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Achte auf Deine Gedanken! Sie
sind der Anfang Deiner Taten.
(Chinesische Weisheit)
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von Ralf König
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Atlan Centauri 1
Attentat auf Arkon
von Uwe Anton
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Zwischen Perry Rhodan Band
1799 und Band 1800 spielt der neue Atlan-Kurzzyklus, den Uwe
Anton mit diesem ersten Band einleitet. Direkt nach den Ereignissen
um Trokan passiert es, nur wenige Jahre danach trifft Atlan
auf Arkon eine da Zoltral, die in Diensten eines Museumswärters
namens Wepe Ohling steht. Wer sich ab und am im Perry Rhodan
Forum aufhält, kann an dieser Stelle wohl ein Grinsen
kaum unterdrücken.
Wir erfahren, dass Atlan offenbar ein guter bekannter eines
der größten Wissenschaftler der Arkoniden, des
großen Epetran, gewesen ist, der immerhin der Erbauer
des Robotregenten war. Zusammen mit dem Wissenschaftler hat
er ein Archiv angelegt, eine Art Museum des Arkon bis zur
Zeit des Wissenschaftlers und darüber hinaus, weitergepflegt
durch vertrauenswürdige Menschen, die Informationen für
die Nachkommen gesammelt haben, nicht nur einfach, sondern
gleich redundant, wie uns der Autor versichert.
Bei der Eröffnung des Museums kommt es dann aber zu
einem Zwischenfall. Zunächst quasi rein persönlich
für den Arkoniden, der einer gewissen Li da Zoltral in
die Arme stolpert und sich sozusagen im Handumdrehen verliebt.
Ja, auch einem viele zehntausend Jahre alten Arkoniden soll
so was passieren. Bevor sie sich aber näher kommen können,
kommt es zu einem wesentlich ernsteren Zwischenfall, indem
der Krish'un, der einst Epetran gehörte, entwendet wurde
und gleichzeitig alle damit zusammenhängenden Daten vernichtet
werden. Alle? Nein, natürlich nicht. Unsere schlaue da
Zoltral hat heimlich Kopien angefertigt, die sie mit dem ehemaligen
Arkonidenhäuptling teilt. Gerade, als sie die Daten gesichtet
haben, startet Atlan einen Angriff auf die vermeintliche Unschuld
der Adligen und wird - letztendlich glücklicherweise
- von einem hohen Militär aus dem Umfeld der Imperatrice
in Flagranti erwischt. Glücklicherweise deshalb, weil
der ja nicht unbedingt wissen muss, dass es da noch so gewisse
Daten gibt.
Der Einladung des Militärs, doch mit in den Kristallpalast
zu kommen, leistet der Arkonide dann schnell Folge und wird
von der Imperatrice mit allen Vollmachten ausgestattet, um
sich um das Problem zu kümmern.
Und so stattet er zunächst einmal dem Oberhaupt aller
da Zoltral einen Besuch ab, um zu erfahren, warum der denn
neuerdings Transitionstriebwerke in seinen Raumschiffen verbaut.
Diese sind nämlich die einzige Möglichkeit, in einen
Sternhaufen vorzudringen, der zwar mehr oder weniger mitten
in der Milchstrasse liegt, aber kaum zugänglich ist.
Atlan erfährt aus den Aufzeichnungen Epetrans, dass es
da Hinterlassenschaften der alten Lemurer gibt und wohl heute
noch Nachfahren der Tefroder und Maahks dort zu finden sind,
eventuell sogar eine Kontrollstation für einen Sonnentransmitter
und natürlich würde Atlan diese Technologie den
Arkoniden gerne zugänglich machen. Das erweist sich allerdings
als nicht so einfach, denn der Adlige will darüber nix
verlauten lassen.
Er gibt zwar zu, sich mit Genexperimenten zu befassen, bei
denen unter anderem wohl Dino, der Dinosaurier der Feuersteins
herausgekommen ist, aber auch ein indischer Klonelefant namens
Nos-Man, aber letztendlich gibt er vor harmlos zu sein. Atlan
empfiehlt ihm dann, die Elefanten im Hinblick auf einen Massenmarkt
einfach Norman zu nennen und so weiß der geneigte Leser
also auch, wie es zu dem Klonelefanten kommt, der selbst heute
noch die Gemüter in Wallung bringt.
Ein Besuch auf der Werft der Orbanaschols, auf der die ATLANTIS
gerade generalüberholt wird, führt zu einem weiteren
Attentat, dem beinahe Kassian zum Opfer fällt. Im letzten
Augenblick kann er gerettet werden, schwerverletzt überlebt
er.
