
Entwicklungsverträge für Vega
und P80 unterzeichnet
Am
25. Februar haben die Europäische Weltraumorganisation (ESA)
und das Unternehmen ELV den Vertrag über die eigentliche Entwicklungsphase
des Programms für den europäischen Kleinträger Vega
unterzeichnet. Am gleichen Tag brachte die französische Raumfahrtagentur
(CNES) im Auftrag der ESA den Vertrag mit Fiat Avio über die
Entwicklung der fortschrittlichen Feststoffantriebsstufe P80 unter
Dach und Fach. Die Zeremonie fand im Beisein von Vertretern der
italienischen Regierung, der ESA, der italienischen Raumfahrtagentur
(ASI), von Arianespace, des CNES und von ELV in Colleferro (Rom)
auf dem Gelände des Industrieparks von Fiat Avio statt.
Die erste Etappe des Vega-Programms war im Juni
1998 vom ESA-Rat beschlossen worden. Zur Finanzierung sowohl des
Vega- als auch des P80-Programms gaben die Teilnehmerstaaten im
Dezember 2000 ihre Zustimmung.
Italien leistet mit einem Anteil von 65 % den
größten Beitrag zum Vega-Programm; es folgen Frankreich
(12,43 %), Belgien (5,63 %), Spanien (5 %), die Niederlande (3,5
%), die Schweiz (1,34 %) und Schweden (0,8 %).
Belgien, Frankreich, Italien und die Niederlande sind außerdem
am P80-Programm beteiligt.
Hauptauftragnehmer für den Kleinträger
Vega ist die Gesellschaft ELV, die zu 70 % Fiat Avio und zu 30 %
der ASI gehört. Fiat Avio ist außerdem beim Entwicklungsvertrag
für die P80 federführend, die einen doppelten Zweck erfüllt:
Zum einen wird sie als Erststufe der Vega dienen, zum anderen zur
Entwicklung neuer Technologien für die künftigen Feststoffzusatzraketen
der Ariane-5 beitragen.
Die Konfiguration der Vega sieht drei Feststoffstufen
- die Erststufe P80, die Zweitstufe Zefiro 23 und die Drittstufe
Zefiro 9 - sowie das obere Flüssigstoffantriebsmodul AVUM vor.
Der Kleinträger soll nach seinem für Mitte 2006 geplanten
Qualifikationsflug vom Europäischen Raumflugzentrum in Kourou,
Französisch-Guayana, Nutzlasten von bis zu 1 500 kg in 700
km hohe Kreisbahnen befördern.
Für die Vermarktung der Vega wird die Betreibergesellschaft
Arianespace zuständig sein. 3 bis 4 Starts pro Jahr werden
anvisiert.
Ein integriertes Projektteam (IPT) aus Bediensteten
der ESA, der ASI und des CNES wird von der ESA-Niederlassung ESRIN
bei Rom aus die Durchführung des 221 Millionen Euro teuren
Vertrags für die Entwicklung der Vega überwachen und die
Gesamtkohärenz des Systems gewährleisten. Für den
Vertrag zur Entwicklung der P80, dessen Volumen sich auf 40 Millionen
Euro beläuft, wird - unter Aufsicht des IPT - das CNES verantwortlich
sein, das hierfür ein eigenes Projektteam mit Beteiligung von
ESA- und ASI-Bediensteten gebildet hat. Dieses Team ist in den Einrichtungen
des CNES in Evry bei Paris angesiedelt.
Quelle: ESA
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