
30.07.2002 - NASA gibt Entwarnung: Asteroid
nicht auf Kollisionskurs zur Erde
Die NASA hat endgültig Entwarnung gegeben:
Der Asteroid 2002 NT7 wird am 1. Februar 2019 nicht mit der Erde
kollidieren und auch 2060 höchstwahrscheinlich keine Gefahr
sein. Das hätten genauere Beobachtungsdaten bestätigt,
teilte die amerikanische Raumfahrtbehörde mit. Die Astronomen
des Near-Earth-Object-Programmes der NASA hatten schon früher
eine öffentliche Sorge als ungerechtfertigt bezeichnet.
2002 NT7, der am 9. Juli entdeckt wurde, gehört
zu derzeit 37 registrierten Asteroiden, die der Erde einmal nahe
kommen könnten. Der Gesteinsbrocken ist etwa zwei Kilometer
groß und hat eine Masse von knapp zwölf Gigatonnen.
Quelle: Wissenschaft-Online
06.08.2002 - Im Tanz verschmolzen
Die
Kollision zweier Galaxien ist ein Ereignis wahrhaft kosmischen Ausmaßes.
Nun zeigen ein mathematisches Modell und Aufnahmen mit Radioteleskopen,
was währenddessen mit den massereichen Schwarzen Löchern
im Zentrum der Sternsysteme geschieht.
Astronomen gehen davon aus, dass sich im Zentrum
jeder Galaxie ein massereiches Schwarzes Loch versteckt - eine Million
bis einige Milliarden Mal schwerer als unsere Sonne. Doch was geschieht
mit den Schwarzen Löchern, wenn zwei Galaxien miteinander kollidieren
und verschmelzen?
Simulationen zeigten, dass die massereichen Objekte
mit den Sternen in der Umgebung wechselwirken und so zum gemeinsamen
Zentrum der vereinigten Galaxie streben. Haben sie jedoch dieses
Ziel erreicht und befinden sich keine Sterne mehr zwischen ihnen,
dann hört auch der Mechanismus auf zu wirken, der sie zusammengetrieben
hat.
Einige Wissenschaftler spekulierten, dass die
Schwarzen Löcher nun vielleicht ein Paar bilden, das sich gegenseitig
in einem immerwährenden Tanz umkreist. Andere Astronomen nahmen
an, dass die Natur schon irgendeinen Weg findet, die Schwarzen Löcher
zusammenzubringen, schließlich gäbe es keine deutlichen
Hinweise auf solche Doppel-Systeme. Letztlich gab es jedoch keine
Gewissheit darüber, welche Vorstellung richtig ist.
Vielleicht bringt nun ein mathematisches Modell,
das David Merrit von der Rutgers University in New Brunswick und
Ron Ekers vom Australia Telescope National Facility in Sydney aufstellten,
etwas Licht ins Dunkel. Die Wissenschaftler überlegten nämlich,
was mit den Drehimpulsen passiert, wenn die Schwarzen Löcher
miteinander verschmelzen.
Der Drehimpuls ist in eine so genannte Erhaltungsgröße,
das heißt, ein System ist stets bestrebt, die Änderung
des Drehimpulses in irgendeiner Weise zu kompensieren. Das lässt
sich mit einem einfachen Experiment leicht demonstrieren: Dazu muss
sich eine Person auf eine möglichst reibungsarme Scheibe stellen
(im Sitzen auf einem Bürostuhl geht es natürlich auch)
und die Achse eines sich drehenden Fahrradrades horizontal festhalten.
Kippt die Person die Achse des Rades zur Seite, dann beginnt sie
sich langsam zu drehen und zwar gerade entgegengesetzt zum Drehsinn
des Rades. Die Drehimpulse von Person und Rad entlang der senkrechten
Rotationsachse addieren sich also zu Null, dem ursprünglichen
Zustand des Systems.
Der Ansatz der Drehimpulserhaltung hilft offensichtlich
auch bei Schwarzen Löchern weiter, und so stellten Merrit und
Ekers die Bilanz vor und nach dem Verschmelzen auf: Das sind auf
der einen Seite die Spindrehimpulse der beiden Schwarzen Löcher
- vergleichbar der Drehung des Rades um sein Achse - und der Bahndrehimpuls
des Paares, der die gemeinsame Kreisbewegung im Raum beschreibt.