Atlan und Li brechen nach Terra auf, weil dem Arkoniden einfällt,
dass es da noch einen Krish'un gibt. Allerdings herrschen
da die Terraner und das war in dieser Zeit eher kein Kompliment.
Der erste Terraner heißt Bu'cchio Grigor und ist ein
Gegner aller Unsterblichen, die Atmosphäre auf Terra
ist für unsterbliche im allgemeinen und Arkoniden im
Besonderen eher unangenehm. In Erinnerung an seinen Status
als Hansesprecher verschafft sich der Arkonide aber Zugang
zu Imperium Alpha und zu Nathan, mit dem er sich auf dem Mond
unterhält. Mit Hilfe einer Sperrschaltung macht er sich
Nathans Sicherheitsschaltungen zunutze, um alles über
den Krish'un zu erfahren, und ihn schließlich auch mitzunehmen.
Unter anderem trifft er dabei auch auf eine junge Gia de Moleon
die aus der aktuellen Handlung als Chefin des TLD bekannt
ist.
Atlan macht sich auf den Weg nach Omega Centauri. Die "entrückte
Kolonie", oder auch Braangon genannt, erweist sich als
Ziel das es zu erreichen gilt, um herauszufinden, wer den
Krish'un auf Arkon I geraubt hat und was er damit will. Wie
Atlan herausfand, hatte man auch versucht, den Krish'un auf
Terra zu rauben, was aber misslang, was wohl darauf hinweist,
dass die Verbindungen des Angreifers in Innere von Arkon besser
sind, als ins Innere von Terra. Er ist also vermutlich Arkonide.
Wer und warum, ist wohl Ziel der folgenden Romane.
In Omega Centauri erwarten ihn zunächst Probleme. Mit
zwei Walzenraumern trifft er zusammen, denkt kurz an Grossarts
und der Rest wird dann auf den zweiten Band vertagt.
Fazit
Das absolute Abenteuer verspricht uns Klaus N. Frick, zumindest
das neue absolute Abenteuer, wie es Tradition bei der Atlan
Serie ist und was den ersten Band angeht, hat er sein Wort
auch durchaus gehalten. Die Serie verspricht Action, Spannung
und Abenteuer, erinnert an die Vergangenheit der Serie und
bringt einige nette kleine Überraschungen, die wohl eher
etwas für den Insider sind.
Trotzdem setzt sie nicht allzu viel wissen über Perry
Rhodan voraus, was auch wichtig für die Neulinge ist.
Anders wäre eine solche Serie am Markt kaum zu positionieren.
Köstlich sind auf jeden Fall die erotischen Anspielungen
des Autors, die recht gelungen sind und zum schmunzeln anregen.
Gelungen ist ebenfalls, dass die langjährigen Leser und
Fans der Serie voll auf ihre Kosten kommen und eine Menge
Anspielungen aus der Vergangenheit in dem Roman stecken. Einziger
Wehrmutstropfen ist ein fehlendes Glossar, das einem Neueinsteiger
Begriffe wie Lemur, Tamrat und Krish'un eventuell näher
bringen könnten. Dafür bietet das von Michael Nagula
gestaltete Lesermagazin, das natürlich noch keine Zuschriften
zur Serie enthält, eine Menge Hintergrundinfos über
Atlan, die Serien, die Autoren und die Grundidee.
Der Omega Centauri Zyklus hat insofern das Prädikat
"Nicht nur für Fans" redlich verdient.
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Atlan Centauri 2
Akanaras Fluch
von Claudia Kern
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Nachdem der erste Band mit einem Cliffhanger endete, setzen wir mit dem zweiten
genau da wieder auf. Atlan ist mit dem Beiboot der ATLANTIS,
der AT-TOSOMA innerhalb von Omega Centauri eingetroffen und
sieht sich umzingelt von insgesamt zwei Walzenschiffen. Irgendwie
durchzuckte es ihn im ersten Band als wären da irgendwo
Grossarts gewesen, aber im zweiten ist von denen irgendwie
nichts zu sehen. Die Mutanten der Maahks werden mit keinem
Wort erwähnt.
Dafür haben wir es mit Froschähnlichen Kameraden
zu tun, die allerdings mit Lemurern nichts anfangen können
und deshalb zwar schon mal kurz nachfragen, aber dann sofort
auf Angriff gehen. Atlan zögert nicht lange, wie man
es von ihm auch erwarten würde, richtet die gerade eben
wiederhergestellten MVH-Geschütze auf die Gegner und
läßt feuern. Aber immerhin läßt er es
dabei bewenden, die Gegner kampfunfähig zu schießen.
