Atlan Omega Centauri Band 9
Die Masken der Kopfjäger
von Hans Kneifel
Statt sich auf den Urlaub zu freuen, werden die Kopfgeldjäger des Crest-Tharo da Zoltral überfallen und von Leuten, die genauso wie sie selbst aussehen, gefangengesetzt. Verblüffend ist die Ähnlichkeit mit den Eindringlingen und die Kopfgeldjäger können es kaum fassen. Letztendlich müssen sie aber und so fügen sie sich zwangsläufig in ihr Schicksal, nämlich in der zur Verfügung gestellten Yacht eingesperrt zu werden, während andere den Urlaub an ihrer Stelle antreten.
Auf der Urlaubswelt angekommen, erkunden die Arkoniden zunächst einmal die Umgebung und machen sich mit dem Hotel und allen anderen Gegebenheiten vertraut. Sehr schnell stellen sie fest, dass es Bereiche gibt zu denen auch sie keinen Zutritt haben. Bevor sie sich den jedoch verschaffen können, verschwindet Altra-Atlan und das Zimmer wird vollkommen durchsucht vorgefunden. Alles, was an Ausrüstung wichtig ist, ist verschwunden. Sehr schnell wird den Besuchern klar, dass es kaum die Arkoniden gewesen sein können. Warum sollten die auch das Zimmer durchsuchen, wenn sie stattdessen die Eindringlinge gefangen setzen könnten? Nein, da müssen andere dahinter stecken. Schnell wird klar, dass die Wasserwesen von Tarik ihre Finger im Spiel haben. Es gibt genügend Sklaven auf dem Planeten und tatsächlich nehmen sie Kontakt mit den Arkoniden auf, genau genommen entführen sie sie, wie sie es schon bei Altra-Atlan getan haben.
Da Atlan aber nachweisen kann, dass sie nicht zu den Arkoniden gehören, schlagen sich die Wasserwesen sehr bald auf ihre Seite, was durchaus ein Vorteil ist, wenn man Unterwasser-Hinterlassenschaften der Lemurer erkunden will.
Schon früh fällt Atlan dabei ein Mosaik auf, das ihn an etwas erinnert. Es ist als Kunstwerk in der Stadt ausgelegt, in der sich die vermeintlichen Kopfjäger erholen sollen.
Um an die verbotene Zone zu kommen, überlegen sich die Arkoniden gemeinsam mit den Wasserwesen eine Angelfahrt und hier darf Hans Hemmingway einmal richtig vom Leder ziehen. Er schickt sie auf einen Angelausflug, der an ?Der alte Mann und das Meer? erinnert. Natürlich ist es kein Marlin, der gefangen wird, aber dafür ein noch wesentlich gewaltigerer Fisch. Und richtig, wenn Sportfischer mit einem solchen unglaublichen Fang kämpfen, hält sich auf die planetare Sicherheitsmacht zurück und lässt sogar das Eindringen in verbotene Gewässer zu.
Unmittelbar nach dem Abschluß des Fangs, begeben sich die Mitglieder der Expedition ins Wasser, während der Fang fachgerecht vor aller Augen zerlegt wird. Das Eindringen in die unterirdischen Anlagen gelingt, alles wirkt lemurisch, aber auch leer, ausgeschlachtet von den da Zoltrals.
Übrig geblieben ist nur noch ein Saal, in dem Atlan einen Lageplan erkennt. Ein Stück fehlt und Atlan wird klar, dass dieses Stück in der Stadt auf dem freien Platz gelandet ist. Wenn er beides zusammenfügt, kommt er hinter ein weiteres Geheimnis. So geheimnisvoll ist es nun allerdings auch nicht, denn die letzten vier Romane wollen ja auch gefüllt werden. Eine Zentralwelt erwartet uns. Und diese liegt ziemlich im Zentrum. Wo eine solche ja auch hingehört, jedenfalls rein geografisch.
Wie auch immer, mit den Erkenntnissen in seinem glücklicherweise unerschöpflichen Gedächtnisspeicher interniert, machen sich die Freunde auf den Weg an die Oberfläche.
So einfach kommen sie allerdings nicht davon. Fast werden sie geschnappt, aber sie schaffen es, dank der Mithilfe der Wasserwesen, gerade noch so, an Bord zu kommen, von da aus in den Transmitter und an Bord des eigenen Schiffes, mit dem sie dann die Flucht ergreifen.
