Ausgabe 07/03 Terracom
 
 
   
 
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Achte auf Deine Gedanken! Sie sind der Anfang Deiner Taten.

(Chinesische Weisheit)

 
 
   
 

Kritik
von Ralf König

Centauri 1 Tibi

Atlan Centauri 1
Attentat auf Arkon
von Uwe Anton

Zwischen Perry Rhodan Band 1799 und Band 1800 spielt der neue Atlan-Kurzzyklus, den Uwe Anton mit diesem ersten Band einleitet. Direkt nach den Ereignissen um Trokan passiert es, nur wenige Jahre danach trifft Atlan auf Arkon eine da Zoltral, die in Diensten eines Museumswärters namens Wepe Ohling steht. Wer sich ab und am im Perry Rhodan Forum aufhält, kann an dieser Stelle wohl ein Grinsen kaum unterdrücken.

Wir erfahren, dass Atlan offenbar ein guter bekannter eines der größten Wissenschaftler der Arkoniden, des großen Epetran, gewesen ist, der immerhin der Erbauer des Robotregenten war. Zusammen mit dem Wissenschaftler hat er ein Archiv angelegt, eine Art Museum des Arkon bis zur Zeit des Wissenschaftlers und darüber hinaus, weitergepflegt durch vertrauenswürdige Menschen, die Informationen für die Nachkommen gesammelt haben, nicht nur einfach, sondern gleich redundant, wie uns der Autor versichert.

Bei der Eröffnung des Museums kommt es dann aber zu einem Zwischenfall. Zunächst quasi rein persönlich für den Arkoniden, der einer gewissen Li da Zoltral in die Arme stolpert und sich sozusagen im Handumdrehen verliebt. Ja, auch einem viele zehntausend Jahre alten Arkoniden soll so was passieren. Bevor sie sich aber näher kommen können, kommt es zu einem wesentlich ernsteren Zwischenfall, indem der Krish'un, der einst Epetran gehörte, entwendet wurde und gleichzeitig alle damit zusammenhängenden Daten vernichtet werden. Alle? Nein, natürlich nicht. Unsere schlaue da Zoltral hat heimlich Kopien angefertigt, die sie mit dem ehemaligen Arkonidenhäuptling teilt. Gerade, als sie die Daten gesichtet haben, startet Atlan einen Angriff auf die vermeintliche Unschuld der Adligen und wird - letztendlich glücklicherweise - von einem hohen Militär aus dem Umfeld der Imperatrice in Flagranti erwischt. Glücklicherweise deshalb, weil der ja nicht unbedingt wissen muss, dass es da noch so gewisse Daten gibt.

Der Einladung des Militärs, doch mit in den Kristallpalast zu kommen, leistet der Arkonide dann schnell Folge und wird von der Imperatrice mit allen Vollmachten ausgestattet, um sich um das Problem zu kümmern.

Und so stattet er zunächst einmal dem Oberhaupt aller da Zoltral einen Besuch ab, um zu erfahren, warum der denn neuerdings Transitionstriebwerke in seinen Raumschiffen verbaut. Diese sind nämlich die einzige Möglichkeit, in einen Sternhaufen vorzudringen, der zwar mehr oder weniger mitten in der Milchstrasse liegt, aber kaum zugänglich ist. Atlan erfährt aus den Aufzeichnungen Epetrans, dass es da Hinterlassenschaften der alten Lemurer gibt und wohl heute noch Nachfahren der Tefroder und Maahks dort zu finden sind, eventuell sogar eine Kontrollstation für einen Sonnentransmitter und natürlich würde Atlan diese Technologie den Arkoniden gerne zugänglich machen. Das erweist sich allerdings als nicht so einfach, denn der Adlige will darüber nix verlauten lassen.

Er gibt zwar zu, sich mit Genexperimenten zu befassen, bei denen unter anderem wohl Dino, der Dinosaurier der Feuersteins herausgekommen ist, aber auch ein indischer Klonelefant namens Nos-Man, aber letztendlich gibt er vor harmlos zu sein. Atlan empfiehlt ihm dann, die Elefanten im Hinblick auf einen Massenmarkt einfach Norman zu nennen und so weiß der geneigte Leser also auch, wie es zu dem Klonelefanten kommt, der selbst heute noch die Gemüter in Wallung bringt.

Ein Besuch auf der Werft der Orbanaschols, auf der die ATLANTIS gerade generalüberholt wird, führt zu einem weiteren Attentat, dem beinahe Kassian zum Opfer fällt. Im letzten Augenblick kann er gerettet werden, schwerverletzt überlebt er.