Auf der anderen Seite steht nur noch der Spin des verbleibenden
Schwarzen Lochs und der Drehimpuls, der in Form von Gravitationswellen
weggetragen wird.
Eine Abschätzung der einzelnen Größen
und weitere Berechnungen ließen die Astronomen darauf schließen,
dass selbst die Kollision eines vergleichsweise kleinen Schwarzen
Lochs ein fünfmal größeres noch aus dem Gleichgewicht
bringen kann - also seine Rotationsachse verändert. Und hierfür
gibt es tatsächlich Hinweise: Denn von einer Akkretionsscheibe,
die ein Schwarzes Loch umgibt, strahlen so genannte Jets ab. Sie
bestehen aus Teilchen, die wiederum im Bereich von Radiowellen emittieren.
Praktischerweise sind die beiden Jets eines Schwarzen Lochs jeweils
in Richtung seiner Drehachse orientiert, und wie Aufnahmen der Radioteleskope
des Very Large Array (VLA) zeigten, scheint sich diese Richtung
in sieben Prozent der Radioquellen tatsächlich verändert
zu haben. Die Quellen weisen dann eine X-förmige Struktur auf.
"Gedrehte Jets deuten darauf hin, dass sich
ein Schwarzes Loch plötzlich neu ausgerichtet hat", erklärt
Merritt, "das einzige Objekt, von dem wir uns vorstellen können,
dass es hierzu genug Kraft aufbringt, ist ein anderes Schwarzes
Loch."
Ausgehend von der großen Zahl X-förmiger
Radioquellen und der hundert Millionen Jahre langen Lebenszeit eines
Jets, schätzen die Astronomen, dass sich in jedem Jahr wenigstens
eine solche Kollision ereignet. Mit Gravitationswellen-Detektoren,
wie sie im Weltraum stationiert werden sollen, ließen sich
diese Erschütterungen der Raumzeit dann vermutlich erfassen
- eine gute Nachricht für Astronomen.
Quelle: Wissenschaft-Online
05.08.2002 - NASA nimmt Ende September
Shuttleflüge wieder auf
Die
mehrwöchige Zwangspause für die amerikanischen Raumfähren
ist vorbei. Die US-Raumfahrtbehörde NASA will ihre Shuttleflüge
nach einer mehrwöchigen Zwangspause Ende September wieder aufnehmen.
Bereits in dieser Woche soll damit begonnen werden, die winzigen
Risse zu schweißen, die im Leitungssystem der Fähren
entdeckt wurden. Das teilte Shuttle-Manager Ron Dittemore mit. Als
ersten möglichen Starttermin nannte er den 28. September.
Die NASA hatte die ersten Risse in den Fähren
Atlantis und Discovery im Juni entdeckt. Sie sind in einer Schutzschicht
im Inneren der Leitungen, in denen flüssiger Wasserstoff zu
den Triebwerken der Fähren fließt. Im Juli wurden dann
ähnliche Risse in den Schwesterfähren Endeavour und Columbia
geortet.
Der für den 19. Juli geplante Start der
Columbia zu einer Wissenschaftsmission mit Israels erstem Astronauten
an Bord war daraufhin verschoben worden. Ende August sollte ursprünglich
die Atlantis mit weiteren Teilen für die Internationale Raumstation
ISS ins All fliegen. Im neuen Flugplan der NASA wurde die Wissenschaftsmission
der Columbia weit nach hinten verschoben. Sie findet nun frühstens
am 29. November statt, wird möglicherweise aber auch noch bis
Dezember oder gar Januar geschoben.
In der Reihenfolge vorgezogen wurde dafür
der Flug der Atlantis, die nun als erste Raumfähre nach der
Reparatur am 28. September mit Bauteilen für die ISS ins All
fliegen soll. Als nächstes folgt dann Anfang November die Endeavour
mit der neuen Langzeitmannschaft für die ISS. Sie sollte ursprünglich
Mitte Oktober starten.
Dittemore zeigte sich erleichtert, dass sich
die Probleme mit kleineren Reparaturen lösen ließen.
Die NASA hatte ursprünglich nicht ausgeschlossen, dass die
Leitungen alle ausgetauscht werden müssten. Damit wäre
der Flugplan auf Monate hinaus durcheinander geraten.