Sie schaffen es auf den nächsten Planeten, wo sie allerdings
dem Wächter eines Raumhafens in die Hände fallen,
der nichts unversucht läßt, sie übers Ohr
zu hauen. Nach einigem Handeln kann Atlan den Betrag wenigstens
nach unten korrigieren. Sie landen und schauen sich auf dem
Planeten und der zugehörigen gewaltigen Stadt genauer
um.
Währenddessen lernen wir Akanara kennen, der über
seine Vergangenheit philosophiert, und hier tun sich parallenen
zu Claudias erstem PR-Roman auf, auch hier ist ein Außenseiter
der Gesellschaft die Hauptperson. Auch hier kann man von jemandem
reden, der eine Behinderung aufweist, die ihn zu einem unwillkommenen
Wesen in dieser Gesellschaft macht. Als er alt genug ist,
wird er deshalb von seinen eigenen Eltern in einer Anstalt
abgegeben, die er aber umgehend unter Einsatz offensichtlich
übersinnlicher Fähigkeiten wieder verläßt.
Draußen trifft er auf Akani, die ihrerseits eine Strassengang
leitet. Diese Strassengang besteht aus den untersten der unteren
und verschafft sich ihre Rationen über Diebstahl, oder
durch das Gewinnen von bestimmten Spielen, die hauptsächlich
dann vom Glück des Mutanten Akanara abhängen. Der
allerdings wird als Kuriosität gejagt und soll von einem
Informationshändler in der Unterstadt gefangengesetzt
werden, der so etwas wie die graue Eminenz dieser Gegend ist
Mittlerweile hat Atlan gemerkt, daß er ohne Geld in
die Oberstadt nicht reinkommt und macht sich auf Informationsbeschaffung
in der Unterstadt. Was er so genau sucht, wird eigentlich
nicht so richtig klar, jedenfalls irgendwas über Lemurer.
Nach Möglichkeit wohl Koordinaten.
Beide Spuren treffen dann in der Residenz des Informationshändlers
zusammen, mit dem Ergebnis, daß dieser versucht, sie
als Geiseln zu nehmen. Inzwischen hat er auch den Mutanten
gefangengesetzt, allerdings verrät der genüßlich
alles, was dieser Informationshändler plant. Diese Offenbarung
führt zur finalen Schlacht, bei der Atlan und seine Kollegen
die Oberhand behalten. Sie bekommen ihre Koordinaten, die
Sklaven werden befreit und der Informationshändler hat
weitgehend abgewirtschaftet.
Und dann geht alles ganz schnell auf das Happy End zu. Einer
aus Akanis Gruppe hatte Akanara verraten, nur so konnten sie
ihn überhaupt erwischen. Der Deal hat aber der Gruppe
insgesamt geholfen, und da der häßlich entstellte
Verräter mittlerweile dank der Besatzung der TOSOMA operiert
und gutaussehend ist, überlegt sich die Anführerin
Akani einiges anders. Eben noch aus reiner Gewinnsucht die
Gespielin des Mutanten, weil sie genau weiß, daß
die Gruppe ihn trotz allem braucht, akzeptiert sie nun den
Verräter als ihren neuen Liebhaber. Sein Deal war ja
doch viel besser. Jaja, die Frauen ;-).
Akanara hingegen wird von Atlan an Bord der TOSOMA eingeladen.
Dort will er seine offensichtlichen Mutantenfähigkeiten
unter Kontrolle bringen und ihm künftig erlauben, die
Gedankenbilder in seinem Kopf auch wirklich zu verwenden.
Am Ende steht übrigens wiederum ein Cliffhanger und
raffinierterweise derselbe, wie aus Band 1. Verwertbar für
den Zyklus ist nur, daß er nun Koordinaten und einen
neuen Mutanten an Bord hat. Ansonsten hängt er wieder
zwischen zwei Walzenraumern voller Frösche und wartet
darauf, das was passiert. Was auch immer, das wird uns Michael
Marcus Thurner hoffentlich in seinem Einstieg in die Welt
der SF-Heftromane nahebringen.
Fazit
Mit dem zweiten Band darf mal wieder eine Frau ans Steuer
und wie schon bei ihrem Einstand in die PR-Serie mit "Der
Saltansprecher" versteht Claudia Kern so sehr zu überzeugen,
daß sie dieses Steuer meinetwegen gar nicht so schnell
abgeben braucht. Ähnlich wie in ihrem Erstling in der
Perry Rhodan Serie hat sie auch diesmal ein Thema erhalten,
das nicht allzu intime Kenntnisse der Materie verlangt, jedenfalls
nichts, was sich nicht durch ein Expose lösen lässt.
Auch wenn ich schon das Wort "Lückenfüller"
für den Roman gehört habe, würde ich da differenzieren.
