Star Wars - Episode II
Angriff der Klonkrieger

Darsteller: Hayden Christensen, Ewan
McGregor, Natalie Portman, Ian McDiarmid, Christopher Lee, Samuel
L. Jackson, Temeura Morrison, Anthony Daniels, Kenny Baker, Frank
Oz, Jimmy Smits u.v.m.
Musik: John Williams
Soundeffekte: Ben Burt
Drehbuch: George Lucas und Jonathan Hales
Produzent: Rick McCallum
Regie: George Lucas
Eine Rezension von Nils Hirseland
Am 16. Mai war es soweit: Der Start von EPISODE II. Von vielen
Fans von Krieg der Sterne und des Science-Fiction Genres heiß erwartet,
von vielen Kritikern aber auch wieder niedergemacht. Zwar waren
die negativen Stimmen eindeutig weniger, doch es gab hier und da
wieder welche, die den Film nicht kritisiert sondern nur verrissen
haben. Das finde ich schade, denn so schlecht, wie manche Star Wars
darstellen, ist es einfach nicht.

Episode II ist sicherlich nicht der beste Star Wars Film, aber
auch nicht der schlechteste. Es ist sehr schwer einen Star Wars
Film einzeln zu bewerten. Es hängt ja doch irgendwie alles mit den
anderen Filmen zusammen. Doch Episode II ist ein besonderer Star
Wars Film. Er erinnert sehr an die alten Filme und hat doch einen
völlig neuen Stil, der ganz und gar nicht in das Star Wars Universum
paßt. Die Charaktere haben tiefgründigere Szenen als sonst und die
Schauspieler verstehen es auch sehr gut umzusetzen.
Nun zum Detail:
Die Handlung
Ich
möchte nicht zuviel davon verraten, denn es gibt sicherlich viele,
die den Film noch nicht gesehen haben. Nur soviel: Sie spielt zehn
Jahre nach Episode I. Anakin Skywalker ist inzwischen ein junger
Padawan und Obi-Wan Kenobi sein Lehrmeister. Padme ist nicht mehr
Königin von Naboo, sondern Senatorin. Palpatine ist unangefochten
Kanzler der Republik. Die Zeiten sind jedoch nicht so rosig, da
sich viele Sonnensysteme von der Republik abspalten und der Separatistenorganisation
anschließen. Ihr Führer ist der ehemalige Jedi-Meister Count Dooku.
Die Separatisten drohen eine enorme Gefahr für die Republik zu werden
und niemand glaubt Count Dooku eigentlich seine edlen Ziele.
Deshalb besteht der Galaktische Senat auf die Gründung einer Armee.
Bis dato waren eigentlich nur die Jedi-Ritter die Hüter des Friedens.
Krieg gab es seit Jahrtausenden nicht mehr. Es gibt aber auch Gegner
dieser Mobilmachung, da sie den Krieg fürchten und das Ende der
Demokratie sehen. Padme Amidala ist eine davon und deshalb reist
sie nach Naboo, um gegen eine Armee zu stimmen.
Doch auf Coruscant versucht sie jemand umzubringen. Zu ihrem Schutz
werden Obi-Wan und Anakin abgestellt. Während Obi-Wan hinter einem
Kopfgeldjäger her ist, der für die Attentate verantwortlich ist,
soll Anakin Skywalker den Personenschutz für Amidala übernehmen,
was ihm sehr recht kommt, da er an Padme seit zehn Jahren täglich
denkt und seine Gefühle ihr gegenüber sehr stark sind.
Doch dieses "Glück" ist nicht von Dauer. Es ist sogar
verboten, denn Jedi leben in einem Zölibat. Dunkle Ereignisse, wie
die Serie von Attentaten des Kopfgeldjägers Jango Fett, dem Aufstand
der Separatisten und der Gefahr, in der Anakins Mutter schwebt werden
alles trüben.

Die Handlung ist diesmal sehr kompakt. Um ehrlich zu sein, reichen
142 Minuten nicht aus. George Lucas hat leider einige interessante
Szenen gekürzt, um den Film nicht zu lange werden zu lassen. Einziger
Trost ist die Zusage von Rick McCallum, dass es diese Szenen auf
der DVD geben wird. Doch das besondere an dieser Handlung ist die
Brücke zur alten Triologie. Viele bekannte Dinge kommen vor oder
haben hier ihren Ursprung. Die Klonarmee, die einst die Sturmtruppen
sein werden, der junge Boba Fett, wir werden erfahren, wer den TODESSTERN
entworfen hat und natürlich der Beginn von Anakins Weg zur Dunklen
Seite der Macht.

Einige vertraute Sachen erblickt das Auge des Besuchers. So trägt
der Vater von Boba Fett, Jango, bereits dessen Rüstung. Man sieht
auch diesmal viele Funktionen. C-3PO sieht wieder fast wie früher
aus und tritt diesmal auch mehr in Erscheinung. Die Larsfarm aus
EPISODE IV wird zu sehen sein, die Rotgardisten des Imperators,
Vorläufer der STERNENZERSTÖRER und vieles mehr. Man merkt in diesem
Film viel deutlicher den Zusammenhang zwischen den alten und den
neuen Filmen.
Aber auch viele neue Dinge bekommt man zu sehen: So wird einem
ein viel tieferer Einblick in Coruscant gewährt und man lernt die
Welten Kamino und Geonosis mitsamt ihren Bewohnern kennen.
Natürlich gibt es jede Menge Action und atemberaubende Schlachten.
George Lucas hat es dieses Mal recht gut verstanden eine Mischung
aus der Liebesstory zwischen Anakin und Padme, seinem düsteren Weg
zur Dunklen Seite, den Comedyeinlagen der beiden Droiden C-3PO und
R2D2, den mystischen Szenen mit den Jedi und Sith sowie der Effekthascherei
der gewaltigen Endschlacht auf Geonosis zu vermischen. Dieser Film
ist sehr kurzweilig und temporeich. Er beleuchtet die Seelen der
Akteure diesmal recht gut. Natürlich besonders die von Anakin und
Padme. Aber auch Obi-Wan wird sehr interessant beleuchtet. Sehr
gefallen haben mir auch die Szenen von Yoda. Er wirkt dieses Mal
mehr wie in EPISODE V. Sein Auftritt zum Schluß gehört zu den Highlights!