Atlan und Li brechen nach Terra auf, weil dem Arkoniden einfällt, dass es da noch einen Krish'un gibt. Allerdings herrschen da die Terraner und das war in dieser Zeit eher kein Kompliment. Der erste Terraner heißt Bu'cchio Grigor und ist ein Gegner aller Unsterblichen, die Atmosphäre auf Terra ist für unsterbliche im allgemeinen und Arkoniden im Besonderen eher unangenehm. In Erinnerung an seinen Status als Hansesprecher verschafft sich der Arkonide aber Zugang zu Imperium Alpha und zu Nathan, mit dem er sich auf dem Mond unterhält. Mit Hilfe einer Sperrschaltung macht er sich Nathans Sicherheitsschaltungen zunutze, um alles über den Krish'un zu erfahren, und ihn schließlich auch mitzunehmen. Unter anderem trifft er dabei auch auf eine junge Gia de Moleon die aus der aktuellen Handlung als Chefin des TLD bekannt ist.

Atlan macht sich auf den Weg nach Omega Centauri. Die "entrückte Kolonie", oder auch Braangon genannt, erweist sich als Ziel das es zu erreichen gilt, um herauszufinden, wer den Krish'un auf Arkon I geraubt hat und was er damit will. Wie Atlan herausfand, hatte man auch versucht, den Krish'un auf Terra zu rauben, was aber misslang, was wohl darauf hinweist, dass die Verbindungen des Angreifers in Innere von Arkon besser sind, als ins Innere von Terra. Er ist also vermutlich Arkonide.

Wer und warum, ist wohl Ziel der folgenden Romane.

In Omega Centauri erwarten ihn zunächst Probleme. Mit zwei Walzenraumern trifft er zusammen, denkt kurz an Grossarts und der Rest wird dann auf den zweiten Band vertagt.

Fazit

Das absolute Abenteuer verspricht uns Klaus N. Frick, zumindest das neue absolute Abenteuer, wie es Tradition bei der Atlan Serie ist und was den ersten Band angeht, hat er sein Wort auch durchaus gehalten. Die Serie verspricht Action, Spannung und Abenteuer, erinnert an die Vergangenheit der Serie und bringt einige nette kleine Überraschungen, die wohl eher etwas für den Insider sind.

Trotzdem setzt sie nicht allzu viel wissen über Perry Rhodan voraus, was auch wichtig für die Neulinge ist. Anders wäre eine solche Serie am Markt kaum zu positionieren.

Köstlich sind auf jeden Fall die erotischen Anspielungen des Autors, die recht gelungen sind und zum schmunzeln anregen. Gelungen ist ebenfalls, dass die langjährigen Leser und Fans der Serie voll auf ihre Kosten kommen und eine Menge Anspielungen aus der Vergangenheit in dem Roman stecken. Einziger Wehrmutstropfen ist ein fehlendes Glossar, das einem Neueinsteiger Begriffe wie Lemur, Tamrat und Krish'un eventuell näher bringen könnten. Dafür bietet das von Michael Nagula gestaltete Lesermagazin, das natürlich noch keine Zuschriften zur Serie enthält, eine Menge Hintergrundinfos über Atlan, die Serien, die Autoren und die Grundidee.

Der Omega Centauri Zyklus hat insofern das Prädikat "Nicht nur für Fans" redlich verdient.

 

Centauri 2 Tibi

Atlan Centauri 2
Akanaras Fluch
von Claudia Kern

Nachdem der erste Band mit einem Cliffhanger endete, setzen wir mit dem zweiten genau da wieder auf. Atlan ist mit dem Beiboot der ATLANTIS, der AT-TOSOMA innerhalb von Omega Centauri eingetroffen und sieht sich umzingelt von insgesamt zwei Walzenschiffen. Irgendwie durchzuckte es ihn im ersten Band als wären da irgendwo Grossarts gewesen, aber im zweiten ist von denen irgendwie nichts zu sehen. Die Mutanten der Maahks werden mit keinem Wort erwähnt.

Dafür haben wir es mit Froschähnlichen Kameraden zu tun, die allerdings mit Lemurern nichts anfangen können und deshalb zwar schon mal kurz nachfragen, aber dann sofort auf Angriff gehen. Atlan zögert nicht lange, wie man es von ihm auch erwarten würde, richtet die gerade eben wiederhergestellten MVH-Geschütze auf die Gegner und läßt feuern. Aber immerhin läßt er es dabei bewenden, die Gegner kampfunfähig zu schießen.