Eine Lücke ist hier nicht zu füllen. Der Roman spricht
für sich selbst. Er ist wunderbar erzählt, sehr
sensibel und macht einfach Spaß. Da rufe ich doch ganz
laut MEHR!!!
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Atlan Centauri 3
Gefangen im Hypersturm
von Michael Marcus Thurner
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Und wiederum steht die TOSOMA einsam gegen die sie verfolgenden froschähnlichen
Mograks. Obwohl technisch unterlegen, gelingt es den Arkoniden
nicht, sie abzuhängen. Dafür verfehlen sie aber
konsequent jede einzelne Region der Ruhe, die in den Hyperschwallgebieten
eingebettet sein sollen.
Bis sie schließlich in einem Hypersturm landen, der
das Schiff langsam aber sicher zerschmilzt. Im Auge des Sturms
kommen sie für einen augenblick zur Ruhe. Wer sagt eigentlich
daß Hyperstürme ein Auge haben? Müssen die
vergleichbar sein mit irdischen Orkanen, Taifunen und Tornados?
Gut, wenn Castor das sagt ... ;-).
Köstlich ist vor allem die Szene, als der alte Arkonidenhäuptling
dringend nach einem Friseur sucht und schließlich in
den Fängen einer resoluten, leicht fülligen Dame
landet, die per Fernkurs auf Terra das Haareschneiden erlernt
hat, was den Arkoniden nicht wirklich beruhigt. Vor allem,
als sie ihm Dauerwellen vorschlägt, ist er hochgradig
alarmiert und reagiert deshalb auch sofort auf den Alarm durch
Akanara, der der eine Bedrohung voraussieht.
Was etwas erstaunt, die Szene spielt im Krankenzimmer des
Akanara, dessen umfangreiche Verletzungen und Krankheiten
zuvor genauestens analysiert wurden. Auch wenn die Krankenzimmer
dieser Zeit sicher über sehr ausgereifte Sicherheitsvorkehrungen
verfügen, sollte man doch nicht gerade mit dem Haareschneiden
in einem solchen beginnen. Auch wenn die Szene witzig und
spritzig war, hätte sie doch gerne woanders spielen dürfen.
Aus dem Hypersturm kommen sie jedenfalls gerade so heraus,
direkt aus dem Auge desselben transistieren sie zu einem Planeten
in der Nähe und landen auf dem innersten, allerdings
eher in Form einer Bruchlandung. Trotzdem ist klar, daß
der Pilot eine Spitzenleistung vollbrachte und nachdem man
Atlans Patensohn, den Sohn des Kassian, Altra, gebührend
gelobt hat, erfolgt eine Bestandsaufnahme. Schäden gibt
es genug, es wird sicher auch noch eine Weile dauern, bis
die TOSOMA repariert ist.
Dafür schleicht sich eine dumpfe Bedrohung an das Schiff.
Keine toten Tiere umgeben es, wie man eigentlich erwarten
würde, das arkonidische Pendant zu Ratten will raus aus
dem Schiff und zeigt damit ganz deutlich, daß es ein
Problem mit dem Schiff gibt, und so entschließt sich
Atlan zusammen mit Li und dem Chef der Außenkommandos
zu einem Ausflug nach draußen. Die Bedrohung scheint
aber nicht von etwas tierischem auszugehen, sondern vom Sumpf
selbst.
Außerhalb des Schiffes kämpft der Arkonide um
sein Leben und das seiner beiden Begleiter, dabei kommen die
Gegner aus allen Richtungen und wirklich greifbar sind sie
eigentlich nie. Seine beiden Begleiter verschwinden im Sumpf
und sind da zunächst einmal verschwunden, in einem hochriskanten
Manöver, in dem der Extrasinn einmal zeigen kann, was
in ihm steckt, schafft er es, den Standort der beiden zu ermitteln
und sie aus dem Sumpf zu ziehen. Sie kehren ins Schiff zurück,
in dem mittlerweile das Chaos auf mehreren Ebenen tobt.
Zunächst einmal ist da das Krankenzimmer, in dem eine
Morann-Pflanze alles unter Kontrolle hat und absolut souverän
agiert. ab und zu reagiert sie etwas überfordert, aber
im großen und ganzen hat sie über viele Stunden
hinweg alles im Griff und beeindruckt den Arkoniden sehr.
Der begegnet seinem "Running Gag" und läßt
einige Haare. Am Ende des Romans kann man alle, die der wildgewordenen
Friseurin in die Hände gefallen sind, an ihrer Frisur
erkennen. Bin gespannt, inwiefern diese in den weiteren Romanen
noch Erwähnung finden wird. Agir-Ibeth, der es immer
noch nicht leiden kann, wenn man es wagt, seinen Namen zu
verkürzen, schlägt sich mittlerweile mit einem anderen
Besatzungsmitglied, dessen Stärke ungeheuer ist und den
Hasproner beinahe ermorden kann. Und die gute Li verliert
ihre gute Erziehung und beleidigt Altra da Orbanaschol, der
daraufhin auf Rache sinnt und mit der Waffe in der Hand in
Atlans Kabine stürmt, in dem er die Arkonidin vermutet.
