
Ein Schritt zur Verbesserung der Flugsicherheit
in Afrika
Vom 24. bis 26. Februar wurden auf dem Flughafen
der senegalesischen Hauptstadt Dakar mehrere Versuchslandungen unter
Verwendung des EGNOS-Systems (Europäischer Geostationärer
Navigationsüberlagerungsdienst) durchgeführt, um die Nutzungsmöglichkeiten
der über Zentralafrika geplanten GNSS-Dienste (Globales Navigationssatellitensystem)
zu demonstrieren. Diese Testlandungen sind das Ergebnis eines Gemeinschaftsvorhabens
der ASECNA (Agentur für die Luftverkehrssicherung in Afrika
und Madagaskar), der ESA (Europäische Weltraumorganisation),
der Europäischen Kommission und zahlreicher anderer europäischer
Partner.
Die Staaten Afrikas und des Indischen Ozeans (AFI)
haben im Rahmen ihrer der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation
(ICAO) angehörenden regionalen Planungs- und Durchführungsgruppe
eine Dreistufenstrategie zur Nutzung von GNSS-Diensten für
die Luftfahrt in ihrer Region beschlossen.
Die Versuchslandungen von Dakar stellen die erste Teststufe für
die Einführung der GNSS-Dienste dar, die die Errichtung mobiler
EGNOS-Teststationen in der AFI-Region zur Ausweitung des Empfangsbereichs
der Testsignale umfaßt. Diese Stationen werden zur Demonstration
von EGNOS-Diensten über Festlandzonen der Region dienen.
Die Bereitstellung vertikaler Navigationsinformationen (APV-1) für
Landeanflüge gehört zu den Zielen der GNSS-Strategie der
ICAO und gilt als Anwendung mit entscheidender Bedeutung für
die Verbesserung der Luftverkehrssicherheit in der Region.
Während der Testlandungen sollte ein APV-1-Signal
in der Gegend um Dakar ausgesandt und die Eignung für Landeanflüge
unter statischen und dynamischen Bedingungen überprüft
werden. Zu diesem Zweck wurde im Juli vergangenen Jahres am Flughafen
von Dakar eine transportierbare EGNOS-Teststation aufgestellt und
mit dem ESTB (EGNOS-Systemprüfstand) verbunden. Daraufhin wurde
nun ein Flugzeug mit Prüfstand-Nutzerausrüstung (TBUE)
und einem Empfänger vom Typ OEM Millennium NovAtel ausgestattet.
Dank dieser Ausrüstung empfingen die Piloten bessere Navigationsdaten,
die sie für ihre Landeanflüge verwendeten. Das ESTB-Weltraumsignal
liefert bei sehr guter Verfügbarkeit äußerst genaue
Ortungsdaten.
Zum ersten Mal wurde eine ESTB-RIMS (Entfernungsmeß-
und Integritätskontrollstation) errichtet, um EGNOS-Dienste
in einer Region der Subsahara zu erproben. Die Errichtung der RIMS
in Dakar verbessert auch die Leistungsfähigkeit der ESTB im
Mittelmeer und auf den Kanarischen Inseln, was für die Erbringung
von EGNOS-Diensten außerhalb des Gebiets der Europäischen
Zivilluftfahrtkonferenz (ECAC) von großer Bedeutung ist.
Im Rahmen der AFI-Strategie soll der erste komplette
Prüfstand in Zentralafrika errichtet werden; ihm werden weitere
im Süden und im Osten des Kontinents folgen. Umfassendere Versuche
und eine für Mai in Kameruns Hauptstadt Yaoundé geplante
Arbeitstagung zu diesem Thema sollen alle Teilnehmer dieser Region
zusammenbringen und sie mit Europas GNSS vertrauter machen.
Quelle: ESA
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