Die Kopfjäger sind zwar nicht glücklich, aber am Schluß wenigstens frei. Wenn auch ohne Urlaub. Verblüffen finde ich, dass VPM sogar aus diesem 12-Teiler drei Viererblocks macht. Ist das eigentlich der tiefere Hintergrund für die 12-Teiler Philosophie? Daß man das leichter in drei Romane packen kann? Handlungstechnisch scheint das aber zu passen: Die ersten vier Romane stellen den Kugelhaufen und die Personen vor, deshalb auch die beiden scheinbaren Lückenfüller. Die nächste Staffel macht uns mit der Problematik vertraut, nämlich den Arkoniden und einigen ihrer Gegner in dem Haufen und führt uns dann in das letzte Drittel, wo wir wohl das lemurische Geheimnis endgültig erfahren werden.
Naja, so lange das Ergebnis lesbar bleibt, macht es ja nichts. Und der Roman setz genau da fort, wo die anderen acht angefangen haben. Ich freue mich schon auf den Abschluß.
Fazit
Diesmal von dem Hans mit dem einen n, der übrigens mit dem Hanns mit den zwei nn durchaus identisch ist (siehe Atlan Hardcover ?), erscheint Band 9 der Atlan Centauri Reihe. Es wäre auch verwunderlich gewesen, wenn der hauptberufliche Atlan-Autor Kneifel sich ausgerechnet bei dieser Reihe herausgehalten hätte. Und das Ergebnis hat mir durchaus gefallen. Kann Kneifel eigentlich keine Karraketta-freien Romane mehr schreiben? Denn auch in diesem wird das spektakulärste Rennen der Galaxis zumindest erwähnt. Wenigstens bleibt uns ein weiteres packendes Duell erspart. Nach dem letzten auf der BASIS reichte es eigentlich für immer. Stattdessen wird uns aber ein spannender Roman geboten, in dem die Besatzung der TOSOMA Maske macht und sich unter die Bevölkerung einer der Arkonidenwelten mischt. Geboten wird das übliche bei Kneifel: Lebensfreude, Luxus, viel Wasser und eine allgemein eher angenehme Atmosphäre.
Besonders gefallen hat mir das Titelbild, besser sogar noch als die vier von Ertugrul Edirne. Wer ist Hank Wolf? Wer auch immer, die Farbkomposition hat mir so viel Lust auf den Roman gemacht, dass ich ihn außer der Reihe gekauft habe. Allein das Bild war es mir wert.
Wenn die anderen drei auch so werden, dann wird diese Reihe ein ewiges Highlight in der Perry Rhodan Historie werden. Traversan war klasse, aber dieser Kurzzyklus hat seinen Vorgänger bereits jetzt übertroffen.
Atlan Omega Centauri Band 10
Kampf um Kharba
von Achim Mehnert
Wir nähern uns dem Zentrum. Ein Wachschiff, das zufällig den Weg kreuzt, hat keine Chance gegen die TOSOMA. Als es beseitigt ist, wird der Blick frei auf ein besonderes Naturschauspiel: Einen Sonnentransmitter der Lemurer. Diesmal ein besonders ungewöhnlicher, der erste seiner Art, der nicht in einer Ebene, sondern dreidimensional angeordnet ist, nämlich in der Form eines Pentagondodekaeder. Außerdem werden einige der blauen Sonnen von Planeten umkreist. Insgesamt eine künstliche Anordnung, die aber fasziniert.
Atlan schließt scharfsinnig darauf, dass die lemurischen Anlagen, die von da Zoltral benutzt werden, vermutlich nicht auf einer Sauerstoffwelt sind, weil da die Bestien zuerst gesucht hätten (nachvollziehbar ist das schon, aber die Bestien haben ein Planhirn und wenn da schon der Arkonidenfürst drauf kommt, hätten die vermutlich die Idee auch gehabt). Mit den unglaublichen Ortern der TOSOMA finden wir auch schnell heraus, dass die Wasserstoffwelt die entscheidenden Anlagen enthält. Und so entschließen sich die Arkoniden mit Unterstützung einiger Lemurernachkommen zur Landung auf dieser Welt. Dank Virtuellbildner scheint das zunächst auch zu klappen.