Die hat mittlerweile mächtig Lust bekommen, wie es auch
einigen anderen Besatzungsmitgliedern passiert ist und da
Atlan nicht an Bord ist, kommt ihr sein Patenkind gerade recht.
Atlan steht ein gewaltiger Schock bevor, als er in die Kabine
kommt und beide auf dem Boden liegen sieht, vereinigt im sogenannten
"Tränensturz", was wohl das höchste arkonidischer
sexueller Lust darstellt. Überhaupt spielen Gefühle
dieser sehr speziellen Art eine gewisse Rolle bei den Attacken
des Wesens.
Im letzten Augenblick kann der Arkonide die Vernichtung des
Schiffes durch eine Bombe verhindern, dann steigen sie wieder
auf von dieser Welt und Atlan überrascht alle, einschließlich
meiner Wenigkeit, mit einer Rede, in der er sich entschuldigt.
Was mich überraschte, war, daß in einer Szene
auf Atlans Lebensalter hingewiesen wurde, das mit ca. 13.000
Jahren angegeben war. Nun wissen wir ja, daß nach dem
Traversan-Zyklus da noch etwa 10.000 Jahre hinzukommen. Aber
genaugenommen spielt dieser ja erst nach den Ereignissen in
Omega Centauri und demnach ist die Angabe vollkommen korrekt.
Daß die Bedrohung der gesamte Sumpf war, sollte vermutlich
erst am Schluß enthüllt werden und so etwas wie
eine Überraschung sein. Wirklich überrascht hat
es allerdings nicht, spätestens als die ganzen Lebewesen
vom Sumpf nach unten gezogen und somit sozusagen "aufgeräumt"
wurden, war die Überraschung keine mehr. Trotzdem war
die Idee nicht schlecht, sozusagen ein Wesen, das nur aus
sich selbst heraus entsteht und deshalb immer mehr degeneriert,
das die TOSOMA und ihre Insassen attackierte, um sie zu assimilieren
und neuen Input zu bekommen. Nicht schlecht, die Idee. Immerhin
hat es einige der rattenähnlichen Tiere bekommen. Irgendjemand
muß da wohl schlauerweise die Schleusen geöffnet
haben, denn als Atlan mal das Problem als "erledigt"
bezeichnete, habe ich mich doch gefragt, wie das kommt, wenn
die Schleusen doch alle geschlossen sind, damit der Sumpf
nicht herein kann ...
Fazit
Autor: Wow, dieser Wiener Autor, der mit diesem Roman seine
erste professionelle Veröffentlichung erlebt und zuvor
vorwiegend als Fanautor von Kurzgeschichten in Fanzines und
mit einem Beitrag in der FanEdition aufgefallen ist, legt
einen richtig spritzigen Roman vor, der vor allem durch feine
Ironie glänzt. Hier folgt er einem seiner Vorbilder Leo
Lukas nach und der Roman versteht damit auch hervorragend
zu unterhalten. Gute Charaktere, spritzige Dialoge, tolle
Beschreibungen. Für einen Erstling ist schon erstaunlich
viel vorhanden. Von Michael Marcus Thurner werden wir auf
jeden Fall in der neuen Bastei SF-Serie BadEarth ab Ende April
wieder hören, und so wie dieser Band ausgefallen ist,
können wir uns alle drauf freuen.
Handlung: Zu befürchten steht, daß viele wieder
Lückenfüller brüllen werden, denn was anderes
ist der Roman nach der gängigen Definition eigentlich
nicht. Sie hängen im Hypersturm fest, müssen das
Schiff reparieren und haben Ärger mit einem Sumpf. Das
bringt die Handlung um den verschwundenen Krish'un nicht im
geringsten weiter. Aber immerhin macht es Spaß. Und
eines soll den Kritikern gesagt sein: Wenn von 12 Romane zwei
Lückenfüller sein sollen, was ist das dann für
ein Zyklus? Ich glaube eher, der Weg ist das Ziel und das
Ergebnis gefällt absolut. Das Thema heißt eben
nicht nur Krish'un, sondern auch die Geheimnisse von Omega
Centauri.
Titelbild: Normalerweise verliere ich darüber eher
weniger Worte, aber diesmal muß es einfach sein. Nummer
eins und zwei von Ertugrul Edirne waren schon hervorragend,
die Nummer 3 ist aber womöglich noch besser. Tolle Figuren,
schön gezeichnete Landschaft, einfach ein Bild mit Atmosphäre.