Sie schaffen es auf den nächsten Planeten, wo sie allerdings dem Wächter eines Raumhafens in die Hände fallen, der nichts unversucht läßt, sie übers Ohr zu hauen. Nach einigem Handeln kann Atlan den Betrag wenigstens nach unten korrigieren. Sie landen und schauen sich auf dem Planeten und der zugehörigen gewaltigen Stadt genauer um.

Währenddessen lernen wir Akanara kennen, der über seine Vergangenheit philosophiert, und hier tun sich parallenen zu Claudias erstem PR-Roman auf, auch hier ist ein Außenseiter der Gesellschaft die Hauptperson. Auch hier kann man von jemandem reden, der eine Behinderung aufweist, die ihn zu einem unwillkommenen Wesen in dieser Gesellschaft macht. Als er alt genug ist, wird er deshalb von seinen eigenen Eltern in einer Anstalt abgegeben, die er aber umgehend unter Einsatz offensichtlich übersinnlicher Fähigkeiten wieder verläßt.

Draußen trifft er auf Akani, die ihrerseits eine Strassengang leitet. Diese Strassengang besteht aus den untersten der unteren und verschafft sich ihre Rationen über Diebstahl, oder durch das Gewinnen von bestimmten Spielen, die hauptsächlich dann vom Glück des Mutanten Akanara abhängen. Der allerdings wird als Kuriosität gejagt und soll von einem Informationshändler in der Unterstadt gefangengesetzt werden, der so etwas wie die graue Eminenz dieser Gegend ist

Mittlerweile hat Atlan gemerkt, daß er ohne Geld in die Oberstadt nicht reinkommt und macht sich auf Informationsbeschaffung in der Unterstadt. Was er so genau sucht, wird eigentlich nicht so richtig klar, jedenfalls irgendwas über Lemurer. Nach Möglichkeit wohl Koordinaten.

Beide Spuren treffen dann in der Residenz des Informationshändlers zusammen, mit dem Ergebnis, daß dieser versucht, sie als Geiseln zu nehmen. Inzwischen hat er auch den Mutanten gefangengesetzt, allerdings verrät der genüßlich alles, was dieser Informationshändler plant. Diese Offenbarung führt zur finalen Schlacht, bei der Atlan und seine Kollegen die Oberhand behalten. Sie bekommen ihre Koordinaten, die Sklaven werden befreit und der Informationshändler hat weitgehend abgewirtschaftet.

Und dann geht alles ganz schnell auf das Happy End zu. Einer aus Akanis Gruppe hatte Akanara verraten, nur so konnten sie ihn überhaupt erwischen. Der Deal hat aber der Gruppe insgesamt geholfen, und da der häßlich entstellte Verräter mittlerweile dank der Besatzung der TOSOMA operiert und gutaussehend ist, überlegt sich die Anführerin Akani einiges anders. Eben noch aus reiner Gewinnsucht die Gespielin des Mutanten, weil sie genau weiß, daß die Gruppe ihn trotz allem braucht, akzeptiert sie nun den Verräter als ihren neuen Liebhaber. Sein Deal war ja doch viel besser. Jaja, die Frauen ;-).

Akanara hingegen wird von Atlan an Bord der TOSOMA eingeladen. Dort will er seine offensichtlichen Mutantenfähigkeiten unter Kontrolle bringen und ihm künftig erlauben, die Gedankenbilder in seinem Kopf auch wirklich zu verwenden.

Am Ende steht übrigens wiederum ein Cliffhanger und raffinierterweise derselbe, wie aus Band 1. Verwertbar für den Zyklus ist nur, daß er nun Koordinaten und einen neuen Mutanten an Bord hat. Ansonsten hängt er wieder zwischen zwei Walzenraumern voller Frösche und wartet darauf, das was passiert. Was auch immer, das wird uns Michael Marcus Thurner hoffentlich in seinem Einstieg in die Welt der SF-Heftromane nahebringen.

Fazit

Mit dem zweiten Band darf mal wieder eine Frau ans Steuer und wie schon bei ihrem Einstand in die PR-Serie mit "Der Saltansprecher" versteht Claudia Kern so sehr zu überzeugen, daß sie dieses Steuer meinetwegen gar nicht so schnell abgeben braucht. Ähnlich wie in ihrem Erstling in der Perry Rhodan Serie hat sie auch diesmal ein Thema erhalten, das nicht allzu intime Kenntnisse der Materie verlangt, jedenfalls nichts, was sich nicht durch ein Expose lösen lässt. Auch wenn ich schon das Wort "Lückenfüller" für den Roman gehört habe, würde ich da differenzieren. Eine Lücke ist hier nicht zu füllen. Der Roman spricht für sich selbst. Er ist wunderbar erzählt, sehr sensibel und macht einfach Spaß. Da rufe ich doch ganz laut MEHR!!!

