Astro-News

 

Staub ist nicht gleich Staub

Gefrorene Wolken aus Gas und Staub - scheinbar sind alle Kometen gleich. Doch ganz so einfach ist es wohl nicht: Die Struktur ihrer Staubkörnchen verrät, dass sie sich zu verschiedenen Zeiten während der Entstehung des Sonnensystems gebildet haben. Kombinieren die Forscher das Ergebnis neuer Laborexperimente mit Beobachtungen des Kometen Halley aus dem Jahr 1989, müssen sie seine Entstehungsgeschichte neu schreiben - genau wie die all der anderen kosmischen Eisbrocken.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de

 

Nachwuchs bei Jupiters Monden

Wenn die Erde so viele Monde hätte wie der Jupiter, wären Mondphasen-Uhren weitaus komplizierter - und ausserdem inzwischen veraltet, denn sie müssten nun 17 statt bisher 16 Trabanten ihres Mutterplaneten berücksichtigen. Als Astronomen kürzlich auf Bildern einer CCD-Kamera einen zuvor als Sonnen-Asteroiden identifizierten Himmelskörper wiederentdeckten, wurde ihnen schnell bewusst, dass es sich in Wirklichkeit um einen Mond des Jupiters handelt. Der neue Satellit ist vermutlich der bisher Kleinste des gesamten Sonnensystems und umkreist in 774 Tagen einmal seinen Mutterplaneten.

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'Vulkanausbruch' auf einem Kometen

Auf einem Kometen gibt es zwar keine Vulkane wie auf der Erde, denn die Himmelskörper sind gefrorene Klumpen aus Staub und Eis. Aber es manchmal spucken auch sie. So hat der Komet LINEAR einen gewaltigen Brocken seiner Kruste abgesprengt, der flach und platt ist wie ein Pfannkuchen. Und das Weltraumteleskop Hubble hat das Feuerwerk direkt übertragen.

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Weit entfernte Weltraum-Kannibalen

Was die Astronomen früher als Geburtsstunde eines neuen Sterns ansahen, ist neueren Erkenntnissen zufolge Kannibalismus im Weltraum - die Nova. Ein kleiner, aber sehr dichter Stern - ein so genannter weisser Zwerg - frisst seinen kühleren Partner langsam auf. Doch die Speise scheint ihm nicht zu bekommen, denn die aufgesogenen Wasserstoff-Gase führen bald zu einer heftigen Explosion, die den weissen Zwerg millionenfach heller scheinen lässt. Aus der Helligkeit von Novae in verschiedenen Galaxien können die Wissenschaftler auf deren Entfernung schliessen. Mit einem neuen, sehr empfindlichen Teleskop entdeckten sie nun Novae, die mehr als 70 Millionen Lichtjahre entfernt sind. Ihr Licht ist 100 Millionen Mal schwächer, als das kleinste Glimmen, das der Mensch gerade noch mit blossem Auge wahrnehmen kann.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de

 

Die Blitzgeburt unserer Planeten

Dass sich die Erde und die übrigen Planeten unseres Sonnensystems aus Staubpartikeln bildeten, die aus einer rotierenden Scheibe sich verdichtender Gase kondensierten, klingt schon etwas abstrakt. Doch Wissenschaftler können nun die kaum vorstellbare 'Geburtsstunde' unserer Planeten noch genauer konkretisieren. Denn viel schneller in Berechnungen und Simulationen bisher ergaben, backten aus den winzigen Partikeln grössere Körper zusammen - die Erde war geboren. Zu diesem Schluss kommen Astrophysiker, nachdem sie die Vorgänge zu einem frühen Zeitpunkt der Planetenentstehung an Bord der Raumfähre Discovery in einer zwei Liter grossen Versuchskammer simuliert hatten.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de

 

Ein schwankender Leuchtturm

Auf nichts ist heutzutage noch Verlass. Selbst Pulsare - die astronomischen Paradebeispiele für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit - vollführen einen eierigen Wackeltanz, anstatt sich um eine unverrückbare Rotationsachse zu drehen. Man muss allerdings schon sehr genau messen um festzustellen, dass die Radiowellen des Pulsars, die sich wie das Licht eines Leuchtturms in zwei schmalen Kegeln ausbreiten, die Erde in periodisch schwankenden Abständen erreichen. Aber mag die Abweichung auch klein sein - den theoretischen Modellen zu Folge dürfte es sie eigentlich gar nicht geben.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de

 

Flüssig oder überflüssig?

Trotz unermüdlicher Forschung gibt es bisher keinen direkten Beweis von flüssigem Wasser - der Grundlage allen Lebens - auf dem Mars. Und auch die Gesetze der Physik verbieten eigentlich, dass es sich auf der Oberfläche unseres roten Nachbarn halten könnte. Doch Bilder seiner Oberfläche zeigen deutliche Rinnen, Kanäle und Stromdeltas, die manche Wissenschaftler für klare Erosionsspuren von Wasser halten. Doch könnte es nicht auch sein, dass Ströme aus Gas, Schutt und Geröll die Marslandschaft prägten, genauso wie dies an einigen Vulkanen auf der Erde geschah? Aufgewirbelt durch freigesetztes Kohlendioxid könnten sie mit hoher Geschwindigkeit über die Oberfläche gerast sein. Eine einfache Erklärung, für die man nicht einen Tropfen Wasser benötigt.