Eigentlich habe ich die Serie abonniert, und kriege sie einmal
im Monat von der Romantruhe geschickt. Die Nummer 3 habe ich
aber am Kiosk gekauft. Und der Hauptgrund dafür war das
Titelbild. Und das ist mir - ehrlich gesagt - noch nicht passiert.
Dank des Titelbildes gehen 1,65 Euro extra an VPM. Nur eine
Frage kommt auf: Dieses rothaarige, attraktive Mädel
auf dem Cover ist doch wohl Li? Die hat aber das Schiff im
gesamten Roman nicht einmal verlassen. Wie geht das denn?
Egal. Was heißt das alles? Ganz einfach: Holt ihn ins
Team der Titelbildzeichner, lasst ihn ran, so oft er kann
;-). Ertugrul rulz!
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Atlan Centauri 4
Die Ruinen von Acharr
von Rainer Haczuk
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Kopfgeldjäger und Mörder im Einsatz, so beginnt der vierte Band der
Reihe. Charaktere werden vorgestellt, die wohl im weiteren
Verlauf der Geschichte noch eine Rolle spielen werden. Eine
Verknüpfung zwischen den einzelnen Abschnitten ist nur
bedingt zu erkennen. Wer da handelt, ist nicht klar ersichtlich.
Auf jeden Fall treffen wir wohl langsam auf Personen, die
mit dem Diebstahl des Krish'un zu tun haben.
Tatsächlich ist der Band 3 nicht vergessen und so sieht
sich Atlan mit düsteren Gedanken konfrontiert, was sein
Verhältnis zu seinem Patensohn und seiner Freundin angeht.
Daß er beide miteinander erwischt hat, geht ihm doch
sehr nahe und so überlegt er sich, wie das denn weitergehen
soll. Ein Konflikt im Team scheint unvermeidlich, auch wenn
er selbst daran kein Interesse hat. Sein Extrasinn macht ihm
das auch klar und fordert eine Aussprache mit Altra.
Schön, daß der Unsterbliche sich hier einmal wie
ein "Mensch" verhält. Andererseits verblüfft
es mich doch etwas, daß ein Mann wie der Arkonide, der
doch wirklich an Erfahrungen mit Frauen nicht arm ist, sich
in 13.000 Jahren seines Lebens keine Techniken angeeignet
hat, wie mit einer solchen Situation umzugehen ist. Eigentlich
würde ich erwarten, daß er schneller damit klar
kommt, daß Li einem Einfluß unterlegen ist und
deshalb irrationell gehandelt hat. Auch Altra kann ja per
se nichts dafür. Trotzdem wird der Unsterbliche von Eifersucht
geplagt. Trotzdem bringt er es anscheinend nicht über
sich, mit seinem Patensohn zu reden. Und deshalb entschließt
er sich, die beiden mitzunehmen auf eine Expedition nach Acharr,
das sie mittlerweile erreicht haben.
Der Tabuplanet erwartet sie, so scheint es, eine Landung
ist nicht anzuraten für die TOSOMA. Und so entschließt
sich Atlan, dem Vorschlag des Agir-Ibeth zu folgen, der mich
vermutlich steinigen würde, wenn er diese Verkürzung
seines Namens mitbekommen würde ;-). Sie wollen mit den
Stealth-Shifts auf dem Planeten landen und sozusagen Huckepack
in einem Meteoritenschwarm mitfliegen.
Acharr ist sehr interessant, erinnert den Arkoniden an Planeten,
die er bereits von früher kannte, so wie zum Beispiel
Kahalo. Pyramiden auf einem künstlich geschaffenen Plateau
erinnern sehr an die Kontrollstation eines Sonnen- oder/ und
Situationstransmitters. Eine Landung erscheint wichtig, inwiefern
der Arkonide dort eine Spur zu den Dieben des Krish'un zu
finden hofft, ist hingegen noch nicht so ganz klar. Beim Anflug
werden sie aber entdeckt, weil Altra die Triebwerke und den
Schutzschirm aktivieren mußte, um eine gefährliche
Situation zu meistern. Es ist nicht seine Schuld, was Atlan
auch klarstellt, aber die Situation ist insgesamt nicht dazu
angetan, die Probleme zwischen den beiden zu klären.