Quelle: Wissenschaft-Online
06.08.2002 - Großer Asteroid im
Vorbeiflug an der Erde
In den frühen Morgenstunden des 18. August
(zwischen fünf und neun Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit)
wird ein ungewöhnlich großer Asteroid so nahe an der
Erde vorbeifliegen, dass er sich mit einem guten Feldstecher beobachten
lässt. Laut NASA hat der Asteroid 2002 NY40 einen Durchmesser
von rund 800 Metern und wird sich der Erde bis auf etwa eine halbe
Million Kilometer nähern - das entspricht 1,3 Mal der Entfernung
zum Mond.
Quelle: Wissenschaft-Online
08.08.2002 - NASA-Sonde Stardust fängt
ersten "Sternenstaub" ein
Mehr
als drei Jahre nach dem Start hat die NASA-Sonde Stardust mit ihrer
Mission begonnen und ersten "Sternenstaub" eingesammelt.
Als erstes Raumfahrzeug soll Stardust die winzigen Partikel, die
zwischen den Sternen umherschwirren, zur Erde zurückbringen.
Wie die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA
gestern mitteilte, wird die Sonde auf ihrer sechs Milliarden Kilometer
langen Reise zunächst im Jahr 2004 ihr Hauptziel, den Kometen
Wild 2, ansteuern und dort ebenfalls feine Kometenteilchen mit seinen
wie Tennisschläger geformten Staubfängern einsammeln.
Wissenschaftler erhoffen sich von der Untersuchung
des Materials wichtige Aufschlüsse über die Entstehung
des Sonnensystems. Noch nie zuvor wurde Material jenseits des Mond-Orbits
eingesammelt. Am 15. Januar 2006 wird die Sonde zur Erde zurückkehren.
Der Sternenstaub wird dann in einer Fallschirm-Kapsel über
einem Militärgelände im US- Staat Utah abgeworfen.
Quelle: Wissenschaft-Online
12.08.2002 - Lichtgeschwindigkeit veränderlich?
Seit Einstein gilt die Lichtgeschwindigkeit als
universelle Konstante. Das heißt, Licht bewegt sich in beliebigen
Bezugssystemen zu allen Zeiten immer gleich schnell. Oder war es
früher vielleicht schneller als heute?
Vor etwas mehr als drei Jahren ging es der ersten
Naturkonstante an den Kragen: Forscher um John Webb von der University
of New South Wales in Sydney, die Spektren von fernen Quasaren untersuchten,
entdeckten Unstimmigkeiten, die ihrer Meinung nach darauf hindeuten,
dass eine bis dahin eher wenig beachtete Naturkonstante alles andere
als konstant ist. Die so genannte Feinstrukturkonstante, die normalerweise
mit dem griechischen Buchstaben Alpha abgekürzt wird, ist ein
Maß für die Wechselwirkung zwischen den Photonen des
Lichts und den Elektronen in Atomen. Doch welche Bedeutung hätte
es, wenn der dimensionslose Wert tatsächlich im Laufe der Jahrmillionen
größer geworden wäre?
Nachdem Webb und seine Kollegen ihre Vermutung
mit weiteren Messdaten untermauerten, kamen nun einige andere Wissenschaftler
aus Sydney auf den Plan, die Konsequenzen zu prüfen. Denn Alpha
ist kein unabhängiger Messwert, sondern vielmehr aus weiteren
Naturkonstanten zusammengesetzt. Ist also Alpha veränderlich,
so ist es auch mindestens eine der anderen Konstanten, wie Paul
Davis von der Macquarie University sowie Tamara Davis und Charles
Lineweaver von der South Wales University feststellen.
Und die anderen Konstanten haben doch gleich
viel klangvollere Namen: Da wäre zunächst das Planck'sche
Wirkungsquantum, das eine Beziehung zwischen der Frequenz und der
Energie eines Photons herstellt, dann die Elementarladung, also
die kleinste in der Natur frei vorkommende elektrische Ladungsmenge,
und schließlich die Lichtgeschwindigkeit, die seit Einstein
das Tempolimit im Kosmos angibt. Welche dieser Konstanten soll nun
mit der Feinstrukturkonstante fallen?
Da tatsächlich schon einige unkonventionelle,
kosmologische Theoriegebäude existieren, die sowohl von einer
variablen Ladung als auch von einer veränderlichen Lichtgeschwindigkeit
ausgehen, stürzten sich Davies und seine Kollegen nur auf die
Frage: Ladung oder Lichtgeschwindigkeit? "Allerdings lauten
zwei bestens anerkannte Naturgesetze: Die Ladung eines Elektrons
ändert sich nicht und die Lichtgeschwindigkeit ist unveränderlich",
weiß Davies. "Einerlei in welche Richtung man also schaut,
man kriegt ein Problem."
