
Gestochen scharfe Aufnahme des kältesten
Ortes im Universum
Das
Weltraumteleskop Hubble liefert ein gestochen scharfes Bild vom
kältesten bekannten Ort im Universum - dem Bumerang-Nebel.
Anstelle der leicht asymmetrisch gebogenen Struktur, die ihm Anfang
der achtziger Jahre seinen Namen einbrachte, zeigt die Hubble-Aufnahme
nun das fein detaillierte Bild eines planetarischen Nebel, der eher
an eine Fliege erinnert.
Planetarische Nebel markieren das Endstadium eines
Sternenlebens. Die hell leuchtenden, expandierenden Gasnebel entstehen,
wenn sich ein Stern zum Roten Riesen aufbläht und die äußeren
Atmosphärenschichten mit Geschwindigkeiten um 20 Kilometer
pro Sekunde ins Weltall abströmen. In einer späteren Phase
erzeugt der Stern einen noch schnelleren Wind - allerdings geringerer
Dichte - von etwa 1000 Kilometern pro Sekunde.
Die charakteristischen Strukturen des Bumerang-Nebels
wurden wahrscheinlich von Winden mit einer Geschwindigkeit von etwa
100 Kilometern pro Sekunde geschaffen. Über 1500 Jahre hat
der Stern auf diese Weise rund ein Tausendstel Sonnenmasse pro Jahr
verloren - das ist 10- bis 100-mal so viel Materie wie bei vergleichbaren
Objekten. Die rasche Expansion hat den Nebel zum kältesten
bekannten Ort im Universum gemacht.
1995 bestimmten Astronomen des ESO Submillimetre
Telescopce in Chile die Temperatur auf minus 272 Grad Celsius -
also nur ein Kelvin über dem absoluten Nullpunkt. Selbst die
allgegenwärtige Hintergrundstrahlung des Urknalls ist zwei
Grad wärmer.
|