
Druckfehler gaukelte Schwarzes Loch vor
Ein Druckfehler hat nach Angaben der NASA zur
vermeintlichen Entdeckung eines mittelgroßen Schwarzen Lochs
im Kugelsternhaufen M-15 geführt. US-Astronomen hatten im September
(wir berichteten) über ein Schwarzes Loch mit einer Masse von
etwa 4000 Sonnen berichtet, das sich im Zentrum der 32 000 Lichtjahre
entfernten Sternformation befinden sollte.
Es galt als wichtiges Bindeglied zwischen kleinen
und gigantischen Schwarzen Löchern. Wenn es überhaupt
ein Schwarzes Loch in dem Kugelsternhaufen gebe, sei es wesentlich
kleiner, schreibt die US-Raumfahrtbehörde. Bei der Analyse
der M-15-Beobachtungen mit dem Hubble Space Telescope hatten die
Astronomen auf der theoretischen Arbeit anderer Forscher aufgebaut,
die jedoch eine falsche Achsenbeschriftung enthalten hatte.
Simulationen mit dem derzeit weltweit schnellsten
Computer für solche Aufgaben, GRAPE-6 in Japan, enthüllten
nun, dass sich die Beobachtungen auch ohne ein zentrales Schwarzes
Loch in dem Kugelsternhaufen erklären lassen. Auch die Hubble-Forscher
seien mittlerweile von ihrer vermeintlichen Entdeckung abgerückt,
hieß es bei der NASA. Die zeitgleich bekannt gegebene Entdeckung
eines anderen mittelgroßen Schwarzen Lochs im Kugelsternhaufen
G-1 wurde noch nicht überprüft.
Quelle: NASA
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