Offensichtlich entschieden sich die Wissenschaftler
für das kleinere Übel und schlagen nun vor, dass sich
die Lichtgeschwindigkeit verändert hat, genauer - dass sie
sich verringert hat. Ansonsten hätte sich die Ladung vergrößern
müssen - da sie, anders als die Lichtgeschwindigkeit, proportional
zu Alpha ist. Eine wachsende Elementarladung wäre allerdings
aus thermodynamischen Gründen äußerst ungünstig
gewesen. Denn, wie Davies und seine Kollegen herleiteten, hätte
das gleich noch ein weiteres ehernes Gesetz der Physik verletzt:
den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik.
Aber wie kommt man von der Elementarladung auf
den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik? Davies und seine Kollegen
betrachteten dazu Schwarze Löcher - zumindest theoretisch:
So geht in die Formel zur Berechnung der Fläche des Ereignishorizonts
eines Schwarzen Lochs - jener Grenze, jenseits derer es selbst für
Licht kein Entrinnen mehr gibt - zum einen die Elementarladung und
zum anderen die Lichtgeschwindigkeit ein. Ferner ist diese Fläche
gleich der Entropie des kosmischen Objekts. Der Zweite Hauptsatz
der Thermodynamik für Schwarze Löcher lautet nun etwa
wie folgt: Der Ereignishorizont darf nur schrumpfen, wenn sich gleichzeitig
die Entropie in der Umgebung des Schwarzen Lochs erhöht.
Das sei aber wenig wahrscheinlich, selbst wenn
ein Schwarzes Loch theoretisch über so genannte Hawking-Strahlung
Wärmeenergie an die Umgebung abführen könnte. Geht
man also davon aus, dass der Ereignishorizont nur wachsen aber nicht
schrumpfen kann, dann bleibt rein rechnerisch nur noch die Möglichkeit,
dass die Lichtgeschwindigkeit in den letzten paar Milliarden Jahren
kleiner geworden ist.
Den Forschern ist durchaus klar, dass sie sich
mit einer solchen Idee auf Glatteis begeben. Und entsprechend vorsichtig
formuliert sind ihre Überlegungen auch. In einer Beziehung
ist sich Davies allerdings sicher: "Einstein hätte das
gehasst. Denn seine ganze Relativitätstheorie baut auf der
Idee auf, dass die Lichtgeschwindigkeit eine festgelegte, universelle
Größe ist."
Quelle: Wissenschaft-Online
12.08.2002 - Perseidenaktivität
erreicht ihren Höhepunkt
Etwa gegen 0:30 Uhr MESZ erreicht der Meteorstrom
der Perseiden in der Nacht vom 12. auf den 13. August sein diesjähriges
Maximum. Bei klarer Sicht regnen dann bis zu 90 Meteore pro Stunde
mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 000 Kilometern pro Stunde vom
Himmel. Da sie aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen, heißen
sie Perseiden. Dabei tauchen auch besonders helle Objekte auf, so
genannte Feuerkugeln oder Boliden, die mitunter so stark leuchten
wie der Vollmond.
Die beste Beobachtungszeit ist in den frühen
Morgenstunden, wenn Perseus hoch im Osten steht. Allerdings droht
das anhaltend schlechte Wetter, das Himmelsschauspiel in vielen
Teilen Deutschlands zu trüben.
Von der Witterung abgesehen, sind die Beobachtungsbedingungen
in diesem Jahr ideal: Denn der zunehmende Mond steht tief im Südwesten
und geht bereits wenige Stunden nach der Sonne unter. Nach Informationen
des Deutschen Wetterdienstes bestehen durchaus Chancen, dass sich
die Wolken in der Nacht zu Dienstag auflockern.
Quelle: Wissenschaft-Online
14.08.2002 - HESSI erspäht erstmals
Gammastrahlung von der Sonne
Zum
ersten Mal seit dem Start des amerikanisch-schweizerischen Sonnensatelliten
HESSI (High Energy Solar Spectroscopic Imager) im Februar dieses
Jahres konnte das Teleskop Gammastrahlung detektieren. Sie stammt
aus einer riesigen Eruption, die sich am 23. Juli am Sonnenrand
ereignete. Zwar hat HESSI seit seinem Start Hunderte von Sonneneruptionen
registriert - bisher allerdings ausschließlich im Röntgenlicht.