Die Besatzung der Anlage ist allerdings vorgewarnt, und so ist die Landung zumindest nicht so leicht. Einem der Arkoniden kommt dieses "Selbstmordkommando" denn doch auch irgendwie komisch vor und so beschließt er, mal genauer hinzuschauen, was die Orter aufgezeichnet haben.
In dem Zusammenhang hätte ich eine möglicherweise blöde Frage. Es kann ja noch angehen, daß die Lemurerabkömmlinge, also quasi die Ureinwohner dieser Gegend, keine Ahnung von einem Virtuellbildner haben, aber daß ein Arkonide (der an der Ortung war ja wohl ein Angestellter von da Zoltral?) einen ganzen Band lang braucht, bis es endlich klick macht, das kann ja wohl eigentlich nicht sein, oder? Also, wenn die alle so beschränkt sind, dann wundert es mich wirklich, daß dieser Zyklus überhaupt 12 Bände durchhält, dafür hätte eigentlich auch einer gereicht. Und die Krönung ist dann eigentlich auch noch, daß er das mit dem Virtuellbildner eigentlich auch nicht kapiert, er merkt nur, daß da irgendwas nicht gestimmt hat.
Kein Wunder, daß unsere Helden den Untergrund erreichen. Nach dem ersten kleinen Intermezzo erwartet man nun eigentlich einen gewaltigen Kampf, der allerdings nicht wirklich kommt. Im Gegenteil. Unsere Helden legen sich erst mal selbst auf Eis und machen sich dann zu Fuß auf den Weg. Ja, natürlich, ein klein wenig Technik darf schon sein. Immerhin haben wir viel Schwerkraft auf dem Planeten. Und Funk auf kleiner Flamme können wir auch machen. Dafür stolpern wir dann etwas im Nebel herum und hauen kreuzgefährliche Extremweltlebewesen mit dem Vibratormesser klein. Welche Logik steckt da eigentlich dahinter? Stand im Expose, daß Atlan keine Energie erzeugen darf? Aber ein klein wenig doch? Lieber stundenlang wenig Energie, als einmal richtig? So, wie der an der Ortung schläft, wäre das eigentlich doch kein Problem gewesen, oder? ;-) Irgendwie laviert der Autor herum, versucht, überzeugend zu erklären, warum sie nicht dürfen und stolpert meiner Meinung nach genau darüber. War der Roman bisher noch lesbar, wird er langsam irgendwie unsäglich. Nun stolpern unsere Helden um die Maahks herum, die wohl auch irgendwie was mit Grossarts zu tun haben. Grosmaahs nennen sie sich jedenfalls. Hatten die Grossarts nicht mal so was wie Mutantenfähigkeiten?
Die Nebenhandlung mit dem Zweikampf der halbwilden Maahkanführer hat irgendwie auch nicht überzeugt. Gelesen habe ich so was schon mal irgendwo und um die Handlung noch etwas zu verzögern, war es etwas dünne.
Um es kurz zu machen, Atlan erreicht im Schatten der angreifenden Maahks die Festung, schleicht sich an Robotern und Naats vorbei, erschießt einige davon und rettet nebenher noch dem Anführer der Maahks das Leben. Alles so in eigener Person. Die andere agieren irgendwie nicht mehr so richtig, oder ich habe es nicht mehr mitgekriegt, weil ich ehrlich gesagt abgeschaltet habe. Mitgekriegt habe ich noch, daß Atlan mit seinem Tamrat-Mantel in die Festung kommt, einen Transmitter findet, der ihn zur "Stahlwelt" abstrahlt. Und der Rest der Truppe bleibt zurück. Was der Alarm bewirkt hat, den der leidlich aufmerksame Mitarbeiter auslöste, kann ich allerdings nicht sagen. Auf Kharba jedenfalls gar nix. Vielleicht auf der Stahlwelt?
Fazit
Irgendwie merkt man wohl schon, daß mir der Roman nicht gefallen hat. Und ehrlich gesagt bin ich immer noch am Grübeln, woran es lag. Es gibt wohl keine Möglichkeit, das nett zu sagen. Deshalb machen wir es kurz. Mehnert hat einen flüssigen und gut lesbaren Stil. Außerdem bedient er sich eigentlich aller Elemente, die einen solchen Roman interessant machen könnten. Das Ergebnis hält dem Anspruch aber nicht stand. Irgendwie hat man den Eindruck, alles schon mal genauso irgendwo gelesen zu haben. Dazu handeln die Gestalten alle ziemlich vorhersehbar oder ziemlich langweilig. Nette Szene, als sich der Dryhane gefragt hat, wohin eigentlich die Wurzeln dieser Pflanze wachsen. In den Boden möglicherweise? Naja, war trotzdem interessanter, als der Fortgang der Handlung.
