
[aus INTERCOM Ausgabe Nr.9 vom 01.09.1996]
Wir beleuchten die Hinterseite und haben das Auge
am Herzen des Bürgers
Von: H.-J.Strauch
Freizeit und Tourismus
Erlebnispark wieder erweitert
Auf Dissnäworld wurde der Freizeitpark Wahnsinn 2000 schon
wieder erweitert. Durch den unglaubliche Zuspruch der Besucher ermutigt,
erweiterte die Parkleitung das beliebte Ferien- und Freizeitparadies
bereits zum zweiten Mal. Und wie schon zur Eröffnung und späteren
Erweiterung ( siehe TK Juni und August ), durften Mitarbeiter der
galaxisweit bekannten, seriösen Tageszeitung Terra Kurier,
sich vorab ein Bild von den Neuerungen machen. Und wie schon damals,
wollen wir nur einen kurzen Überblick bieten. Wir können
jedem nur raten sich selber durch einen Besuch von der Attraktivität
dieser Einrichtung zu machen.
Der Schlußverkaufpark
Eine unglaubliches, aber durch historische Forschungen wohl doch
letztendlich belegtes, antikes Ereignis wird hier nachgestellt.
Der sogenannte Schlußverkauf. Die Sitte stammt aus dem terranischen
Bundesstaat Deutschland, und ist über viele Jahre eine liebe
Tradition gewesen.
Dabei wird unterschieden zwischen dem Sommer- und dem Winterschlußverkauf.
Alle Ereignisse rund um dieses Volksfest sind im Schlußverkaufpark
nachempfunden.
Der Besucher betritt den Eingangsbereich, der aber bis zu einer
bestimmten Uhrzeit durch Stahlgitter oder Glassitscheiben fest verschlossen
ist. In den Reihen hinter dem Gast werden sogenannte "Drängler"
aufgestellt. Dabei handelt es sich um überdurchschnittlich
kräftige Parkmitarbeiter oder Robots, die äußerlich
überwiegend in der altertümlichen Kleidung sogenannter
Hausfrauen ( abgetragener Mantel, schäbiger Hut oder grelles
Kopftuch und einer überdimensionalen Einkaufstasche ) gekleidet
sind.
Aufgabe der Drängler ist es, auf die direkt am Gitter oder
der Scheibe stehenden Besucher einen zunehmend stärker werdenden
Druck auszuüben. Ziel ist es, die vorne stehenden entweder
durch das Gitter zu drücken ( wie durch einen Gemüseschneider
), oder an der Scheibe zu einer breiartigen Masse zu zerquetschen.
Dabei stoßen sie Kampfrufe wie " Das blaue Kleid ist
meins ! " oder " Ich will viermal die Siebenundsiebzig!
" aus.
Kurz bevor der Besucher zu Tode kommt, werden die Barrieren beseitigt,
und man schießt, von den Dränglern beschleunigt, in den
Park, wie der Korken aus der Sektflasche. Dabei wird ohrenbetäubend
geschrien und unflätige Schimpfworte gerufen.
Sobald der erste, sogenannte Sonderangebotstisch erreicht ist, beginnt
ein neuer Höhepunkt des neuen Parks.
Man wird von einer übergewichtigen Epsalerin überrannt,
bekommt einen brutalen Schlag mit einer terkonitgefüllten Handtasche
und sinkt, kurz vor erreichen des Wühltisches, zu Boden. Nach
einigen Tritten in die Nierengegend wird man von hilfreichen Händen
aus dem Tumult gezogen.
Und das ist nur der Anfang. Fehlendes Kleingeld, vergebliche Umtauschversuche
und Panikattacken der "Kunden" bringen das unvergleichliche
Lebensgefühl des späten Zweiten Jahrtausends zurück.
Fast wünscht man sich, man hätte damals schon gelebt.
Wie spannend war es doch damals, im Gegensatz zu unserer durchorganisierten
Zeit.
TK meint : Das war die gute, alte Zeit !
Die Tolkander - Das Interview
Von unserem neuen Starreporter Michael Birke
Der Terra Kurier möchte heute ein Interview mit ein paar kürzlich
gefangenen Tolkandern aus dem Volk der Gazkar führen, die ihre
Feketts in Tolkandir verschlampt hatten, als sie noch einige Zacken
in der Krone hatten...
TK: Hallo, liebe Invasoren! Was macht gerade uns Terraner zu ihren
Lieblingsopfern? Oder Humanoide allgem...
Schon nach der ersten Frage stellten sich die Gazkar tot.
Da gutes Zureden nicht half, griff der Reporter beherzt zu einer
Flasche "Eau de Pigell", mit den Originalduft von Pigell-Schlammspringern.
Die Gazkar erwachten zwar, mußten sich aber auf der Stelle
übergeben... Haben sie schon mal einen Skarabäus kotzen
sehen?
TK: Wie ich sehe, haben die Herren Mistkäfer, Pardon Krieger,
ausgeschlafen! Wollt ihr denn nicht etwas über den "Bund"
sagen?
