Angst, daß sie etwas wirklich schreckliches auslösen könnten. Mit dieser Angst verlassen wir unsere Freunde bis zur nächsten Folge von Bad Earth.

Fazit:

Eigentlich kann man über den Roman nicht sehr viel sagen. Die drei Handlungsebenen, die über 50 Seiten des Romans ausmachen, sind einigermaßen vorhersehbar und bergen kaum Überraschungen. Rurkka, der in Band 7 noch eine durchaus vielschichtige Persönlichkeit war, wird vollkommen vernachlässigt, handelt kaum noch wie die zerrissene, gequälte Persönlichkeit, die er noch einen Roman zuvor verkörpert hat und insgesamt passiert alles genau so, wie man es erwartet: Die Helfer dringen in die jeweiligen Burgen ein, finden die jeweils zu rettenden und fliehen aus den Burgen, treffen sich dann rein zufällig auch noch, weil die einen grade von dem Bau wegfliegen, den die anderen anfliegen wollen und machen sich dann gemeinsam vom Acker, mit dem Ultimatum der Königin im Nacken. Nicht wirklich überzeugend.

Die besten Teile des Romans waren noch diejenigen, in denen der arme John von der Königin gefoltert und gequält langsam aber sicher die Lust am Leben verliert. Das war wirklich kraftvoll geschildert. Aber ansonsten ist die Geschichte eher zum schnell abhaken.

Eines ist wirklich noch rätselhaft, und das ist die Geschichte mit den sieben Hirten. Offensichtlich wird sie auch im nächsten Band näher beleuchtet. Ein Geheimnis, das so schnell aufgeklärt wird? Hoffentlich nicht.

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Bad Earth 9Bad Earth 9
Die Grenze zum Nichts
von W. K. Giesa

Im Prolog wird die Königin der Vaaren von einem Boten aufgefordert, ihr zu folgen. Sie folgt, wenn auch zögerlich, bereut es aber nicht wirklich, denn der Bote bringt sie in einen Raum, in einem längst vergessenen und stillgelegten Teil des Palastes. In diesem gigantischen Saal setzt sie sich auf einen Sessel, der sie anschließend gar nicht mehr aufstehen lassen will, und fühlt sich geistig übernommen. Allerdings offensichtlich nur zu dem Zweck, ihr Wissen zu übermitteln, uralt, lange vergessen, das ihr künftig helfen soll.

Dieses Ereignis, so kurz nach dem Kampf gegen die Erinjij-Schiffe und der Flucht der Fremden, gibt ihr zu denken und so stellt sie ein Ultimatum an die eingedrungenen Menschen unter John Clouds Führung. Ergeben sollen sie sich und aus der Zone wieder zurückkehren, die heilig für die Vaaren ist. Umgerechnet zwei Stunden gibt sie ihnen, dann wird sie den Kubus in Bewegung setzen und die Neutralität der Vaaren aufgeben. Als Schiedsrichter wird sie in die Geschicke der Milchstraße eingreifen und den Menschen angedeihen lassen, was sie schon längst verdient haben.

Die Menschen glauben nicht daran, daß der Kubus wirklich zu einer Gefahr werden kann und dringen immer tiefer in die Heilige Zone ein. Dabei werden sie allerdings vom Zorn der Königin verfolgt, und das nicht nur im übertragenen Sinne. Die Königin teilt dem Luuren Rurkka sein Todesurteil mit. Sein Ende sei es, stellt sie ihm in Aussicht, und das Urteil wird sofort vollstreckt. Rurkka bricht zusammen, kommt aber wieder zu sich. Cloud glaubt nicht daran, daß die Königin eine solche Macht hat, aber offenbar ist genau das passiert, die Königin hat einen Befehl erteilt und das Todesurteil wurde sofort vollstreckt. Überlebt hat der Luure nur, weil er schon zuvor seinen eigenen Körper manipulierte, um länger zu leben. Deshalb überlebt er den Todesimpuls der Königin.

