
Stürme auf dem Saturn lassen nach
Auf dem stürmischen Planeten Saturn bessert
sich das Wetter etwas. Doch auch wenn die Geschwindigkeiten der
Böen nach neuen Messungen um mehr als 700 Kilometer pro Stunde
abgenommen haben, so bläst es am Äquator des Ringplaneten
immer noch mit satten 970 Kilometern pro Stunde - bei Orkanen auf
der Erde sind es selten mehr als 115 Kilometer pro Stunde.
Forscher um Agustin Sànchez-Lavega von
der Universidad del País Vasco in Bilbao schließen,
dass unter anderem der Schatten des Saturnrings eine große
Rolle für das Wetter auf dem Planeten spielt.
Die hohen Windgeschwindigkeiten auf dem Saturn
waren zuerst von den Voyager-Sonden zu Beginn der 80er Jahre registriert
worden. Die Instrumente maßen knapp 1700 Kilometer pro Stunde.
Zwischen 1994 und 2002 nahm sich das Hubble Space Telescope erneut
die Wolkenformationen des Gasplaneten vor. Beim Vergleich der Bewegungen
von insgesamt 343 individuellen Strukturen in der äquatornahen
Atmosphäre kamen Sànchez-Lavega und seine Kollegen auf
"nur" noch 970 Kilometer pro Stunde. Ursache für
diese Schwankungen könnten die vom Ringschatten mitbestimmten
Jahreszeiten auf dem Saturn sein.
Zunächst waren die Planetenforscher überrascht
von den starken Turbulenzen auf dem Saturn, weil er weniger Wärme
von der Sonne erhält als der näher stehende Riesenplanet
Jupiter. Der Saturn produziert auch weniger Eigenwärme als
sein großer Bruder. Tatsächlich aber sind auf dem Ringplaneten
die Jahreszeiten deutlich stärker ausgeprägt, weil seine
Drehachse relativ stark geneigt ist. Damit kommt es auch in regelmäßigen
Abständen zu großen Schatten auf der Saturnoberfläche
durch seinen Ring. Die daraus resultierenden großen Temperaturschwankungen
machen den Saturn insgesamt zu einem stürmischeren Planeten
als den Jupiter.
Quelle: Wissenschaft-Online
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