 

Centauri 3 Tibi

Atlan Centauri 3
Gefangen im Hypersturm
von Michael Marcus Thurner

Und wiederum steht die TOSOMA einsam gegen die sie verfolgenden froschähnlichen Mograks. Obwohl technisch unterlegen, gelingt es den Arkoniden nicht, sie abzuhängen. Dafür verfehlen sie aber konsequent jede einzelne Region der Ruhe, die in den Hyperschwallgebieten eingebettet sein sollen.

Bis sie schließlich in einem Hypersturm landen, der das Schiff langsam aber sicher zerschmilzt. Im Auge des Sturms kommen sie für einen augenblick zur Ruhe. Wer sagt eigentlich daß Hyperstürme ein Auge haben? Müssen die vergleichbar sein mit irdischen Orkanen, Taifunen und Tornados? Gut, wenn Castor das sagt ... ;-).

Köstlich ist vor allem die Szene, als der alte Arkonidenhäuptling dringend nach einem Friseur sucht und schließlich in den Fängen einer resoluten, leicht fülligen Dame landet, die per Fernkurs auf Terra das Haareschneiden erlernt hat, was den Arkoniden nicht wirklich beruhigt. Vor allem, als sie ihm Dauerwellen vorschlägt, ist er hochgradig alarmiert und reagiert deshalb auch sofort auf den Alarm durch Akanara, der der eine Bedrohung voraussieht.

Was etwas erstaunt, die Szene spielt im Krankenzimmer des Akanara, dessen umfangreiche Verletzungen und Krankheiten zuvor genauestens analysiert wurden. Auch wenn die Krankenzimmer dieser Zeit sicher über sehr ausgereifte Sicherheitsvorkehrungen verfügen, sollte man doch nicht gerade mit dem Haareschneiden in einem solchen beginnen. Auch wenn die Szene witzig und spritzig war, hätte sie doch gerne woanders spielen dürfen.

Aus dem Hypersturm kommen sie jedenfalls gerade so heraus, direkt aus dem Auge desselben transistieren sie zu einem Planeten in der Nähe und landen auf dem innersten, allerdings eher in Form einer Bruchlandung. Trotzdem ist klar, daß der Pilot eine Spitzenleistung vollbrachte und nachdem man Atlans Patensohn, den Sohn des Kassian, Altra, gebührend gelobt hat, erfolgt eine Bestandsaufnahme. Schäden gibt es genug, es wird sicher auch noch eine Weile dauern, bis die TOSOMA repariert ist.

Dafür schleicht sich eine dumpfe Bedrohung an das Schiff. Keine toten Tiere umgeben es, wie man eigentlich erwarten würde, das arkonidische Pendant zu Ratten will raus aus dem Schiff und zeigt damit ganz deutlich, daß es ein Problem mit dem Schiff gibt, und so entschließt sich Atlan zusammen mit Li und dem Chef der Außenkommandos zu einem Ausflug nach draußen. Die Bedrohung scheint aber nicht von etwas tierischem auszugehen, sondern vom Sumpf selbst.

Außerhalb des Schiffes kämpft der Arkonide um sein Leben und das seiner beiden Begleiter, dabei kommen die Gegner aus allen Richtungen und wirklich greifbar sind sie eigentlich nie. Seine beiden Begleiter verschwinden im Sumpf und sind da zunächst einmal verschwunden, in einem hochriskanten Manöver, in dem der Extrasinn einmal zeigen kann, was in ihm steckt, schafft er es, den Standort der beiden zu ermitteln und sie aus dem Sumpf zu ziehen. Sie kehren ins Schiff zurück, in dem mittlerweile das Chaos auf mehreren Ebenen tobt.

Zunächst einmal ist da das Krankenzimmer, in dem eine Morann-Pflanze alles unter Kontrolle hat und absolut souverän agiert. ab und zu reagiert sie etwas überfordert, aber im großen und ganzen hat sie über viele Stunden hinweg alles im Griff und beeindruckt den Arkoniden sehr. Der begegnet seinem "Running Gag" und läßt einige Haare. Am Ende des Romans kann man alle, die der wildgewordenen Friseurin in die Hände gefallen sind, an ihrer Frisur erkennen. Bin gespannt, inwiefern diese in den weiteren Romanen noch Erwähnung finden wird. Agir-Ibeth, der es immer noch nicht leiden kann, wenn man es wagt, seinen Namen zu verkürzen, schlägt sich mittlerweile mit einem anderen Besatzungsmitglied, dessen Stärke ungeheuer ist und den Hasproner beinahe ermorden kann. Und die gute Li verliert ihre gute Erziehung und beleidigt Altra da Orbanaschol, der daraufhin auf Rache sinnt und mit der Waffe in der Hand in Atlans Kabine stürmt, in dem er die Arkonidin vermutet.

