Was man braucht, was man brauchen sollte.
Auf der diesjährigen Gebrauchswaren - Messe Needful Things
wurden einmal mehr Neuerungen vorgestellt, die dem Galaktiker sein tägliches
Leben erleichtern sollen. Wie immer bei solchen Messen liegen Licht und
Schatten, Überflüssiges und Nützliches dicht beisammen.
Neben so sinnvollen Geräten wie Zitronenpressen mit Hypercomanschluß,
Toaster mit Eiswürfelbereiter und Nähmaschinen für Schwarze Löcher,
gab es etliche Highlights von denen eines kurz vorgestellt werden soll.
Das Mini-ATG für jedermann.
Wer hat sich nicht schon darüber geärgert, daß leichtverderbliche
Lebensmittel wie Fleisch, Eier oder Milchprodukte schon nach vierwöchiger
Lagerung bei Zimmertemperatur etwas unansehnlich werden und auch der Geschmack
ein wenig leidet.
Das muß nicht mehr so sein. Die Firma Time Inc. stellt ihr Mini-Anti-Temporales-Gezeitenfeld
Yesterday 2001 vor. Die gleiche Technik die dem Solaren Imperium geholfen
hat den Fall Laurin zu verwirklichen, steht heute jedermann zur Verfügung
um die Lebensmittel frisch zu halten.
Der TERRA KURIER sprach mit dem Firmenvertreter G.Winnsucht.
TK: Wofür ist das Yesterday 2001 denn besonders gut geeignet?
G.Winnsucht: Vorrangig zum Frischhalten von leicht verderblichen Lebensmitteln.
Es verdirbt nichts mehr und es muß nichts mehr weggeworfen werden.
TK: Wie ist das zu verstehen?
G.Winnsucht: Ganz einfach. Ein Beispiel. Man kauft ein Schweineschnitzel,
lagert es daheim auf dem Küchenschrank bei 21° Celsius und schon nach
drei bis vier Wochen ist es nicht mehr ganz frisch. Der Geschmack hat etwas
gelitten und es erfordert den Einsatz erheblicher Mengen an Würzmitteln,
um den etwas eigentümlichen Geschmack zu überdecken. Auch eventuelle
Folgekosten durch den Aufenthalt in einem Medocenter nach Genuß der Mahlzeit
belasten das Haushaltsbudget unnötig.
Eine von zwei Möglichkeiten das zu vermeiden bietet unser Yesterday
2001. Man lagert die verderblichen Waren darin, stellt das Gerät auf
eine Endloszeitschleife die immer den gleichen Tag durchläuft und schon
altert das eingelagerte Gut nicht mehr. Keine Alterung, kein Verfall. So simpel
ist das.
TK: Das hört sich ja wirklich gut an. Wie ist das Gerät aufgebaut,
und was wird es kosten.
G.Winnsucht: Nun, Hauptbestandteil ist selbstverständlich der Behälter
für die Lebensmittel die durch das Mini-ATG geschützt werden sollen.
Er ist etwa so groß wie ein durchschnittlicher Küchenschrank. Also
2 Meter hoch, 3 Meter breit, 1 Meter tief und 1 Tonne schwer.
TK: Das nimmt aber doch einiges an Platz weg.
G.Winnsucht: Naja, auf den ersten Blick vielleicht. Aber wenn der Yesterday
2001 eingeschaltet ist und in den Tiefen der Zeitströmungen verschwindet
ist der Platz wieder frei und kann zum Beispiel für eine nette Eßecke
genutzt werden.
TK: Und wenn das ATG abgeschaltet wird und der Behälter rematerialisiert?
G.Winnsucht: Man muß eben etwas flexibel sein.
TK: Wie sieht es mit der Energieversorgung aus. Ist die nicht
sehr aufwendig.
G.Winnsucht: Nein, eigentlich nicht. Es besteht die Möglichkeit
zwischen zwei Arten der Energieversorgung zu wählen. Die eine Möglichkeit
ist, soweit genug Platz vorhanden, im Haus ein Kraftwerk zu installieren das
baugleich ist mit denen der ehemaligen Ultra-Schlachtschiffklasse. Kaum fünf
Etagen hoch und eine Grundfläche von höchstens 10.000 qm. Oder man
wählt ein Antimateriekraftwerk, das aber etwas teurer ist und bei dem es
gelegentlich zu Störungen kommt.
TK: Was für Störungen sind das?
G.Winnsucht: Es explodiert. Ohne Vorzeichen. Deshalb raten wir auch immer
zu den Schiffskraftwerken.
TK: Was kostet das ganze.
G.Winnsucht: Unter 1.000.000 Galax.
TK: Also für knapp eine Million Galax bekommt man ein Gerät
das Lebensmittel frisch hält.
G.Winnsucht: Und die laufenden Energiekosten kommen hinzu.
TK: Wäre ein Kühlschrank nicht billiger?
G.Winnsucht: Das ist die erwähnte zweite Möglichkeit.
ACHTUNG ! ACHTUNG ! ACHTUNG ! ACHTUNG ! ACHTUNG ! ACHTUNG !
Leider ist uns in der Rubrik "Pflanzen die Euer Heim schmücken" der Ausgabe 23/19 ein kleiner Fehler unterlaufen.
Wie sich vielleicht einige Leserinnen und Leser erinnern ging es in dem fraglichen
Artikel um den veronischen Faßbaum. In unserem Artikel sind durch einen
bedauerlichen Irrtum der Redaktion einige falsche Angaben gemacht worden.