Bevor er vollends sterben kann, bitten ihn die anderen, ihm ihre Atmung wiederzugeben. Ihre Lungenatmung natürlich, denn auch unter Wasser können sie atmen, aber eben nicht mehr ohne Wasser. Rurkka stimmt zu und Resnick bricht zusammen. Aber er erholt sich schnell wieder.

Scobee bestimmt die Reihenfolge. Jarvis soll zuerst zurückverwandelt werden, weil er am stärksten von allen erscheint. Danach kommt dann sie selbst, danach der zusammengebrochene Resnick der unter den  GenTec wohl derzeit das schwächste Glied ist. Cloud kommt erst zum Schluß, weil er als Mensch absolut das schwächste Glied darstellt. John gefällt das nicht, das bemerkt auch Scobee. Aber sie registriert ebenfalls, daß er es akzeptiert, weil er einsieht, daß sie recht hat. Und deshalb wird es genau in dieser Reihenfolge gehandhabt.

Fahrlässig erscheint allerdings die Übergabe der wiederhergestellten. So lange die Behandlung dauert, sind sie unter Wasser. Und wenn die Behandlung abgeschlossen ist, müssen sie schnell in einen luftgefüllten Bereich, was allerdings nicht schnell genug geht.  Für die GenTec ist das kein Problem, sie versetzen sich selbst in ihre Stase. Für John wird es aber zum Problem. Rechtzeitig konstruieren sie einen speziellen Sarg, der verschlossen werden kann und sofort nach der Behandlung von Wasser befreit werden wird. Aber John hat ein Problem. Der Tod des Luuren steht unmittelbar bevor. Er experimentiert deshalb und das Ergebnis ist natürlich entsprechend oberflächlich. Nicht alle Maschinen konnten entfernt werden, aber John atmet Sauerstoff.

Kurz vor der Behandlung haben die Menschen die „letzte Grenze“ erreicht. Ein löchriges Feld, das einen Kern umschließt, der vollkommen wasserfrei ist und den Vaaren endgültig den Rest gibt. Sie geraten in Panik, von der John nichts mitbekommt, weil er gerade behandelt wird. Sie sterben einfach, stellen das Leben sozusagen ein, weil sie bereuen, daß sie gegen die Regeln verstoßen haben. Und das Schiff löst sich gleich mit auf.

Vorher passiert aber sozusagen alles auf einmal. Zuerst entschlüsselt Darnok die Tafeln mit der Hilfe eines der Vaaren, den er genau aushorcht. Aber er teilt den Menschen nicht mit, was da steht, offensichtlich ist es so schrecklich. Dann klappt auch noch Jarvis zusammen und die Behandlung von John wird durch den Tod des Luuren beendet. Scobee rennt einfach durch das Feld durch, das den luftgefüllten Bereich vom wassergefüllten Bereich trennt. Praktischerweise ist dieses Feld so eingestellt, daß es „feste Körper, nicht aber flüssiges“ durchlässt. Aha. Das bedeutet vermutlich, daß von Scobee nur das auf der anderen Seite ankommt, was nicht aus Wasser ist? Und da der menschliche Körper ja fast ausschließlich aus Wasser besteht ... Aber lassen wir das. Vermutlich wollte Werner einfach sagen, daß das Feld einen köerpkonturierten Durchlass gebildet hat. Und wir haben uns einfach nur verlesen ;-).

Jedenfalls scheint John, noch bevor er wieder rückverwandelt wird in einen Lungenatmer, dieses Feld jenseits der Grenze sehr bekannt zu finden. Wie auf der Erde, denkt er, kurz bevor sie durch das schwarze Loch bei Jupiter mußten. Da war auch so ein schwarzes Feld, das die Erde scheinbar verschlang und dieses scheint verwandt. Findet er hier die Verbindung? Mitten im Aqua-Kubus? Es wird interessant, wie es scheint ...