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Trophäenschau der Planetenjäger

Es ist nicht einmal zehn Jahre her, dass Astronomen den ersten relativ sicheren Hinweis auf einen Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems gefunden haben. Dennoch ist die Anzahl der mutmasslichen Begleiter ferner Sterne inzwischen auf 50 angewachsen, und es werden immer schneller immer mehr. Der Trend geht mittlerweile weg vom Einzelplaneten, hin zum extrasolaren Sternensystem. Möglicherweise hat rund die Hälfte der bislang bekannten entfernten Planeten ein oder mehrere Geschwister.

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Nicht nur dunkel, sondern auch verschwommen

Das Weltall ist erfüllt von Materie, die von der Erde aus unsichtbar ist. Die Astronomen tauften sie nicht gerade einfallsreich dunkle Materie. Bei einer neuen möglichen Art waren sie nicht viel kreativer: "verschwommene dunkle Materie". Dabei könnten diese exotischen Teilchen mit einer winzigen Masse erklären, woraus der grösste Teil der Masse des Universums besteht, und gleichzeitig das Problem der Zwerggalaxien lösen. Deren Zentren enthalten erheblich weniger Masse als bisherige Modelle vorhersagen.

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Europas Oberfläche schlägt Falten

Falten sind für viele wohl in erster Linie eine Folge des Alterns. Geowissenschaftler verbidnden damit jedoch eher Gebirge wie die Alpen. Dieses Faltgebirge enstand, indem sich zwei Erdplatten gegeneinander drückten. An der Plattengrenze schiebt sich dann Material in die Höhe, wodurch Berge entstehen. Doch offenbar gibt es derartige Strukturen nicht nur auf der Erde. Hochaufgelöste Aufnahmen der Raumsonde Galileo zeigen auf dem Jupitermond Europa ganz ähnliche Gebirge - nachdem Bilder der Raumsonde Voyager schon vor mehr als 20 Jahren erste Hinweise auf diese Strukturen geliefert hatten.

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Ein Stern im Todeskampf

Unvorstellbare Gasmassen spuckt ein Stern aus unserer Nachbarschaft ins Weltall. Immer wieder bläht er sich auf und sackt in sich zusammen, doch sein Brennstoff ist alle - das Fusionsfeuer erlischt, übrig bleibt nur ein kläglicher Rest seiner einstigen Masse. Auch unsere Sonne wird in einigen Milliarden Jahren zu solch einem 'Weissen Zwerg'. Radioteleskope zeigen am Beispiel des Nachbarsterns schon jetzt, wie ihre ferne Zukunft aussieht.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de

 

Galaxien sind älter als gedacht

Das Alter hinterlässt Spuren - bei Menschen meist Falten und graue Haare. Ganz anders ist das bei Galaxien. Sie werden rot. Je älter sie sind, desto mehr ist ihr Licht zu längeren, roten Wellenlängen hin verschoben. Anhand dieses Merkmals haben britische Astronomen jetzt eine Reihe ganz 'alter Hasen' aufgespürt, die rund zehn Milliarden Jahre auf dem Buckel haben. Gängigen Theorien zufolge dürfte es sie praktisch nicht geben.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de

 

Das 'kleine Schwarze'

Schwarze Löcher - eigentlich heissen sie so, weil sie völlig dunkel erscheinen. Denn sie sind so schwer, dass nicht einmal Licht ihnen entkommen kann. Doch ausgerechnet die massereichsten unter ihnen sind dafür verantwortlich, dass die Galaxien, in deren Zentren sie sich befinden, die hellsten Objekte im Universum sind. Jetzt haben Astronomen erstmals nachgewiesen, dass auch ein erheblich kleineres schwarzes Loch fast genau so viel Röntgenlicht wie ein grosses Exemplar aussenden kann.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de

 

LINEAR löst Röntgen-Rätsel

Der Komet LINEAR hat während der vergangenen Wochen immer wieder Aufsehen erregt. Zuerst stiess er seine Hülle in einer spektakulären Explosion von sich, dann zerfiel er schliesslich in viele Teile und schien verschwunden zu sein. Doch als Armada kleinerer Teile tauchte er noch einmal auf. Aber damit nicht genug - anhand von Beobachtungen mit dem Röntgenteleskop Chandra liefert er nun auch noch die Erklärung dafür, wie die kosmischen Eisbälle Röntgenstrahlung erzeugen.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de

 

Kleine braune Einzelgänger

Nichts Halbes und nichts Ganzes - so ähnlich bewerteten Astronomen über viele Jahre hinweg die Braunen Zwerge. Sie sind zwar deutlich schwerer als Planeten, aber immer noch zu leicht, um als Stern Wasserstoff zu Helium zu verschmelzen und so Licht zu erzeugen. Neue Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Hubble haben jetzt gezeigt, dass die Himmelskörper meist allein im Weltall vorkommen, nicht gebunden in Planetensystemen. Zudem gibt es von ihnen mehr leichte als schwere.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de