Er erreicht nicht eine Höhe von 100 cm, sondern von 100 m
! Auch beträgt sein größtmöglicher Durchmesser nicht 25
cm, sondern 25 m ! Wie man sieht ist es nur ein unwesentlicher
Faktor, aber er sollte doch erwähnt werden.
Ein möglicherweise etwas gravierenderer Fehler ist bei der Zeitangabe passiert,
in der der Faßbaum seine endgültige Größe erreicht.
In unserem Bericht hieß es 10 Jahre wenn er regelmäßig vom
Vollmond beschienen wird. Richtig muß es heißen : 10 Minuten wenn
er vom Vollmond beschienen wird.
Vorsorglich weist die Redaktion daraufhin, daß eventuelle Gebäudeschäden
die angeblich durch unseren Bericht entstanden sein sollen, nicht
vom TERRA KURIER ersetzt werden.
Siganesischer Einbrecher tödlich verunglückt
Ein siganesischer Serieneinbrecher ist bei einem Einbruch auf tragische
Weise ums Leben gekommen. Der Mann der seit längerem sein Unwesen im
Bereich Los Angeles trieb und unter dem Spitznamen
"Die Mikrobe" bekannt ist, wurde jetzt an seinem letzten
Tatort tot aufgefunden.
Wie die Rekonstruktion der Sicherheitskräfte
ergab, verschaffte sich der Einbrecher durch die Katzenklappe in der Hintertür
Zutritt zum Gebäude und begab sich auf die Suche nach Wertgegenständen.
Erste Zwischenstation war vermutlich die Küche, wie Bißspuren an
einer Erbse und Fußabdrücke in einer Schale Pudding vermuten lassen.
Hier wurde er wohl von dem Hauskater Luzifer ( 12 kg, 60 cm Länge )
überrascht und versuchte zu flüchten. Vermutlich prallte er gegen
einen Blumentopf und wurde besinnungslos.
Seine Reste wurden neben dem Topf, im Magen der Katze und in den
Hinterlassenschaften in der Katzentoilette gefunden. Über die Identität
des Mannes bestehen keine Zweifel.
Handelsdelegation der Blues mußte ins Medocenter
Eine Gruppe Blues wurde auf Grund starker Kopfschmerzen in das Medocenter Visselhövede
eingeliefert. Die Handelsdelegation war in einem Hotel am Gewerbegebiet abgestiegen.
Schon nach kurzer Zeit klagten die ersten Gruppenmitglieder über unerträgliche
Kopfschmerzen. Sie fühlten sich " als ob die ausgefranste Kreatur
des Hörsturz in ihren Köpfen tanzt." ( Originalton ).
Eine Untersuchung der Hotelzimmer brachte sehr schnell Licht in die Sache. Unmittelbar
neben dem Hotel befindet sich die größte terranische Fabrik für
Hundepfeifen. In einem Labor des Betriebes wurde eine neue Hundepfeife im Dauerbetrieb
getestet, die im noch höheren Ultraschallbereich arbeitet. Für das
menschliche Ohr unhörbar, aber für die Blues schlimmer als ein Preßlufthammer.
Genexperimente auf Tefrod
Wie erst jetzt bekannt wurde, ist ein von der tefrodischen Armee durchgeführtes
Genexperiment gründlich daneben gegangen.
In einem Armeelabor wurden die Gene eines Tefroders mit denen eines terranischen
Chamäleons kombiniert. Ziel war es einen Soldaten zu erschaffen, der die
Kunst der Tarnung durch Farbwechsel ebenso perfekt beherrscht wie ein Chamäleon.
Ein in der Retorte gezüchteter Tefroder war tatsächlich in der Lage
sich perfekt der Farbgebung seines Hintergrunds so anzupassen, daß er
mit bloßem Auge nicht zu erkennen war.
Um seinen Kameraden seine Fähigkeiten zu beweisen ,und wahrscheinlich auch
im Zusammenhang mit einer größeren Wette, kletterte er in einen Zwinger
in dem ein Rudel tefrodischer Sumpfechsen als Wachtiere gehalten werden. Er
hatte wohl vergessen, daß diese Tiere ihre Beute durch Infrarotortung
und Luftdruckschwankungen erkennen. So endete der erste echte Chamäleontefroder
als Echsenfutter.
Einer der verantwortlichen Gentechniker meinte dazu, es wäre wohl sinnvoller
sich erst auf die Weiterentwicklung der Intelligenz zu konzentrieren, ehe man
sich den körperlichen Veränderungen widmet.
Baumhaus zu verkaufen
Für Freunde des Außergewöhnlichen. Ein wirklich idyllisch gelegenes Baumhaus in einem Vorort von Miami zu verkaufen. 6 Schlafzimmer, Terrasse, großes Bad. Das Haus hängt in einer Höhe von ca. 80 Metern und bietet einen hervorragenden Blick über Florida. Es ist der höchst gelegene Punkt in einem Umkreis von ca. 10 km und hat eine unverbaubare Aussicht. Das Haus ist um einen veronischen Flaschenbaum gebaut und befindet sich in einem zufriedenstellenden Zustand. Lediglich einige kleinere Mauerrisse, sowie leichte Schäden im Fußboden und Dachbereich müßten repariert werden.
Kaufpreis Verhandlungssache.
Angebote unter Chiffre 02/97/0815