Auf dem Planeten glücklich angekommen, machen sie sich
auf den Weg durch einen feindlichen Dschungel, der es auf
sie abgesehen hat. Ein Wesen, auf jeden Fall etwas lebendiges,
erkennt etwas Blut von Akanara, stellt fest, daß es
genau das ist, was es gerne zu sich nimmt, und schickt seine
Wurzeln aus. Und damit tritt eine Figur auf, die für
mich eine der interessantesten und besten Charaktere der letzten
Jahre in Perry Rhodan ist. Dagruay ist auf einer Welt aufgewachsen,
die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Städte
ein Dschungel zu sein scheint. Während unter den Menschen
Drogenkonsum gang und gäbe ist, während seine Eltern
an dem Gift gestorben sind, während er selbst nicht nur
eine schreckliche Kindheit hatte, sondern auch anschließend
auf der Straße in Gefahr war, war der Dschungel ein
lebensfeindliches Medium, das jeder mied, außer ihm.
Als Alternative zum menschlichen Dschungel ist es ihm aber
lieber und er freundet sich mit dieser Welt an, vor allem
die Rosen haben es ihm angetan, angelehnt an ein uraltes Gedicht,
das die einzige Erinnerung an seine Kindheit im Elternhaus
darstellt.
Dort hat er gelernt, mit einem Dschungel klarzukommen und
das beweißt er auch, indem er Akanara das Leben rettet,
gegen dieses Wesen, das abstrakt bleibt.
Die Relikte der Lemurer verbergen keinerlei Überraschungen.
Offensichtlich war jemand vor ihnen da, aber damit mußten
sie eigentlich rechnen. Alle Pyramiden sind jedenfalls leer,
anscheined will jemand die alten Maschinen nutzen, wieder
zum Leben erwecken. Li verliert ihr Bewußtsein, fängt
plötzlich an, von irgendwelchen Visionen zu künden,
kann sich aber hinterher an nichts erinnern. Der Jemand, der
sich die Maschinen geholt hat, greift an, plötzlich brechen
sie aus den Wänden hervor, angeführt von Naats.
Und Atlan und seine Gefährten stürzen sich in den
Kampf, der ihnen einen Hinweis liefert. Für einen Augenblick
erlischt der Deflektorschirm, und er erkennt eine Figur wieder,
einen kleinwüchsigen Kerl, den er im Büro des Oberhaupts
der da Zoltral schon einmal gesehen hat. Sofort folgert er
messerscharf einen Zusammenhang und wirft Li einen Seitenblick
zu, der deutliches Mißtrauen zeigt. Aber irgendwo kann
er der Frau, die er liebt, doch nicht so recht mißtrauen
und er läßt sich überzeugen, daß sie
zwar derselben Familie angehört, aber nichts damit zu
tun hat.
Sie schlagen den Angriff zurück, aber das war noch nicht
alles. Langsam klärt sich alles, es gibt nämlich
noch eine zweite Gruppe, die Kopfgeldjäger vom Anfang,
die es auf die Einsatztruppe abgesehen haben. Akanara sieht
einiges voraus in diesem Band, einschließlich seines
eigenen Todes. Aber so weit kommt es nicht. Die drei Angreifer
halten ihn zwar im Bann ihrer Waffen, aber im letzten Augenblick
kann Daguray dazwischen gelangen. Er opfert sich für
den Mutanten, weil er erkennt, daß ohne Freunde ohnehin
kaum ein Leben möglich ist, weil seine eigene Vergangenheit
ihm klar macht, was in dem Außenseiter Akanara vorgehen
muß. Er überlebt den Angriff der drei Kopfgeldjäger
nicht, deren Identität noch immer nicht klar ist. Atlan
erkennt sie, aber nicht der Leser, nachdem Altra im Shift
eingegriffen und sie alle gerettet hat. Sie setzen Daguray
bei, Atlan findet das Gedicht und ist zutiefst berührt.
Aber vom Planeten müssen sie erst noch entkommen. Der
kleinwüchsige Arkonide Kanarek,, der gerne ein "da"
vor seinem Namen hätte, erwartet sie schon. Er beweißt
seine Unberechenbarkeit, indem er den Kommandanten eines der
Schiffe, die sich auf Acharr verborgen haben, einfach mal
so erschießt. Sie versuchen alles, um den Shift mit
Atlan zu vernichten, aber es mißlingt. Auch die TOSOMA
selbst zu vernichten, gelingt ihnen nicht. Am Schluß
bleibt ihm nur noch, seine Niederlage anzuerkennen. Er meldet
sein Versagen nach Arkon und ist drauf und dran, sich wie
ein richtiger Ehrenmann das Leben zu nehmen. Aber dann verzichtet
er doch darauf, als er erkennt, daß er damit seinen
Gegnern, also so ziemlich jedem im Schiff, nur einen Gefallen
tun würde. Dafür will er sich lieber wieder mit
einer kleinen Orbtonin vergnügen, die in seiner Kabine
schon auf ihn wartet. Anscheinend ist das gerade Hauptfreizeitvergnügen
aller Bösewichter in jedem Nebenprodukt, sei es nun Andromeda
oder Atlan Centauri ;-).