G: Wir haben gehört, das viele junge Terraner bereits Bund
sind!
TK: Ähem, wohl eher bei der Bundeswehr...
G: Was? Bund wehrt sich? Dann ist der Bund Feind! Fall für
die Alazar!
TK: Stimmt es, das die Alazar wie genmanipulierte Douglas - Tannen
aussehen?
G: ?
TK: Dann ein anderes Thema: Warum seid ihr so wild auf Vivoc?
G: Vivoc ist das Maoam von Tolkandir!
TK: Sensationell! Und jetzt verteilt ihr es kostenlos in der Milchstraße?
G: Nicht nur! In der ganzen lokalen Gruppe. Der Name lokale Gruppe
allein klang schon nach gutem Absatz...
TK: Aha! Und warum seid ihr dann nicht schon früher gekommen?
G: Der neue PR-Marketingexperte mußte erst unsere Werbekampagne
genauestens planen. So dämlich wie die Hamamesch wollen wir
es ja nicht anfangen. Die hatten ja bloß Schund zu bieten,
jawohl!
TK: Woher kennt ihr die Hamamesch?
G: Ja, wir waren in Hirdobaan mal in so einem Testcenter...Komischer
Testcenter. Die anwesenden Hamamesch sind plötzlich tot umgefallen,
nachdem sie seltsam glucksende Geräusche von sich gegeben haben.
TK: Wann genau?
G: Nach dem Testergebnis, wieso?
TK: Äääh, ja... Wozu braucht ihr überhaupt den
Tangle-Scan?
G: Ah! Ihr nennt das also Tangle-Scan! Wir nennen es > so schmeckt
das Vivoc...<. Die Leute sind wirklich ganz verrückt danach!
TK: Das glauben wir ihnen gerne... das "verrückt".
Aber zurück zur ersten Frage: Warum bevorzugen sie Terraner
und andere Hominiden als "Resonanzkörper" ?
G: Weil man auf deren aufgeblähten Bäuchen so super trommeln
kann.
TK: <schluck> Ach so! Was versteht ihr Tolkander eigentlich
unter Patenschaft? Eure Paten waren aus dem Volk der Vecharer, nicht
wahr? Warum braucht ihr jetzt neue Paten? Und warum gerade in der
Milchstraße?
G: Patenschaft ist eine hohe Auszeichnung für jeden Bund! Und
warum gerade galaktische Paten: Die Galaktiker haben die größte
Kaufkraft in der lokalen Gruppe... solche Paten muß man doch
einfach lieben, oder?
TK: Was geschah mit den Vecharern?
G: Das ist doch nicht wichtig. Außerdem werdet ihr es schon
noch früh genug erfahren!
TK: Eine einfache Frage: Warum wurden die gefangenen Bewohner Lafayettes
mit erlesensten Nahrungsmitteln verwöhnt?
G: Einfache Antwort: Wenn dieses ... Zeug hier erlesen ist, gehen
wir wieder zurück nach Tolkandir!
Die Tolkander-Krise ist somit beigelegt. Versäumen
sie nicht den nächsten Artikel unseres Starreporters: "Warum
sind die Galornen blau?"
Multimedia
Tips und Hinweise
Wetterkanal
4.9 Die Wettervorhersage - Überflüssig oder unnötig?
4 Meteorologen von 5 Planeten diskutieren.
7.9. Und wieso soff mein Keller ab ? - 57 falsche Vorhersagen aus
den letzten 58 Tagen.
11.9. Beeinflußt es das Wetter wenn die Wetterkarte auf dem
Kopf steht ? - Chefmeteorologe Stachelschwamm diskutiert mit sich
selbst.
Der Talkshowkanal
1.9. Vor Körner : Mein Mann liebt seinen Gleiter mehr als
mich - Betroffene Ehevertragspartnerin berichten.
6.9. Elfrieda um 4 : Mein Medorobot ist Schmierölabhängig
- Verzweifelte Aras erzählen ihre Erlebnisse.
15.9. Ofenzu Windfrei - "Verliebt in einen Schauspieler"
oder "Wie bekomme ich Lippenstift vom Multimediabildschirm
?"
Der Showkanal
8.9. Die Karald Shit Show : Motto - Ich habe es auch ohne Großhirn
geschafft. Der Moderator über sich selbst.
13.9. Betterman : Motto - Wie verarsche ich meine Studiogäste
und werde auch noch gut bezahlt dafür?
21.9. XXL - Flitz und KO.: Motto - Zusehen wie sich 9 erfolglose
Ex-Mediengrößen zum Affen machen.
29.9. Alles Mist Oder ? : Motto - Wenn schon dämlich dann auch
ohne Niveau.
30.9. Titti Fritti : Motto - Zwei ultimative Fragen stellen sich
. Wie errechnen sich die Länderpunkte und sind die Möpse
echt?
Der Serienkanal
3.9. The Next Generator . Kommandant Schan Lück Piccolo
hat große persönliche Probleme. Einige Teile seiner Borkimplantate
sind defekt. Deshalb bekommt er keine TÜV-Plakette. Der Androide
Updata hat ein Verhältnis mit einem Multimixer aus der Bordküche.
