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Interview mit Klaus N. Frick
Als freier Lektor bearbeitete er seit Ende der 80er Jahre für die Verlagsunion Pabel Moewig zahlreiche Romane der Reihen »Kommissar X« und »Silber Western«.
TC: Hallo, Klaus. Vielen Dank, dass Du die Zeit gefunden hast, ein paar Fragen für die TERRACOM zu beantworten. Das Jahr 2002 neigt sich dem Ende. Was wird Dir aus diesem Jahr in Erinnerung bleiben? KNF: Ich fürchte, mir wird – rein persönlich – in Erinnerung bleiben, daß noch nie so viel gejammert wurde wie 2002. Es herrscht eine derartige Depression, daß man schon richtig Mühe hat, mit Freude durchs Leben zu gehen. Ansonsten ist 2002 sicher kein Jahr der Geschichte, an das man sich später besonders erinnern wird ... TC: Das Jahr 2002 hat viel Neues bei PERRY RHODAN gebracht. Negatives, wie den bedauerlichen Rücktritt von Andreas Findig, und positive Entwicklungen, wie die CENTAURI Atlan-Miniserie oder die ANDROMEDA-Taschenbuchreihe und die neuen PR-Comics. Es interessiert uns natürlich, was die PERRY RHODAN Fans im nächsten Jahr erwarten wird. Neue Miniserien? Mehr Taschenbücher? KNF: Hm. Du glaubst doch nicht ernsthaft, auf solche investigativen Fragen eine Antwort zu erhalten, oder? Mit sehr großer Sicherheit wird für die PERRY RHODAN-Fans das Frühjahr einige Neuerungen bringen; ein entsprechender Vertrag wurde bereits unterschrieben ... Aber Details verrate ich hierzu nicht. Nur so viel: Es ist etwas »Klassisches«. Was richtig neue Projekte angeht, so muß man erst einmal abwarten, ob sich die ANDROMEDA-Miniserie bei Heyne gut verkauft und wie wir die CENTAURI-Romane um Atlan gestemmt bekommen. Diese Romane müssen ja von den Autoren geschrieben werden – und damit die Romane entsprechend gut sind, müssen die Autoren auch ein bißchen Zeit dafür haben. TC: Anfang des Monats hast Du von der TV-Serie berichtet. Gibt es neben den Designs auch schon mehr zur eigentlichen Handlung zu berichten? Hat sich bei der Grundstory schon etwas getan? KNF: Die Storyline, die vor einem halben Jahr aufgrund einer Indiskretion an die Öffentlichkeit gesickert ist, gilt wohl nach wie vor. Aber es handelt sich bei dieser Storyline nur um eine ganz grobe Linie, die man vor allem benötigt, um potentielle Interessenten, die PERRY RHODAN ja gar nicht kennen, für das Thema zu begeistern. Ich bin sicher, daß sich daran noch viel ändern wird, wenn der Drehbuchautor zusammen mit Marcus Rosenmüller die Details der Geschichte entwickeln wird. TC: Bücher zu verfilmen ist ja momentan "in", wie man an Welterfolgen wie Herr der Ringe und Harry Potter sieht oder auch an TV-Produktionen, wie Das Jesus Video. Während Harry Potter sich sehr ans Buch hält und Das Jesus Video kaum mehr etwas mit Andreas Eschbachs Werk gemeinsam hat, geht Der Herr der Ringe einen Mittelweg. Wo würdest Du bei der Verfilmung PR ansiedeln? KNF: Natürlich wollen die meisten Fans, daß die Serie eins zu eins verfilmt wird. Ich glaube aber, daß das nicht gut gehen würde. Der Fall des »Herrn der Ringe« zeigt ja, welcher Aufwand für eine möglichst originalgetreue Verfilmung nötig ist – und im zweiten Teil sind ja viele Dinge gegenüber den Originalbüchern anders gewichtet worden. Ich halte den Entschluss Marcus Rosenmüllers, einen neuen Stoff zu erarbeiten, der aber hundertprozentig auf der Welt von PERRY RHODAN basiert, für klug: Damit werden nicht nur die Fans angesprochen, sondern eben auch viele Menschen, die weltweit den Film gut finden sollen. TC: Wenn Du Dich nur in der Rolle des PERRY RHODAN Fan befinden würdest, wie könnte Dich die PR TV-Serie als Zuschauer begeistern? KNF: Wenn der »Geist« der Serie möglichst gut in ein neues Medium übertragen wird, wäre das für mich als alten PERRY RHODAN-Leser eine riesige Freude. Es gibt eine Reihe von Roman-Verfilmungen, die den Originalstoff quasi neu interpretieren und das sehr gut machen – ebenso wie Orchester klassische Werke auch jedes Mal neu interpretieren. Wenn man eine Heftromanserie in ein Medium mit bewegten Bildern übersetzt, sollte etwas neues, spannendes herauskommen. Und wenn das der Fall ist, wird der PERRY RHODAN-Fan Klaus N. Frick begeistert sein. TC: Mehr zum Menschen Klaus N. Frick: Außerhalb Deines Berufslebens verreist Du sehr gerne, insbesondere nach Afrika. Was fasziniert Dich an diesen Orten, die sicherlich nicht immer zu Urlaubsidyllen zählen? Liegt schon wieder ein Trip nach Afrika an? KNF: Ohje ... In diesem Jahr war ich nicht in Afrika, sondern ich habe erstmals die Karibik bereist. Wobei ich dabei auf den Inseln Antigua, Trinidad, Tobago und Barbados allerdings auch nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs war und in kleinen Gasthäusern unterkam. Das ist für mich einfach die beste Möglichkeit, mit den Menschen im Land in Kontakt zu kommen. Ein Urlaub in einer Hotelburg oder in einem Touristen-Ghetto wäre für mich nicht so interessant – wobei ich da nichts dagegen sagen will. Und Afrika ... Das ist teilweise wie ein anderes Universum, und es ist nicht immer angenehm, sondern oft anstrengend, hängt allerdings vom Land ab. Länder wie Kamerun oder auch Tanzania sind aufgrund ihrer Vielfalt unglaublich faszinierend, und es ist großartig, durch solche Länder mit dem Buschtaxi oder einem Minibus zu fahren, auf den Märkten einzukaufen, mit den Menschen in Kontakt zu kommen oder sich einfach die Natur anzuschauen. Allerdings sind die wirtschaftlichen Themen nicht so erquicklich: Meine letzte Reise führte ja 2001 nach Malawi, und dort herrscht derzeit eine schlimme Hungersnot, deren Grund in einer schauderhaften Mischung aus langer Trockenheit, Mißwirtschaft der Regierung und Erpressung der internationalen Geldgeber liegt. TC: Wie verbringst Du Weihnachten? KNF: Ganz bieder. Am Heiligen Abend bleibe ich mit meiner Lebensgefährtin zu Hause. Am Ersten Weihnachtsfeiertag besuche ich meine Eltern, die schon recht betagt sind, im Schwarzwald. Und am Zweiten Weihnachtsfeiertag wollen wir uns dann endlich den zweiten Teil des »Herrn der Ringe« anschauen. TC: Vielen Dank für das Interview. Das Redaktionsteam der TERRACOM wünscht Dir fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. KNF: Dieselben Wünsche von mir an die Leser dieses Interviews! Das Interview wurde von Nils Hirseland geführt.
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