Die Photonen dieser Eruption der mächtigsten Größenklasse
waren jedoch rund hundertmal energiereicher als gewöhnlich.
Da es die ersten Photonen dieser höchsten
mit HESSI messbaren Energie waren, mussten die Forscher der Eidgenössische
Technische Hochschule Zürich zuerst Erfahrungen sammeln, wie
man aus den Daten Bilder rekonstruiert. Nachdem die Teleskopeigenschaften
genügend bekannt waren, gelang nun schließlich diese
Rekonstruktion. Sie zeigt eine diffuse Quelle am Sonnenrand, an
einem Ort, an dem im optischen Licht ein Sonnenfleck sichtbar ist.
Die Quellen der Gammastrahlung sind äußerst
energiereiche Elementarteilchen, die auf eine noch unbekannte Art
und Weise während großer Sonneneruptionen beschleunigt
werden. Ein Teil der Teilchen sind Protonen, die in der Korona mit
Atomkernen kollidieren und diese zu Emissionen von Gammaquanten
anregen. Ebenfalls beteiligt sind Elektronen, die sich fast mit
Lichtgeschwindigkeit bewegen. Diese steigen in den Magnetfeldern
der Sonnenkorona in Spiralen auf und senden ebenfalls Gammastrahlen
aus. Warum diese Teilchen und somit auch die Gammastrahlen auftreten,
ist nicht bekannt. Die von großen Eruptionen beschleunigten
energetischen Teilchen beschädigen Erdsatelliten und können
für Astronauten lebensgefährlich sein.
Quelle: Wissenschaft-Online
14.08.2002 - Perseiden-Feuerwerk reicher
als erwartet
Das Sternschnuppen-Feuerwerk der Perseiden ist
in diesem Jahr nach ersten Beobachtungsberichten reicher ausgefallen
als erwartet. Aus Japan und Griechenland hätten Hobbyastronomen
bis zu 150 Meteore pro Stunde gemeldet, sagte am Dienstag der Präsident
der International Meteor Organisation, Jürgen Rendtel vom Astrophysikalischen
Institut Potsdam. Zum Perseiden-Maximum waren in der Nacht zu Dienstag
etwa 90 Sternschnuppen pro Stunde erwartet worden. In Deutschland
verschleierten allerdings vielerorts dichte Wolken Himmelsguckern
den Blick auf den Höhepunkt des Naturschauspiels.
Entsprechend lägen aus Deutschland bislang
nur ganz wenige Beobachtungsberichte vor, sagte Rendtel. Auch in
den kommenden Nächten bis zum 21. August sind die Perseiden
bei klarem Wetter noch am Nachthimmel zu sehen. Die Zahl der Meteore
nimmt aber stark ab. Schon in der Nacht zu Donnerstag seien nur
noch etwa 20 Sternschnuppen pro Stunde zu erwarten, sagte Rendtel.
Ursprung der Perseiden sind Staubteilchen und
Bruchstücke des Kometen Swift-Tuttle. Auf ihrer Bahn um die
Sonne kreuzt die Erde diese Staubspur jedes Jahr um den 10. August
herum. Die Staubteilchen stürzen in die Erdatmosphäre
und regen die Luftmoleküle zum Leuchten an. Im Volksmund sind
die Perseiden auch als Laurentius-Tränen bekannt, nach dem
Märtyrer, der der Legende zufolge am 10. August 258 nach Christus
in Rom auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert wurde.
Quelle: Wissenschaft-Online
15.08.2002 - NASA-Flugplan wackelt weiter
Die NASA hat in den zwei Raupenfahrzeugen, welche
die Space-Shuttles zur Startrampe befördern, Risse an Halterungen
in den Hydraulikzylindern entdeckt. Der ohnehin schon verschobene
Starttermin des Shuttles Atlantis zur Internationalen Raumstation
ISS am 28. September kann deshalb möglicherweise nicht eingehalten
werden. Es bestehe die Gefahr, dass der Transporter auf dem Weg
zur Startrampe zusammenbricht. Die Ursache der Beschädigungen
sei bisher noch nicht bekannt.