Zum Teil liegt das vermutlich am Expose. Wie kann man eigentlich im drittletzten Band einer solchen Reihe das Expo darauf beschränken, auf eine solche Welt zu kommen, ein bißchen rumzuballern und in diesen Transmitter zu stolpern? Da hätte ich ehrlich gesagt mehr erwartet. Aber das war es nicht allein. Auch der Autor sollte mehr daraus machen. Ich habe schon Romane gelesen, die die Handlung auch nicht nennenswert weiterbrachten, aber wenigstens eine tolle Nebenhandlung hatten. Das klappt irgendwie auch nicht. Das oberflächliche Ergebnis ist also eine Mischung aus Expose, ungünstiger Platzierung eines solchen Zeilenschinderbandes kurz vor dem Schluß des Zyklus und wohl auch einer gewissen Überforderung des Autors. Mehnert kann schon was, aber die Romane davor waren trotz allem allesamt besser. Insofern ist auch ein routiniert heruntergeschriebener Roman, der in der derzeitigen PR-Handlung vermutlich nicht weiter negativ aufgefallen wäre, ein Blindgänger.
Und bevor einer sagt, machs doch besser. Ich kanns (derzeit) nicht besser, deshalb schreiben auch Uwe, Claudia, Michael, Rainer, Hubert, Bernd, Frank, Susan, Hans, Achim und Rainer 2 (oder 1?) den Band, und nicht ich. Und genau deshalb erwarte ich auch, daß Achim es besser macht, weil ich auch aus persönlicher Erfahrung mit seinen Romanen weiß, daß er das durchaus kann.
Ehrlich gesagt hätte ich erwartet, daß der Kurzzyklus zum Schluß zu eher noch besser wird, nicht aber schlechter. Kann natürlich auch sein, daß die tollen Romane davor eine Erwartungshaltung aufgebaut haben, die kaum noch zu erreichen ist. Aber das rechtfertigt das vorliegende Ergebnis nicht.
Und noch was nettes zum Schluß: Das Titelbild ist echt klasse. Das hat wirklich Neugier auf den Inhalt geweckt, wie ihr das auf der PR-Website immer so nett abfragt. Und das Bild an sich ist schön. Außerdem war der Anfang mit der Schilderung des Sonnen-Pentagondodekaeders wirklich gelungen. Wenigstens etwas.
Atlan Omega Centauri Band 11
Der Tamrat
von Rainer Castor
Eigentlich ist es schwierig, diesen Roman im Detail zusammenzufassen, weil doch vieles historische Hintergründe sind, die eigentlich ins Geschichtsbuch, nicht aber in diese inhaltliche Zusammenfassung gehören. Trotzdem wollen wir den Versuch wagen.
Die Geschichte beginnt in der Stahlwelt, in die es den Arkoniden verschlagen hat. Er soll vom Zentralrechner anerkannt werden als der eigentlich berechtigte, was dank seines Krish?un eigentlich auch funktionieren sollte. Während der Anerkennungsprozedur erfährt er einiges aus der Geschichte der Lemurer, die ja nicht nur Vorfahren der Terraner, sondern eben auch der Arkoniden sind.
Wir gelangen nach Zeut, eine Welt, auf der ein junger Zeut-Ellwen eingeführt werden soll in einer Zeremonie, die seinem Status als mental begabter gerecht wird. Aber es kommt nie wirklich zu einer Einführung, während dieser greifen die Lemurer Zeut an und vernichten die Welt. Mehr als eine kurze Schilderung ist uns nicht vergönnt, aber wir erfahren immerhin, dass es dank des Drokarnam-Metalls, das wir als PEW kennen, besonders Begabte auf dieser Welt gibt und auch eine planetenumspannende Intelligenz scheint es zu geben, die sich ZEUT nennt. Durch die Vernichtung dieser Welt wird aber auch diese Intelligenz vernichtet, was wohl auch das Ziel der Haluter war. Diese Intelligenz hat in zu großem Ausmaß gegen die Interessen der Haluter gearbeitet und war damit wohl auch zu erfolgreich.