Die hat mittlerweile mächtig Lust bekommen, wie es auch einigen anderen Besatzungsmitgliedern passiert ist und da Atlan nicht an Bord ist, kommt ihr sein Patenkind gerade recht. Atlan steht ein gewaltiger Schock bevor, als er in die Kabine kommt und beide auf dem Boden liegen sieht, vereinigt im sogenannten "Tränensturz", was wohl das höchste arkonidischer sexueller Lust darstellt. Überhaupt spielen Gefühle dieser sehr speziellen Art eine gewisse Rolle bei den Attacken des Wesens.

Im letzten Augenblick kann der Arkonide die Vernichtung des Schiffes durch eine Bombe verhindern, dann steigen sie wieder auf von dieser Welt und Atlan überrascht alle, einschließlich meiner Wenigkeit, mit einer Rede, in der er sich entschuldigt.

Was mich überraschte, war, daß in einer Szene auf Atlans Lebensalter hingewiesen wurde, das mit ca. 13.000 Jahren angegeben war. Nun wissen wir ja, daß nach dem Traversan-Zyklus da noch etwa 10.000 Jahre hinzukommen. Aber genaugenommen spielt dieser ja erst nach den Ereignissen in Omega Centauri und demnach ist die Angabe vollkommen korrekt.

Daß die Bedrohung der gesamte Sumpf war, sollte vermutlich erst am Schluß enthüllt werden und so etwas wie eine Überraschung sein. Wirklich überrascht hat es allerdings nicht, spätestens als die ganzen Lebewesen vom Sumpf nach unten gezogen und somit sozusagen "aufgeräumt" wurden, war die Überraschung keine mehr. Trotzdem war die Idee nicht schlecht, sozusagen ein Wesen, das nur aus sich selbst heraus entsteht und deshalb immer mehr degeneriert, das die TOSOMA und ihre Insassen attackierte, um sie zu assimilieren und neuen Input zu bekommen. Nicht schlecht, die Idee. Immerhin hat es einige der rattenähnlichen Tiere bekommen. Irgendjemand muß da wohl schlauerweise die Schleusen geöffnet haben, denn als Atlan mal das Problem als "erledigt" bezeichnete, habe ich mich doch gefragt, wie das kommt, wenn die Schleusen doch alle geschlossen sind, damit der Sumpf nicht herein kann ...

Fazit

Autor: Wow, dieser Wiener Autor, der mit diesem Roman seine erste professionelle Veröffentlichung erlebt und zuvor vorwiegend als Fanautor von Kurzgeschichten in Fanzines und mit einem Beitrag in der FanEdition aufgefallen ist, legt einen richtig spritzigen Roman vor, der vor allem durch feine Ironie glänzt. Hier folgt er einem seiner Vorbilder Leo Lukas nach und der Roman versteht damit auch hervorragend zu unterhalten. Gute Charaktere, spritzige Dialoge, tolle Beschreibungen. Für einen Erstling ist schon erstaunlich viel vorhanden. Von Michael Marcus Thurner werden wir auf jeden Fall in der neuen Bastei SF-Serie BadEarth ab Ende April wieder hören, und so wie dieser Band ausgefallen ist, können wir uns alle drauf freuen.

Handlung: Zu befürchten steht, daß viele wieder Lückenfüller brüllen werden, denn was anderes ist der Roman nach der gängigen Definition eigentlich nicht. Sie hängen im Hypersturm fest, müssen das Schiff reparieren und haben Ärger mit einem Sumpf. Das bringt die Handlung um den verschwundenen Krish'un nicht im geringsten weiter. Aber immerhin macht es Spaß. Und eines soll den Kritikern gesagt sein: Wenn von 12 Romane zwei Lückenfüller sein sollen, was ist das dann für ein Zyklus? Ich glaube eher, der Weg ist das Ziel und das Ergebnis gefällt absolut. Das Thema heißt eben nicht nur Krish'un, sondern auch die Geheimnisse von Omega Centauri.