Quelle: Wissenschaft-Online
15.08.2002 - Großer Asteroid fliegt
an Erde vorbei
Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA
passiert der etwa 800 Meter große Asteroid 2002 NY40 am Sonntagmorgen
unseren Planeten in etwa 1,3facher Mondentfernung. Die Gefahr einer
Kollision bestehe weder jetzt noch bei weiteren Begegnungen in den
nächsten Jahrzehnten. Der Gesteinsbrocken komme der Erde mit
etwa 540 000 Kilometern jedoch so nahe, dass er bereits mit einem
lichtstarken Feldstecher zu sehen sein wird. Forscher erhoffen sich
von der seltenen Begegnung einen detaillierten Blick auf den kosmischen
Gesteinsbrocken.
2002 NY40 wird am Sonntagmorgen kurz vor Sonnenaufgang
am Nordwesthimmel die Wega im Sternbild Leier passieren. Dabei bleibt
er etwa 16-mal dunkler als der schwächste mit bloßem
Auge sichtbare Stern; für einen Asteroiden gilt das aber als
sehr hell.
Quelle: Wissenschaft-Online
16.08.2002 - Außenarbeiten an Raumstation
verschoben
Zwei
Astronauten der Internationalen Raumstation ISS haben heute ihre
geplanten Außenarbeiten wegen eines Problems mit einem Raumanzug
vorübergehend verschoben. Die Spezialmontur der US-Amerikanerin
Peggy Witson sei undicht gewesen, deshalb sei der Einsatz um Stunden
verschoben worden, teilte die russische Flugleitzentrale bei Moskau
mit. Entgegen früherer Angaben der Leitzentrale hätten
Witson und der Russe Waleri Korsun die ISS noch nicht verlassen.
Der Fehler am Raumanzug sei beim Druckausgleich
in der Schleusenkammer noch vor dem Öffnen der Ausstiegsluke
entdeckt worden. Daraufhin blieben beide Astronauten in der Raumstation.
Bedingt durch die Umlaufbahn der ISS um die Erde habe die russische
Leitzentrale vorübergehend keinen Funkkontakt zu den insgesamt
drei Astronauten an Bord. Korsun und Witson sollten an der Außenwand
der ISS Schutzschilde gegen den Einschlag von Meteoritensplittern
oder Weltraumschrott anbringen.
Quelle: Wissenschaft-Online
20.08.2002 - Vor 25 Jahren starteten
die Voyager-Sonden
Heute vor 25 Jahren, am 20. August 1977, startete
die Sonde Voyager 2, gefolgt von Voyager 1, die zwei Wochen später,
am 5. September 1977, ihre Reise zu den Grenzen des Sonnensystems
antrat. Beide Sonden arbeiten nach wie vor und senden fast täglich
Messdaten zur Erde. Im Rahmen ihrer Mission lieferten sie wichtige
Erkenntnisse über die vier äußeren Planeten Jupiter,
Saturn, Uranus und Neptun mit ihren 48 Monden. Voyager 1 ist mit
der derzeit 85fachen Entfernung Sonne-Erde das am weitesten gereiste
menschengemachte Objekt. Die Distanz von Voyager 2 beträgt
zurzeit die 68fache Sonne-Erde-Entfernung.
Die beiden Sonden messen jetzt die Auswirkungen
des Sonnenwindes am Rand des Sonnensystems. Die NASA schätzt,
dass Voyager 1 in sieben bis 21 Jahren die Heliopause erreichen
wird - die Zone, bei der sich Sonnenwind und der interstellare Wind
außerhalb des Sonnensystems gegenseitig aufheben.
Auch wenn der Funkkontakt irgendwann abreißen
wird, tragen die Sonden noch eine Botschaft mit sich: Bilder und
Töne von der Erde, die vielleicht irgendwann von einer extraterrestrischen
intelligenten Lebensform gefunden werden.
Quelle: Wissenschaft-Online
22.08.2002 - Start der ersten Atlas 5-Rakete
erfolgreich
Am
frühen Morgen mitteleuropäischer Zeit erfolgte vom amerikanischen
Cape Canaveral der Start der ersten Rakete vom Typ Atlas 5. Mit
über 20 Tonnen kann dieser Typ mehr als das Doppelte der Nutzlast
des Vorgängermodells ins All transportieren und gehört
somit zu den größten Raketen seit den Apollo-Missionen.