Die Schauspieler
Irgendwo
habe ich von einem deutschen Kritiker gelesen, dass George Lucas
immer untalentierte Laiendarstelle einstellt. Naja, Sir Alec Guinness,
Peter Cushing und Christopher Lee sind ja bekanntlich die größten
Trashschauspieler ;-) Ich denke, dass man viel negatives über Star
Wars sagen kann, aber die Schauspieler sind meiner Meinung nach
immer sehr gut ausgewählt worden. In diesem Film hat eigentlich
keiner richtig schlecht gespielt.
Hayden Christensen hat in seiner Rolle absolut überzeugt! Er versteht
es auf der einen Seite den jungen, ungestümen, freundlichen und
oftmals auch leichtfertigen Jungen aus Episode I zu spielen. Auf
der andere Seite ist er der mächtige Jedi und als drittes ist er
ein Junge, der sich in einem Gefühlskonflikt befindet. Er liebt
Padme und darf es eigentlich gar nicht. Er will seine Mutter retten
und gerät aus dem Gleichgewicht als nach Tatooine zurückkehrt. Dort
gibt es eine Schlüsselzene, in der Christensen sehr gut gespielt
hat.
Natalie Portman überzeugt nicht nur durch die atemberaubenden Outfits
(die ich wesentlich besser als diese steifen Kostüme aus Episode
I finde!) sondern auch durch gute schauspielerische Leistungen.
Natalie Portman wirkt halt sofort sympathisch und man kann den guten
Anakin durchaus verstehen, dass er sein Herz an sie verliert. Nicht
umsonst habe ich von etlichen Star Wars Fans zu hören bekommen,
dass sie Natalie Portman auf der Stelle heiraten würden <g>
Es ist schwer zu sagen, wer einem sympathischer ist: Leia oder
Padme...

Ewan McGregor hat sich in seiner Rolle als Obi-Wan verbessert.
Er spielt ihn souverän und erinnert teilweise an Alec Guinness.
Natürlich fehlen noch Lichtjahre um an den Altmeister heranzukommen,
doch McGregor hatte viele gute Szenen.
Christopher Lee ist eine Bank in dem Film. Souverän mit der Erfahrung
von vielen hundert Filmen mimt der Count Dooku sehr überzeugend.
Zusammen mit IanMcDiarmid, der erneut Palpatine spielt, bildet er
die klassischen, übermächtigen, kultivierten Schurken, die man irgendwie
bewundert ;-) Wobei Palpatine weiterhin den "lieben" Politiker
spielt, was er natürlich nicht ist. Wie jeder weiß, ist Palpatine
Darth Sidious. Schon 1983 hatte McDiarmid in EPISODE VI Imperator
Palpatine gespielt. Damals war er in den dreißigern, doch die Maskenbildner
haben wunderbare Arbeit geleistet.

Temeura Morrison spielt Jango Fett. Seine Szenen waren kurz, doch
er hat überzeugend den wortkargen Kopfgeldjäger gespielt. Alles
in allem, besonders auch die Leistung von Anthony Daniels als C-3PO
waren alle Darstelle gut. Selbst Ahmed Best ging als Jar Jar Binks
keinem auf die Nerven, obwohl ich es sogar bedaure, dass er nicht
zuviele Auftritte hatte.
Die Filmmusik
Die Musik stammt wieder von John Williams und bietet einen eindrucksvollen
Score. Er vermischt in diesem Film sehr extrem bekannte Musik aus
dem Star Wars Universum mit der neuen. Geschickt setzt er die Themen
von Yoda, Anakin bzw Darth Vader und den Sith bei ihren Szenen ein.
Natürlich fehlt auch das Star Wars Thema und das Macht-Thema nicht.
Im Schlußkampf verwendet er viel aus Episode II, was der einzige
Wehmutstropfen ist, denn ich hätte mir da eine neue Schlachtmusik
im Stil der Schlacht auf Hoth gewünscht.

Dafür sind die neuen Mussikstücke sehr gut gelungen. Accross the
Stars, das Liebestheme von Anakin und Padme hebt sich fröhlichen
und depressiven Variationen vom Rest des Scores ab. Auch sehr gut
ist die Verfolgungsjagd durch Coruscant und dem Regenduell zwischen
Obi-Wan Kenobi und Jango Fett.
Fazit
Es lohnt sich. STAR WARS EPISODE II - Angriff der Klonkrieger ist
ein sehenswerter Film, der sehr viel bietet. Mich hat er begeistert.
Sicherlich ist er nicht perfekt, welcher Film ist das schon? Mich
hat der Film über zwei Stunden gut unterhalten. Er hat mir das Star
Wars Feeling gebracht und dafür gesorgt, dass ich zufrieden aus
dem Kino kam. Mehr muss ein Film nicht machen!
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