Titelbild: Normalerweise verliere ich darüber eher weniger Worte, aber diesmal muß es einfach sein. Nummer eins und zwei von Ertugrul Edirne waren schon hervorragend, die Nummer 3 ist aber womöglich noch besser. Tolle Figuren, schön gezeichnete Landschaft, einfach ein Bild mit Atmosphäre. Eigentlich habe ich die Serie abonniert, und kriege sie einmal im Monat von der Romantruhe geschickt. Die Nummer 3 habe ich aber am Kiosk gekauft. Und der Hauptgrund dafür war das Titelbild. Und das ist mir - ehrlich gesagt - noch nicht passiert. Dank des Titelbildes gehen 1,65 Euro extra an VPM. Nur eine Frage kommt auf: Dieses rothaarige, attraktive Mädel auf dem Cover ist doch wohl Li? Die hat aber das Schiff im gesamten Roman nicht einmal verlassen. Wie geht das denn? Egal. Was heißt das alles? Ganz einfach: Holt ihn ins Team der Titelbildzeichner, lasst ihn ran, so oft er kann ;-). Ertugrul rulz!

 

Centauri 4 Tibi

Atlan Centauri 4
Die Ruinen von Acharr
von Rainer Haczuk

Kopfgeldjäger und Mörder im Einsatz, so beginnt der vierte Band der Reihe. Charaktere werden vorgestellt, die wohl im weiteren Verlauf der Geschichte noch eine Rolle spielen werden. Eine Verknüpfung zwischen den einzelnen Abschnitten ist nur bedingt zu erkennen. Wer da handelt, ist nicht klar ersichtlich. Auf jeden Fall treffen wir wohl langsam auf Personen, die mit dem Diebstahl des Krish'un zu tun haben.

Tatsächlich ist der Band 3 nicht vergessen und so sieht sich Atlan mit düsteren Gedanken konfrontiert, was sein Verhältnis zu seinem Patensohn und seiner Freundin angeht. Daß er beide miteinander erwischt hat, geht ihm doch sehr nahe und so überlegt er sich, wie das denn weitergehen soll. Ein Konflikt im Team scheint unvermeidlich, auch wenn er selbst daran kein Interesse hat. Sein Extrasinn macht ihm das auch klar und fordert eine Aussprache mit Altra.

Schön, daß der Unsterbliche sich hier einmal wie ein "Mensch" verhält. Andererseits verblüfft es mich doch etwas, daß ein Mann wie der Arkonide, der doch wirklich an Erfahrungen mit Frauen nicht arm ist, sich in 13.000 Jahren seines Lebens keine Techniken angeeignet hat, wie mit einer solchen Situation umzugehen ist. Eigentlich würde ich erwarten, daß er schneller damit klar kommt, daß Li einem Einfluß unterlegen ist und deshalb irrationell gehandelt hat. Auch Altra kann ja per se nichts dafür. Trotzdem wird der Unsterbliche von Eifersucht geplagt. Trotzdem bringt er es anscheinend nicht über sich, mit seinem Patensohn zu reden. Und deshalb entschließt er sich, die beiden mitzunehmen auf eine Expedition nach Acharr, das sie mittlerweile erreicht haben.

Der Tabuplanet erwartet sie, so scheint es, eine Landung ist nicht anzuraten für die TOSOMA. Und so entschließt sich Atlan, dem Vorschlag des Agir-Ibeth zu folgen, der mich vermutlich steinigen würde, wenn er diese Verkürzung seines Namens mitbekommen würde ;-). Sie wollen mit den Stealth-Shifts auf dem Planeten landen und sozusagen Huckepack in einem Meteoritenschwarm mitfliegen.

Acharr ist sehr interessant, erinnert den Arkoniden an Planeten, die er bereits von früher kannte, so wie zum Beispiel Kahalo. Pyramiden auf einem künstlich geschaffenen Plateau erinnern sehr an die Kontrollstation eines Sonnen- oder/ und Situationstransmitters. Eine Landung erscheint wichtig, inwiefern der Arkonide dort eine Spur zu den Dieben des Krish'un zu finden hofft, ist hingegen noch nicht so ganz klar. Beim Anflug werden sie aber entdeckt, weil Altra die Triebwerke und den Schutzschirm aktivieren mußte, um eine gefährliche Situation zu meistern. Es ist nicht seine Schuld, was Atlan auch klarstellt, aber die Situation ist insgesamt nicht dazu angetan, die Probleme zwischen den beiden zu klären.