Nach neun Monaten ist das "Erzeugnis" dieser Beziehung
da. Ein besserwisserischer Dosenöffner.
Gibt es für diese Probleme eine Lösung ? Und wenn ja -
ist sie umweltfreundlich und Lösungsmittelfrei ? Fragen über
Fragen.
17.9. Eine gräßlich, schreckliche Familie. Neues
von den Brandys. Sal, von Beruf Gleitkettenverkäufer, ist
außer sich. "Heut' kam ein unglaublich fetter Robot in
den Gleitkettenladen...". Natürlich verlangte dieser eine
Größe 134, obwohl er eine 213 braucht.
Pleggy hat ein Problem. Die Konturliege läßt sich nicht
mehr von ihrem Gesäß lösen, und so schafft sie es
nicht an ihren Pralinenvorrat zu kommen.
Kelle hat ihr restliches Hirn an einen Organhändler verschachert,
und scheint intelligenter geworden zu sein.
Bupp verletzt sich, als während eines intimen Zusammenseins
seine Gummikartanin platzt, an einer empfindlichen Stelle.
Was wird passieren? Haben die Brotkrümel im Schrank der Brandys
einen höheren IQ als die gesamte Familie?
Hat die Nachbarin Rarcy ein Verhältnis mit einem Hühnerfarmbesitzer?
Und wann wird Sals mächtiger Dodge-Gleiter entgültig den
Geist aufgeben?
Hier gibt es auf keine Frage jede Antwort. Also nicht versäumen.
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Lehrreich und Wissenswert
Lebewesen der Galaxien
Die galaktischen Erzeuger
Lateinischer Name : Perrus Rhodanus Autorus
Heimatplanet : Pabel Moewig Kah Geh Rastatt
Bei dieser Spezies gibt es seltsamer Weise eine deutliche Überzahl
der männlichen Vertreter. Eventuell liegt es daran, das die
Umweltbedingungen auf Pabel Moewig Kah Geh Rastatt so extrem sind,
daß nur wenige abgehärtete Weibchen aus jedem Wurf überbleiben.
Auch eine gemeinsame Charakteristika ist nur sehr schwer zu entdecken.
So reicht das Spektrum vom militanten Hau-drauf-und-Schluß
bis zum friedliebenden Love-and-Peacer.
Gemeinsam ist ihnen, daß sie an einer großen, galaktischen
Sache zu arbeiten glauben. Dafür trägt jeder in unregelmäßigen
Abständen seine Produkte oder Machwerke ( je nach persönlicher
Form ) zu einer gemeinsamen Sammelstelle. Dort werden sie dann den
Werken ihrer Ahnen zugesellt, und so haben die galaktischen Erzeuger
im Laufe vieler Jahre ein gewaltiges Werk erschaffen.
Die Produkte der galaktischen Erzeuger bestehen aus einer Vielzahl
von rechteckig geformten, aus Wasser, Holz und Bindemitteln hergestellten,
hauchdünnen Blättern, die sie mit einer, nach ihrer Ansicht
interessanten, Folge von kleinen Zeichen verzieren. Wenn diese Zeichen
in einer nur den galaktischen Erzeugern bekannten Abfolge betrachtet
werden, ergibt sich angeblich ein winziger Teil der galaktischen
Geschichte. Wenn man dann die gesamten Blätter in einer Reihenfolge
hintereinander ordnet, soll sich dem Betrachter angeblich nicht
nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft unseres Universums
erschließen.
Eine gewisse Intelligenz kann man den galaktischen Erzeugern wohl
nicht absprechen, da es Galaktiker gibt, die sich mit ihnen verständigt
haben, und die galaktischen Erzeuger für einige kurze Momente
von ihrem geschäftigen Treiben ablenken konnten.
Etwas seltsam ist eine Eigenart, die allen gemeinsam ist. Von Zeit
zu Zeit scheinen sie etwas das Gesamtwerk aus dem Gedächtnis
zu verlieren und so kommt es, daß sie sich in ihren Produkten
selbst widersprechen. Das sind dann sogenannte "künstlerische
Freiheiten", die einem außenstehenden Betrachter eher
wie mangelnde Kenntnis an dem Gesamtwerk vorkommen. Auch neigen
sie dazu Produkte die anfänglich gut gelungen schienen, durch
einen Verzweiflungsakt zu zerstören und dadurch einen vielversprechenden
Zweig des Gesamtwerks auf das gräßlichste abzuwürgen.
Als Haustiere sind die galaktischen Erzeuger völlig ungeeignet,
da sie es eventuell schaffen könnten, durch ihr etwas widersprüchliches
Wesen die Existenz ihres Besitzers ungeschehen zu machen.
Nachsatz :
In Symbiose mit den galaktischen Erzeuger lebt der galaktische
Konsument ( lateinisch : Perrus Rhodanus Leserus ). Er
konsumiert in gewisser Weise die Erzeugnisse der galaktischen Erzeuger.
Davon aber in einer späteren Folge.
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