Nevus Mercova-Ban ist einer der wenigen überlebenden und hat dies einer Erscheinung zu verdanken, einer jungen Frau, die mitten aus dem Nichts auftaucht und ihn errettet. Es ist keine geringere als Ermigoa, die sich Shurya nennt, die unser Atlan ja bereits kennen gelernt hat.
Das weiß aber zu diesem Zeitpunkt noch keiner.
Unauffällig protegiert von Ermigoas Vater Noral Atorem, wächst der junge Überlebende zu einer wichtigen Figur im lemurischen Reich auf. Geboren am Tag des Kriegsausbruchs, erlebt er all die Jahre des Krieges mit, die Rückschläge, die kleinen Erfolge, vergisst aber niemals die Gestalt der Frau, die ihn gerettet hat, idealisiert sie wie eine Göttin. Als er sie wiedersieht, ist es für ihn wie ein Wunder. Sie ist die Tochter des Wissenschaftlers, der ihn schließlich in die Kreise der Tamräte einführt und er merkt schnell, dass er niemals wirklich eine Chance hat. Trotzdem hofft er Jahrelang vergebens.
Bis er schließlich auf eine Frau trifft, die ihm gefallen könnte und letztendlich nur durch das Eingreifen Ermigoas sich auch wirklich auf sie einlässt. Naglyna Vunar ist eine junge Bio-Wissenschafterlin von Di'akir, was an dem roten Kristall in ihrem Kopf deulich zu erkennen ist. Und wir kennen sie wohl von Tarik, der Wasserwelt, als lemurische Langschläferin.
Leider knistert es zu spät zwischen ihnen, denn kaum erkennt er, dass er mit ihr glücklich werden kann, erwartet ihn bereits die größte Herausforderung seines Lebens. Eine Maschine, die er konstruiert hat, eine Apparatur zum Gedankentransfer, und die es ihm ermöglichen soll, einen Haluter zu übernehmen, wir ihm zum Verhängnis. Als er eine der Bestien übernimmt, erkennt er zu spät, dass er sogar einen Zeitpolizisten erwischt hat. Dessen Ordinärhirn kann er zwar übernehmen, aber das Zweitgehirn der Bestie nicht und dieses macht ihn fertig, bis er sich von dem Zweitkonditionierten löst und wieder in seinen eigenen Körper zurückgleitet. Er lebt zwar noch, aber er liegt im Sterben. Ermigoa und ihr Vater sind traurig darüber, aber haben es irgendwie kommen sehen. Anscheinend sind sie in einer Zeitschleife unterwegs und kennen deshalb diesen Teil der Geschichte bereits. "Es geschieht, weil es geschah".
Für Atlan sind große Teile der Geschichte, die er erfährt, mit Erinnerungen verbunden, denn fast nichts, was da passiert, hat nicht irgendeinen Bezug zu den Meistern der Insel und Mirona Thetin oder eben Ermigoa, die sich tötete, bevor er sie richtig kennen lernen konnte. Dafür erfährt er aber erstmals etwas über die geheimnisvollen mutantisch Begabten von Zeut.
Zum Schluss kehren wir wieder in die Rahmenhandlung zurück, in der Atlan als berechtigter vom Gehirn der Station in der Stahlwelt anerkannt wird und seine Freunde von Kharba aus zu sich holt. Als er dies gerade tun will, betritt ein anderer anerkannter Tamrat die Station, kein geringerer als Crest-Tharo da Zoltral, der gleichberechtigt mit ihm von der Station akzeptiert wird.
Die Entscheidung wird allerdings auf Band 12 verlagert.
Fazit
Romane von Rainer Castor sind immer schwierig zu bewerten, weil sie in vielen Fällen keine klassischen Romane sind, sondern vielmehr längere Zeiträume zusammenfassen, historisch interessant sind oder technische Zusammenhänge erklären wollen.
