
Kosmische Hintergrundstrahlung: Schärfster
Blick in die kosmische Kinderstube
Eine Karte der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung
in bisher nicht erreichter Auflösung präsentierten gestern
Wissenschaftler der NASA. Die Karte entstand aus dem 12 Monate umfassenden
Datenmaterial, das die Weltraumsonde WMAP (Wilkinson Microwave Anisotropy
Probe) sammelte. Eine der größten Überraschungen
ist dabei, dass die ersten Sterne im Universum bereits 200 Millionen
Jahre nach dem Urknall entstanden - weit früher, als man bisher
annahm. Auch das Alter des Universums lässt sich mit 13,7 Milliarden
Jahren bei einem Fehler von lediglich einem Prozent so genau wie
nie zuvor festlegen.
Die Lichtquanten der heute messbaren Hintergrundstrahlung
entstanden zur Zeit des Urknalls wurden jedoch zunächst von
freien Elektronen hin und her gestreut. Erst nachdem sich das Universum
weiter abkühlte und die Elektronen zusammen mit Protonen Wasserstoffatome
bildeten, konnte sich die Photonen frei ausbreiten.
Aufgrund der Expansion des Weltalls sind die Wellenlängen
der Photonen in den Mikrowellenbereich verschoben. Das Bild der
letzten Streuereignisse ist im Mikrowellenhintergrund festgehalten.
Der Blick in die Vergangenheit, den uns WMAP nun ermöglichte,
reicht zurück bis 380 000 Jahre nach dem Urknall.
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