Der Hersteller Lockheed Martin hat mehr als eine Milliarde Dollar
in die Entwicklung der zweistufigen Rakete investiert. Die erste
Atlas 5-Rakete hat jetzt den Kommunikationssatelliten Eutelsat Hotbird
6 an Bord, mit dem Fernseh-und Radioprogramme in Europa, Nordafrika
und im Nahen Osten ausgestrahlt werden sollen.
Quelle: Wissenschaft-Online
27.08.2002 - Noch immer kein Kontakt
zur Contour-Sonde
Die Contour-Mission ist vermutlich endgültig
gescheitert. Wie der Chef der Mission Robert Farquhar gestern mitteilte,
sei es der Bodenkontrolle an der Johns Hopkins University noch immer
nicht gelungen, Kontakt zu der Sonde aufzunehmen. Zuvor hatten die
Forscher festgestellt, dass die Sonde in drei Teile zerbrochen ist,
sich aber auf der vorgesehenen Umlaufbahn befindet. Ein Sprecher
der NASA kündigte unterdessen den Einsatz einer Untersuchungskommission
an.
Die 160 Millionen Euro teure Comet-Nucleus-Tour-Sonde
sollte im Laufe der kommenden Jahre mehrere Kometen anfliegen und
aus der Nähe erforschen. Ein Nachfolger von Contour könnte
bis 2006 zur Verfügung stehen und aufgrund der geringeren Entwicklungskosten
bis zu 20 Millionen Euro billiger sein.
Quelle: Wissenschaft-Online
28.08.2002 - Arianestart um 24 Stunden
verschoben
Der Arianeflug Nummer 155 wurde um 24 Stunden
verschoben, nachdem das Startfenster heute Nacht wegen Computerproblemen
verpasst wurde. Die Schwierigkeiten wurden mittlerweile behoben
und der neue Starttermin ist für Donnerstag zwischen 0:30 und
1:15 Uhr (MESZ) angesetzt.
Rund 25 Jahre nach dem ersten Meteosat soll Ariane
5 nun den ersten Wettersatellit der neuen Generation (MSG-1) vom
ESA-Raumflughafen in Kourou ins All befördern. Dank seiner
fortschrittlichen Instrumentenausstattung wird MSG-1 einen besseren
Einblick in das Wettergeschehen ermöglichen.
Quelle: Wissenschaft-Online
29.08.2002 - Ariane 5 bringt neuen Wettersatelliten
sicher ins All
Rund
25 Jahre nach dem Start des ersten Meteosat im November 1977 hat
eine Ariane 5 in der Nacht den ersten europäischen Wettersatellit
der neuen Generation auf seine Umlaufbahn gehievt. Um 0:45 Uhr (MESZ)
hob die europäische Trägerrakete planmäßig
vom ESA-Raumflughafen Kourou in Französisch-Guayana ab. Der
Start war zuvor aufgrund von Computerproblemen um 24 Stunden verschoben
worden.
Neben dem 475 Millionen Euro teuren Wettersatellit
MSG-1 (Meteosat Second Generation) befand sich als Nutzlast auch
der französische Telekommunikationssatellit Atlantic Bird 1
an Bord. Die Satelliten wurden zunächst auf eine Übergangsbahn
zum geostationären Orbit gebracht. In den kommenden Wochen
wird MSG-1 mit Hilfe seines Bordtriebwerks eine Reihe von Manövern
ausführen, um seinen endgültigen geostationären Orbit
zu erreichen. Die Funkbefehle dazu schickt das ESA-Kontrollzentrum
in Darmstadt.
Ende Oktober dürfte der Satellit das erste
Wetterbild zur Erde senden. Etwa ein Jahr nach dem Start soll MSG-1
seinen Dienst über dem Schnittpunkt zwischen dem Nullmeridian
und dem Äquator aufnehmen, wo er Meteosat-7 als Hauptsatellit
für die Wetter- und Klimawacht ablösen wird. Dank verkürzter
Bildabstände von 30 auf 15 Minuten können Klimatologen
und Meteorologen die Entstehung von sich rasch entwickelnden Gewittern,
Schneestürmen und Nebelbänken sehr viel früher erkennen
als bisher. Bei einer Auflösung am Boden von einem statt 2,5
Kilometern im sichtbaren Licht lassen sich auch örtlich begrenzte
Vorgänge besser erfassen und verfolgen.
Quelle: Wissenschaft-Online
Die Kurznachrichten stammen aus dem kostenlosen Newsletter von
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Es handelt sich zum Teil gekürzte Meldungen, da die vollständigen
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