Auf dem Planeten glücklich angekommen, machen sie sich auf den Weg durch einen feindlichen Dschungel, der es auf sie abgesehen hat. Ein Wesen, auf jeden Fall etwas lebendiges, erkennt etwas Blut von Akanara, stellt fest, daß es genau das ist, was es gerne zu sich nimmt, und schickt seine Wurzeln aus. Und damit tritt eine Figur auf, die für mich eine der interessantesten und besten Charaktere der letzten Jahre in Perry Rhodan ist. Dagruay ist auf einer Welt aufgewachsen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Städte ein Dschungel zu sein scheint. Während unter den Menschen Drogenkonsum gang und gäbe ist, während seine Eltern an dem Gift gestorben sind, während er selbst nicht nur eine schreckliche Kindheit hatte, sondern auch anschließend auf der Straße in Gefahr war, war der Dschungel ein lebensfeindliches Medium, das jeder mied, außer ihm. Als Alternative zum menschlichen Dschungel ist es ihm aber lieber und er freundet sich mit dieser Welt an, vor allem die Rosen haben es ihm angetan, angelehnt an ein uraltes Gedicht, das die einzige Erinnerung an seine Kindheit im Elternhaus darstellt.

Dort hat er gelernt, mit einem Dschungel klarzukommen und das beweißt er auch, indem er Akanara das Leben rettet, gegen dieses Wesen, das abstrakt bleibt.

Die Relikte der Lemurer verbergen keinerlei Überraschungen. Offensichtlich war jemand vor ihnen da, aber damit mußten sie eigentlich rechnen. Alle Pyramiden sind jedenfalls leer, anscheined will jemand die alten Maschinen nutzen, wieder zum Leben erwecken. Li verliert ihr Bewußtsein, fängt plötzlich an, von irgendwelchen Visionen zu künden, kann sich aber hinterher an nichts erinnern. Der Jemand, der sich die Maschinen geholt hat, greift an, plötzlich brechen sie aus den Wänden hervor, angeführt von Naats. Und Atlan und seine Gefährten stürzen sich in den Kampf, der ihnen einen Hinweis liefert. Für einen Augenblick erlischt der Deflektorschirm, und er erkennt eine Figur wieder, einen kleinwüchsigen Kerl, den er im Büro des Oberhaupts der da Zoltral schon einmal gesehen hat. Sofort folgert er messerscharf einen Zusammenhang und wirft Li einen Seitenblick zu, der deutliches Mißtrauen zeigt. Aber irgendwo kann er der Frau, die er liebt, doch nicht so recht mißtrauen und er läßt sich überzeugen, daß sie zwar derselben Familie angehört, aber nichts damit zu tun hat.

Sie schlagen den Angriff zurück, aber das war noch nicht alles. Langsam klärt sich alles, es gibt nämlich noch eine zweite Gruppe, die Kopfgeldjäger vom Anfang, die es auf die Einsatztruppe abgesehen haben. Akanara sieht einiges voraus in diesem Band, einschließlich seines eigenen Todes. Aber so weit kommt es nicht. Die drei Angreifer halten ihn zwar im Bann ihrer Waffen, aber im letzten Augenblick kann Daguray dazwischen gelangen. Er opfert sich für den Mutanten, weil er erkennt, daß ohne Freunde ohnehin kaum ein Leben möglich ist, weil seine eigene Vergangenheit ihm klar macht, was in dem Außenseiter Akanara vorgehen muß. Er überlebt den Angriff der drei Kopfgeldjäger nicht, deren Identität noch immer nicht klar ist. Atlan erkennt sie, aber nicht der Leser, nachdem Altra im Shift eingegriffen und sie alle gerettet hat. Sie setzen Daguray bei, Atlan findet das Gedicht und ist zutiefst berührt.

Aber vom Planeten müssen sie erst noch entkommen. Der kleinwüchsige Arkonide Kanarek,, der gerne ein "da" vor seinem Namen hätte, erwartet sie schon. Er beweißt seine Unberechenbarkeit, indem er den Kommandanten eines der Schiffe, die sich auf Acharr verborgen haben, einfach mal so erschießt. Sie versuchen alles, um den Shift mit Atlan zu vernichten, aber es mißlingt. Auch die TOSOMA selbst zu vernichten, gelingt ihnen nicht. Am Schluß bleibt ihm nur noch, seine Niederlage anzuerkennen. Er meldet sein Versagen nach Arkon und ist drauf und dran, sich wie ein richtiger Ehrenmann das Leben zu nehmen. Aber dann verzichtet er doch darauf, als er erkennt, daß er damit seinen Gegnern, also so ziemlich jedem im Schiff, nur einen Gefallen tun würde. Dafür will er sich lieber wieder mit einer kleinen Orbtonin vergnügen, die in seiner Kabine schon auf ihn wartet. Anscheinend ist das gerade Hauptfreizeitvergnügen aller Bösewichter in jedem Nebenprodukt, sei es nun Andromeda oder Atlan Centauri ;-).