Oft schießt Rainer auch über das Ziel hinaus. Besonders Augenfällig wird das, wenn Trim und Startac plötzlich technische Zusammenhänge erklären, an denen ein Waringer zu knabbern hätte oder wenn tätowierte Arkoniden Probleme lösen, während nebenher eine viel interessantere Raumschlacht zum Statisten verkommt. Aber in diesem Fall hat er eigentlich alles richtig gemacht. Wir erfahren, wie eigentlich Zeut vernichtet wurde, was in Jahren des Krieges zwischen den Arkoniden und den Halutern geschehen ist und wie es zur Einrichtung von Omega Centauri kam. Anschaulich und atmosphärisch dicht wird geschildert, wie die fremde Welt Lemur und viele ihrer angeschlossenen Welten von den Halutern vernichtet werden und auch persönliches kommt nicht zu kurz.
Ziemlich gelungen ist der Roman und in jedem Fall schlägt er seinen Vorgänger um Längen. Er passt in die allgemein hochwertige Handlung des Zyklus hinein.
Einziges Manko ist, dass diese Serie ja wohl eher für Gelegenheitsleser konzipiert wurde, die Perry Rhodan auch nicht unbedingt kennen müssen. So visionär und an der Rhodan-Historie orientiert dieser Band auch ist, so wenig verständlich wird er für die Leute sein, die Perry Rhodan überhaupt nicht kennen. Ob das sein muß in einer solchen Reihe, wage ich zu bezweifeln. Spaß hat es aber trotzdem gemacht ;-).
Atlan Omega Centauri Band 12
Finale am Sonnentransmitter
von Uwe Anton
Endlich erreichen wir den Höhepunkt der Reihe. Atlan ist anerkannt, zwar zusammen mit Crest-Tharo da Zoltral, aber immerhin arbeitet die Station nicht mehr gegen ihn. Dafür erwartet ihn der andere, als Tamrat anerkannte, Arkonide zusammen mit fünf Begleitern. Auch Atlan bringt fünf Begleiter mit nach Kharag-Stahlwelt und so sind die Verhältnisse ausgeglichen.
Zunächst wird die Umgebung erkundet, Atlan erinnert sich an einiges, was Nevus ihm mitteilte und muß sich gegen den Zwang der Erinnerung wehren. Li verhält sich weiterhin merkwürdig, aber doch loyal gegenüber Atlan. Und so finden sie erste Gen-Monster, die da Zoltral geschaffen hat. Unter anderem auch einen Primaten, einen behaarten, affenartigen, der Atlan sehr an Krantar erinnert, ein Wesen, das er während seines Endkampfes gegen Mirona kennenlernte, rettete, von ihm gerettet wurde, und dessen Speer letztendlich Mironas Verhängnis wurde, als sie gerade dabei war, in den Zeittransmitter zu steigen, um Crest un Thora zu töten, das Raumschiff der Arkoniden auf dem Mond zu vernichten und die Geschichte, wie Atlan sie kannte, zu verändern, zugunsten der MdI.
Auch diesmal rettet er das Wesen, wenn auch gegen den Willen von Li, die dem tierhaften sofort unsympathisch ist. Sie gehen ohne das Wesen weiter, als sie angegriffen werden, werden zu allem Überfluß noch von den Gefährten getrennt und landen in einer Bio-Arcology voller schrecklicher, monsterhafter Wesen. Atlan wird beinahe von einem getötet, als ihn ein Paralysestrahl trifft und er mitten in die grube stürzt, aber Li rettet ihn im letzten Augenblick. Dafür stolpern sie anschließend in eine Falle des Crest-Tharo, als einer der Gefährten, offenkundig wahnsinnig, sie zu dem Arkoniden führt, der in der Halle der Gedanketransfermaschine auf sie wartet.
Offenkundig plante er, die Maschine für seine eigene Unsterblichkeit einzusetzen. Ganz gelungen ist das nicht, einige Versuche, andere zu übernehmen, sind gescheitert. Atlan hat einen solchen selbst erlebt, aber da er mentalstabilisiert ist, konnte das nicht gelingen. Auch bei Li ist er gescheitert, was Crest-Tharo genauso wenig verstand, wie Atlan. Nun will er aber Atlans Körper um Unsterblich zu werden. Li erscheint ihm als ideales Versuchsobjekt, und so benutzt er zunächst sie, um einen Gedankenübergang zu schaffen. Aber es gelingt nicht, irgend etwas passiert in Li, das sie weitgehend immun werden läßt. Zanargun greift an, und versucht, die Situation zu verändern. Damit erreicht er aber nur, daß die Anlage auf volle Leistung geschaltet wird. Das ist beinahe Lis Ende, aber sie schafft es. Danach ist sie allerdings nicht mehr sie selbst.