Nicht mehr aber in Band 9. Denn wir vertagen die Entscheidung auf die nächste Nummer. Darnok muß das Schiff über die Grenze steuern. Eine Reise an den Rand des Kubus würde bei nur 100 möglichen Kilometer pro Stunde mehrere Jahre dauern, in das Zentrum ist es da schon kürzer. Und obwohl da eigentlich trotzdem keiner hin will, erscheint es als kleineres übel, als zerstörerische Protomaschinen ankommen um ihnen den Rest zu geben. Die Königin hat sie also nicht vergessen. Und deshalb fliehen sie in das Feld.

Im unpassenden Moment wird John dann noch von seinen Implantaten genervt. Darnok kümmert sich darum und bietet dem Menschen an, ihm die Wissensimplantate zu entfernen. John stimmt zu. Mitten während der Behandlung müssen sie allerdings in das Vakuum fliehen und John kriegt fast nichts davon mit, weil er von Darnok operiert wird.

Und beobachtet werden sie auch noch, nämlich von einem Schiff der Menschen namens HAMM. Sie können allerdings nichts machen, sind lediglich auf Beobachtung festgelegt.

Und das wars dann auch endgültig.

Fazit

Normalerweise wird die erste Seite gar nicht gelesen, aber diesmal habe ich eine Ausnahme gemacht. Und es war durchaus interessant. Genaugenommen hätte ich das niemals getan, wenn ich gewußt hätte, wie interessant... Erwarten würde man ja, daß dort der bisherige Inhalt noch einmal zusammengefaßt wird, um dem Neueinsteiger den Einstieg zu erleichtern. Anfangs war das auch so. Aber dann tauchten immer mehr Details auf, die mir so aus den bisherigen Bänden nicht in Erinnerung war. Offensichtlich beinhaltete dieser Text Informationen, die aus dem vorliegenden Band stammen! Vorab, sozusagen! Wenn dem so ist, würde ich jedem raten, künftig diesen „Einstiegstext“ eher am Schluß zu lesen. Erfreulich ist das jedenfalls nicht.

Aber vielleicht ist das ja auch eine Ausnahme. Bisher ist mir das jedenfalls so noch nicht aufgefallen ...

Und nun zum Roman selbst. Der Werner hat überzeugt, kann ich nur sagen. Man merkt schon gleich, ob einer schreibt, der Routine und Feuer hat oder einer, der neu und unverbraucht ist, oder einer, der einfach keine Lust hat. Jedenfalls ist das Ergebnis in diesem Fall absolut überzeugend. Die Charaktere haben mir wirklich richtig gut gefallen. Personen wie Ren Dhark oder Perry Rhodan beziehen ihr Charisma daraus (oder bezogen <g>), daß sie eine Ausstrahlung haben, daß sie eine Machermentalität besitzen und daß man ihnen anmerkt, daß sie etwas bewegen wollen und können. John Cloud verkörpert das in diesem Roman stellenweise. Außerdem ist der Roman absolut gekonnt erzählt. Die Handlung ist schlüssig und nachvollziehbar, erweckt sogar mehr als nur Interesse. Je näher wir dem Schluß kommen, desto spannender wird die Geschichte und am Schluß ist man wirklich interesiert am Ergebnis. Und natürlich erwartet uns wieder ein Cliffhanger. Diesmal hängen wir mitten in diesem verbotenen Bereich ohne Wasser und ohne sonst irgendwas und warten auf den nächsten Band. Da tut es gleich dreifach weh, den Band am Kiosk liegen zu sehen, aber nicht kaufen zu wollen, weil er ja in einigen Wochen ohnehin per Abo ankommt. Vielleicht sollte ich doch wieder auf Kiosk umsteigen ...

Auf jeden Fall wird deutlich, daß Werner ein absoluter Meister dieses Heftromanes ist. Seine Geschichte hat gefallen und wir wollten gerne mehr von ihm lesen. Ich hoffe jedenfalls, daß ich nicht der einzige bin, der das so sieht ;-).