Atlan ist allerdings kein bisschen besser. Jedenfalls will er die Zeit, die sie brauchen, um ins Tamanium Shahan zu fliegen, im Clinch mit der schönen Arkonidin verbringen. Das Verhältnis scheint langsam doch besser zu werden, sowohl zwischen ihm und Altra, als auch zwischen ihm und Li. Und er selbst merkt endlich auch, daß er sich wie ein "alter Narr" verhalten hatte, wie sein Extrasinn meinte.

Zum Schluß erfahren wir auch noch näheres über diese Wesenheit, die sich Akanara schnappen wollte. Die verletzten Attentäter werden zum Ziel des Angriffs dieses Wesens, das sich als Baum entpuppt, der offensichtlich Eisen aus Blut extrahiert und dafür ziemlich gemeine Möglichkeiten entwickelt hat. Er erkennt die Attentäter, die sich als Swoon entpuppen, rettet sie und bindet sie in sein System ein, das darin besteht, seine Opfer mit Nährflüssigkeit am Leben zu erhalten. Er verarztet sogar die verletzten Wesen, rettet sie so vor dem Tod. Allerdings nur, um aus ihnen Blut zu saugen, nicht so viel, um sie zu töten, sondern immer nur ein klein wenig. Da er sie gleichzeitig ernährt, kann sich die Gefangenschaft im Käfig seiner Äste ewig hinziehen, wie dem Swoon klar wird. Eine unglaubliche, absolut unmenschliche Falle, der Akanara dank Daguray gerade noch entkommen ist.

Fazit

Autor: Rainer Hanczuk hat schon im ersten Atlan-Kurzzyklus einen spannenden, interessanten und gut geschriebenen Roman abgeliefert. Und er macht hier weiter, wo er dort aufgehört hat. Der Schreibstil ist flüssig und interessant, die Personen stehen nicht bloß in der Handlung herum, sondern agieren, leben, sind richtige Charaktere. Atlan ist eine vielschichtige Persönlichkeit geworden, die voller Widersprüche steckt und im Kontext absolut nachvollziehbar agiert. Köstlich ist zum Beispiel die Beschreibung des Einsatzteams: "Fünf wortkarge Männer, eine verführerisch schöne Frau und ein stark behaarter Halbwüchsiger mit viel zu großen Füßen." Na, wenn man mit einer solchen Truppe nicht das halbe Universum erobern kann ... ;-). Oder auch die Situation, in der Atlan über den Swoon nachdenkt, der durch seine sexuelle Attacke auf die Morann-Wanderpflanze in Band 3 schwere psychische Schäden davongetragen hat, dessen moralische Werte geradezu zertrümmert sind, während sich der Arkonide darüber aufregt, daß Li und Altra der Suggestion des Wesens nicht widerstehen konnten. Zurecht prangert der Extrasinn das an. Und der Spruch des Logiksektors, als er mal so anmerkte, daß er immerhin ein Logiksektor sei und damit nicht für Glauben zuständig, war einfach köstlich. Insgesamt hat mir die lockere, witzige Schreibe des Rainer Hanczuk sehr, sehr gut gefallen und ich würde mich wirklich dafür erwärmen können, von ihm noch einiges mehr zu lesen. Gerne in der eigentlichen Serie, aber vor allem auch in Serien wie Andromeda, oder der Autorenbibliothek.

Handlung: Der Zyklus entwickelt sich mit allen bisherigen vier Autoren in die Richtung zum angekündigten absoluten Abenteuer und hat bisher nicht enttäuscht. Wenn auch das zweite und dritte Drittel dieses bieten, dann werden wir uns noch auf acht tolle Romane (und hoffentlich eine baldige Fortsetzung ;-)) freuen können.

Titelbild: Ja, so habe ich das erwartet. Auch das vierte Bild ist ein Hingucker. Wenn Ertugrul so weitermacht, werde ich noch ein echter Fan der Bilder ;-). Eine wirklich schöne, spacige Stadt und davor ein Kugelraumer mit einem Ringwulst. Ein richtiger Traditionalist, der Künstler, und damit durchaus ein würdiger Nachfolger von Jonny Bruck. Ich hoffe, die Redaktion wird ihn in der Tat für Einsätze in der PR-Serie verpflichten, die Serie und der Künstler hätten diese Gelegenheit verdient.

 

 
 
   
 
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