Sie bekämpft Atlan, der sich im Chaos befreien kann. Das letzte, was dem Arkoniden noch auffällt, ist ein Sarkophag, der den vergreisten Körper von Nevus beinhaltet. Anscheinend eine lemurische Tiefschlafanlage, die nicht richtig funktionierte. Mit Li zusammen bewegt er sich wieder zurück durch die Anlage, die zunehmend in den Bereich der Zerstörung gerät, weil die Maschine zu hohe Leistungen erbringt.
Atlan muß erkennen, daß Li gegen ihn arbeitet und vermutlich nicht einmal mehr Li ist. Er wird von ihr zurückgebracht in die Halle der Gedankentransfer-Maschine, sie versucht darauf, seinen Körper zu übernehmen, um zu werden, wie "ER".
Atlan wird klar, von wem sie spricht. Samkar, der Roboter der Kosmokraten, einstmals Igsorian von Veylt, ein ehemaliger Ritter der Tiefe. Aber der Plan des Wesens in Li mißlingt, als Krantar wieder auftaucht. Erinnerungen an die Vergangenheit werden in Atlan lebendig, als er beobachten muß, wie ein Speer den Körper der geliebten durchdringt und sie tödlich getroffen niedersinkt. Wiederum ist der vergreiste Körper von Nevus da, der sich aus seinem Sarkophag erhebt und plötzlich aktiv zu werden versucht, weit kommt er allerdings nicht.
Atlan erkennt plötzlich, wer da im Körper des alten lemurischen Tamrats steckt. Es ist der Geist von Li, der einzig echte Geist, und als er sich entschließt, die Gedankentransfermaschine zur Rettung der Geliebten zu verwenden, erfüllt sich ihr endgültiges Schicksal in Gestalt des materialisierenden Roboters Samkar, der Atlan die Zusammenhänge klarmacht. Li war von einem Bewußtsein unterwandert, das er geschickt hat und das Atlan überwachen sollte. Durch einen Unfall ist sie sich dieses Bewußtseins mehr und mehr bewußt geworden und hat auch Erfahrungen dieses Bewußtseins für eigene Fähigkeiten eingesetzt. Samkar will sein Bewußtsein wiederhaben und nimmt Lis Körper mit. Atlan erklärt er, daß er gerettet wird, weil er noch gebraucht wird, und stellt die Maschine, die kurz vor dem durchgehen ist, ab. Das Bewußtsein von Li erlischt in Nevus' Körper.
Atlan will Rache. Im letzten Augenblick verzichtet er darauf, den arkonidischen Hochedlen zu töten und paralysiert ihn nur. Die da Zoltral sind besiegt und die Station ist in der Hand der Getreuen von Atlan. Als einzig Berechtigter sperrt er die Station und läßt nur noch seine Getreuen hinein.
Von Nevus und Li verabschiedet er sich in einer ergreifenden Raumbestattungs-Zeremonie. Krantar nimmt er mit und rettet ihn von Kharag-Stahlwelt.
Fazit
Uwe brennt ein regelrechtes Feuerwerk ab, an einer Stelle ist das fast auch zuviel geworden. Nichtsdestotrotz ist der Band ein würdiger Abschluß des Zyklus, der lose Fäden zusammenfügt und einem die Stationen dieser Reise noch einmal vor Augen führt, klarmacht, inwiefern sie für die Geschichte von Bedeutung waren. Der Roman war mehr Zyklus, als gedacht, die Romane dazwischen machen vieles klarer, haben Schauplätze vorgestellt und vertieft beleuchtet. Insgesamt war die Serie das versprochene absolute Abenteuer und die Situation am Ende von Band 12 bietet noch Stoff für mehr. Zum Beispiel, was wird aus Lyna, die ja immer noch auf der Wasserwelt liegt? Oder was wird aus dem Sonnentransmitter, wohin wird er Atlan und die anderen noch bringen können? Die Geschichte kann eine Fortsetzung erfahren. Hoffentlich wird wie das auch. Schon der erste Atlan-Kurzzyklus hatte ein ähnlich offenes Ende, das aber nicht in einer weiteren Kurzreihe wieder aufgegriffen wurde.
Insgesamt hat die Reihe wirklich Spaß gemacht. Mehr davon darf gerne wieder präsentiert werden.