

Der zehnte Star Trek Film ist in
den Kinos. Barsche Kritik gab es vorab und auch die Einspielergebnis
sind nur als ausreichend zu bezeichnen. Dennoch ist der neue Star
Trek Film durchaus als gelungen anzusehen. Er bietet eine Mischung
aus Action, einer sehr guten Raumschlacht, sympathisch wirkenden
Charakteren und dem üblichen Star Trek Flair.
Star Trek Nemesis beginnt auf der
Welt Romolus. Dort wird der gesamte Senat während einer Tagung mit
einer tödlichen Strahlung ausgelöscht. Neuer Anführer der Romulaner
wird ein Mann namens Shinzon (Tom Hardy), der von der Welt Remahn
kommt. Die Remahner sind ein Brudervolk der Romulaner, jedoch leben
sie aufgrund einer Anomalie ihres Planeten stets im Dunkeln und
werden von den Romulanern unterdrückt und geknechtet. Umso ungewöhnlicher,
dass nun ein Rehmaner die Geschicke der Erzfeinde leiten soll. Deshalb
wird Capt. Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) mit der ENTERPRISE
beauftragt, nach dem rechten zu sehen. Außerdem besteht dieser Shinzon
gerade darauf, Picard zu treffen. Die Crew der ENTERPRISE steckt
gerade in einer Hochzeitfeier. Nach 15 Jahren angebandel haben sich
nun Will Riker (Jonathan Frakes) und Deanne Troi (Marina Sirtis)
das Ja-Wort gegeben und an Bord der ENTERPRISE nach terranischer
Sitte geheiratet. Die Feier verläuft gemütlich und amüsant. Worf
(Michael Dorn) ist vom romulanischen Ale betrunken und Data (Brent
Spiner) fängt an zu singen. Als sie nun auf dem Weg zur Heimatwelt
von Deanna Troi sind, um dort nach der Sitte ihres Volkes - nackt
- zu ehelichen, wird Capt. Picard, der mit Worf heftig über diese
Sitte diskutiert, da der Klingone nicht nackt zu einer Hochzeit
gehen will, von Admiral Janeway (Kate Mulgrew) über Shinzon und
Picards neuem Auftrag informiert.
Das Raumschiff bricht auf, entdeckt
jedoch auf dem Flug nach Romulus eine positronische Strahlung, die
eigentlich nur von Androiden wie Data ausgehen kann. Picard, Worf
und Data suchen die Quelle dieser Strahlung auf und finden auf einem
Wüstenplaneten die Teile eines Data-Androiden. Doch sie werden von
Fremden angegriffen und können nur knapp entkommen.
Data setzt seinen Bruder zusammen
und nennt ihn Before, da Before ein älteres Modell ist als er. Data
versucht seinem Bruder durch ein Gedächtnisdownload seiner Daten
zu einem Individuum zu formen, was aber misslingt, da Before sich
sehr seltsam benimmt.
Die ENTERPRISE fliegt nun nach
Romulus, wo Picard Shinzon begegnet. Es ist ein Mensch! Viel schlimmer,
er sieht aus wie Picard in jungen Jahren. Shinzon, voller Selbstbewußtsein
und Arroganz, erklärt, ein Klon Picards zu sein. Shinzon war ein
Programm der Romulaner, um Picard auszuschalten, doch die Idee wurde
fallen gelassen und Shinzon kam als Sklave in die Minen von Rehman.
Dort wuchs er unter der Kontrolle der Rehmaner auf und begann die
Romulaner zu hassen.
Doch es steckt noch viel mehr hinter
Shinzon und seinem gigantischen Warbird. Picard versucht seinen
Klon zu ergründen und hegt Sympathie für ihn. Ja, irgendwie scheint
Shinzon ein Teil von ihm zu sein, doch der Captain der ENTERPRISE
ahnt nichts von der drohenden Gefahr für die Erde, denn Shinzon
ist nicht so friedlich wie er vorgibt. Seine Ziele sind eindeutig,
Picards Tod und die Vernichtung der Erde. Es beginnt ein Wettlauf
mit der Zeit und die ENTERPRISE droht vernichtet zu werden...

Fazit: Star Trek X Nemesis ist
ein gelungener Star Trek mit Schwächen. Natürlich gibt es jede Menge
Logikfehler und man vermisst die Detailliebe in dieser Hinsicht.
Kulisse und Tricktechnik jedoch sind so gut wie nie und eine atemberaubende
Raumschlacht, die an das Duell zwischen Kirk und Khan in Star Trek
II erinnert, macht vieles wieder wett.
Die Charaktere sind wie immer eines
der Highlights und man sieht freudig, dass Captain Picard von Film
zu Film sympathischer wird. Der steife Bürokrat, der er einst war,
ist er schon lange nicht mehr. Ja, er lacht vielmehr und wirkt menschlicher.
Data und sein Bruder Before stehen ebenfalls im Mittelpunkt des
Films, aber Shinzon ist schier immer präsent. Selten war ein Schurke
so gut und der Charakter des Shinzon kann sich mit Khan und Kommander
Kruge messen. Die Spannung und Atmosphäre zwischen Picard und Shinzon
machen die manchmal etwas unbeholfen wirkende Handlung wieder wett.
Jerry Goldsmith komponiert nach
Star Trek I, V, VIII und IX nun das fünfte mal die Musik. Natürlich
werden sein Star Trek Thema und das von Alexander Courage oft eingesetzt
und sogar ein Stück aus Star Trek I wird öfters gespielt, als die
ENTERPRISE eingeblendet wird. Das sorgt für nostalgische Stimmung.
Die Actionszenen sind wieder mit eindrucksvoller Musik unterspielt
und sorgen für jede Menge Feeling im Film. Der Altmeister Goldsmith
hat wieder einen hervorragenden Beitrag geliefert, leider sind einige
der schönsten Themen nicht auf der CD drauf.
Alles in allem hat der Film als
größte Schwäche ein unbeholfenes, an Details und Logik mangelndes
Drehbuch! Das kann unter Umständen zu einem Spaßdämpfer werden,
doch die gute Action, die sehr guten Schauspieler und die tolle
Musik machen den Film zu einem Erlebnis und meine persönliche Meinung
ist, dass sie die Schwächen wieder aufwiegen. Star Trek X ist für
mich neben Star Trek VIII - Der Kontakt der beste Film der "neuen"
Crew, wenn man den gemixten Star Trek VII außer Acht läßt.
Deshalb eine 2 und eine Empfehlung
an jeden "Trekkie" und Science-Fiction Fan ins Kino zu
gehen. |