Atlan ist allerdings kein bisschen besser. Jedenfalls will
er die Zeit, die sie brauchen, um ins Tamanium Shahan zu fliegen,
im Clinch mit der schönen Arkonidin verbringen. Das Verhältnis
scheint langsam doch besser zu werden, sowohl zwischen ihm
und Altra, als auch zwischen ihm und Li. Und er selbst merkt
endlich auch, daß er sich wie ein "alter Narr"
verhalten hatte, wie sein Extrasinn meinte.
Zum Schluß erfahren wir auch noch näheres über
diese Wesenheit, die sich Akanara schnappen wollte. Die verletzten
Attentäter werden zum Ziel des Angriffs dieses Wesens,
das sich als Baum entpuppt, der offensichtlich Eisen aus Blut
extrahiert und dafür ziemlich gemeine Möglichkeiten
entwickelt hat. Er erkennt die Attentäter, die sich als
Swoon entpuppen, rettet sie und bindet sie in sein System
ein, das darin besteht, seine Opfer mit Nährflüssigkeit
am Leben zu erhalten. Er verarztet sogar die verletzten Wesen,
rettet sie so vor dem Tod. Allerdings nur, um aus ihnen Blut
zu saugen, nicht so viel, um sie zu töten, sondern immer
nur ein klein wenig. Da er sie gleichzeitig ernährt,
kann sich die Gefangenschaft im Käfig seiner Äste
ewig hinziehen, wie dem Swoon klar wird. Eine unglaubliche,
absolut unmenschliche Falle, der Akanara dank Daguray gerade
noch entkommen ist.
Fazit
Autor: Rainer Hanczuk hat schon im ersten Atlan-Kurzzyklus
einen spannenden, interessanten und gut geschriebenen Roman
abgeliefert. Und er macht hier weiter, wo er dort aufgehört
hat. Der Schreibstil ist flüssig und interessant, die
Personen stehen nicht bloß in der Handlung herum, sondern
agieren, leben, sind richtige Charaktere. Atlan ist eine vielschichtige
Persönlichkeit geworden, die voller Widersprüche
steckt und im Kontext absolut nachvollziehbar agiert. Köstlich
ist zum Beispiel die Beschreibung des Einsatzteams: "Fünf
wortkarge Männer, eine verführerisch schöne
Frau und ein stark behaarter Halbwüchsiger mit viel zu
großen Füßen." Na, wenn man mit einer
solchen Truppe nicht das halbe Universum erobern kann ...
;-). Oder auch die Situation, in der Atlan über den Swoon
nachdenkt, der durch seine sexuelle Attacke auf die Morann-Wanderpflanze
in Band 3 schwere psychische Schäden davongetragen hat,
dessen moralische Werte geradezu zertrümmert sind, während
sich der Arkonide darüber aufregt, daß Li und Altra
der Suggestion des Wesens nicht widerstehen konnten. Zurecht
prangert der Extrasinn das an. Und der Spruch des Logiksektors,
als er mal so anmerkte, daß er immerhin ein Logiksektor
sei und damit nicht für Glauben zuständig, war einfach
köstlich. Insgesamt hat mir die lockere, witzige Schreibe
des Rainer Hanczuk sehr, sehr gut gefallen und ich würde
mich wirklich dafür erwärmen können, von ihm
noch einiges mehr zu lesen. Gerne in der eigentlichen Serie,
aber vor allem auch in Serien wie Andromeda, oder der Autorenbibliothek.
Handlung: Der Zyklus entwickelt sich mit allen bisherigen
vier Autoren in die Richtung zum angekündigten absoluten
Abenteuer und hat bisher nicht enttäuscht. Wenn auch
das zweite und dritte Drittel dieses bieten, dann werden wir
uns noch auf acht tolle Romane (und hoffentlich eine baldige
Fortsetzung ;-)) freuen können.
Titelbild: Ja, so habe ich das erwartet. Auch das vierte
Bild ist ein Hingucker. Wenn Ertugrul so weitermacht, werde
ich noch ein echter Fan der Bilder ;-). Eine wirklich schöne,
spacige Stadt und davor ein Kugelraumer mit einem Ringwulst.
Ein richtiger Traditionalist, der Künstler, und damit
durchaus ein würdiger Nachfolger von Jonny Bruck. Ich
hoffe, die Redaktion wird ihn in der Tat für Einsätze
in der PR-Serie verpflichten, die Serie und der Künstler
hätten diese Gelegenheit verdient.
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