 

Viel zu wenig Wasser

Wasser ist Leben - viele Wissenschaftler glauben das zumindest. Daher schenken sie Untersuchungen über den Wassergehalt vom interstellaren Medium immer besondere Aufmerksamkeit. Doch Beobachtungen im Submillimeterbereich haben viele erst einmal enttäuscht, denn in besonders kalten Regionen gibt es viel weniger Wasserdampf als erwartet.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de

 

KOSMOLOGIE: Galaxien bildeten sich früher als gedacht

Astronomen der Universität Durham haben neue Hinweise darauf, dass sich Galaxien in unserem Universum deutlich eher gebildet haben als bislang angenommen wurde. Eine Studie, die gestern auf der Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) in Manchester vorgestellt wurde, legt nahe, dass es vor rund zehn Milliarden Jahren ebenso viele Galaxien gab, wie heute - ein Problem für gängige Modelle über Galaxienentstehung.

Quelle: Astro News http://www.astronews.com/news/artikel/2000/08/0008-017.shtml

 

SWAS: Wassergehalt interstellarer Wolken überrascht Astronomen

Mit dem NASA Submillimeter Wave Astronomy Satellite (SWAS) sind Astronomen auf der Suche nach Wasser im interstellaren Raum und in unserer direkten Umgebung. Während sie den Wassergehalt von Jupiter und Saturn erklären können, gibt ihnen ein anderer Fund zu denken: In kalten Gaswolken spürte SWAS weniger Wasser auf, als nach der Theorie vorausgesagt.

Quelle: Astro News http://www.astronews.com/news/artikel/2000/08/0008-018.shtml

 

CLUSTER II: Instrumententests beginnen

Alle vier CLUSTER-Satelliten haben mittlerweile ihren endgültigen Orbit um die Erde erreicht. Auch die jeweils drei Masten, die für Experimente und Kommunikation der Sonden benötigt werden, sind ausgefahren, so dass der Inbetriebnahme der insgesamt 44 Instrumente an Bord des Quartetts nichts mehr im Wege steht. Doch dies wird einige Monate dauern.

Quelle: Astro News http://www.astronews.com/news/artikel/2000/08/0008-019.shtml

 

CHANDRA: Riesenblasen in den Antennen-Galaxien

Riesige und immer größer werdende Blasen aus heißem Gas hat das NASA-Röntgenteleskops Chandra in den gerade verschmelzenden Antennen-Galaxien beobachtet. Für die Astronomen ist dies ein gutes Beispiel dafür, wie es im Universum vor rund 15 Milliarden Jahren ausgesehen haben dürfte, als gewaltige Kollisionen zwischen Galaxien deutlich häufiger waren als heute.

Quelle: Astro News http://www.astronews.com/news/artikel/2000/08/0008-020.shtml

 

BRAUNE ZWERGE: Den missglückten Sternen auf der Spur

Hubble ist weiter den geheimnisvollen Braunen Zwergen auf der Spur: Gleich zwei Wissenschaftler-Teams nutzten das Weltraumteleskop um hinter das Geheimnis dieser Objekte zwischen Sternen und Planeten zu kommen. Hauptergebnis: Braune Zwerge sind recht häufig, entstehen anders als Gasplaneten und können trotzdem nicht für die dunkle Materie verantwortlich sein.

Quelle: Astro News http://www.astronews.com/news/artikel/2000/08/0008-021.shtml

 

SCHWARZE LÖCHER: Die neue Mittelklasse

Es ist nicht gerade klein, aber auch nicht riesengroß: das Schwarze Loch, das Astronomen im Zentrum der Galaxie NGC 4395 vermuten. Trotzdem verschlingt es ähnlich viel Materie wie seine größeren Artgenossen und sendet zudem in etwa ähnliche Mengen von Röntgenstrahlung aus. Für die Astronomen bedeutet die Entdeckung, dass auch riesige Schwarze Löcher in deutlich unterschiedlichen Größen vorkommen können.

Quelle: Astro News http://www.astronews.com/news/artikel/2000/08/0008-022.shtml

 

JUPITERMOND EUROPA: Neue Hinweise auf Wasser unter der Oberfläche

Amerikanische Wissenschaftler haben neue Indizien für einen Ozean unter der eisigen Oberfläche des Jupitermondes Europa. Die Hinweise basieren auf Magnetfeldmessungen der Raumsonde Galileo und stellen den bisher stärksten Beweis für flüssiges Wasser auf dem Jupitertrabanten dar. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Science.

Quelle: Astro News http://www.astronews.com/news/artikel/2000/08/0008-023.shtml

 

Die Kurznachrichten stammen aus dem kostenlosen Newsletter von Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de und den Astro News http://www.astronews.com

Es handelt sich zum Teil gekürzte Meldungen, da die vollständigen nur gegen Bezahlung erhältlich sind.