Astro-News

 

Klein, selten und ungewöhnlich

Astronomen haben es schon gut. Das Universum ist so unendlich weit, dass sich immer wieder etwas Neues, Erstaunliches finden lässt. Wie zum Beispiel einen Mikroquasar, der Gammastrahlen emittiert. Dieses ungewöhnliche Exemplar einer ohnehin sehr seltenen Art von Himmelskörpern ist der erste Hinweis darauf, dass in unserer Milchstrasse offenbar noch andere Quellen für Gamma-Strahlen existieren als Pulsare.

 

Künstliche Polarlichter

Polarlichter sind farbige Leuchterscheinungen am Nachthimmel, die unter günstigen Verhältnissen in der oberen Atmosphäre auftreten - aber um die Atmosphäre zu studieren, können Forscher nun auch künstliche Polarlichter erzeugen. Dafür sendeten sie nachts starke Radiowellen in den Himmel und fotografierten ihn, als niedrige Wolkenschichten aus ionisierten Atomen grün zurückstrahlten. Sie versprechen sich von dieser Technik genauere Beobachtungen der Ionosphäre - einer turbulenten und bisher schlecht verstandenen Athmosphärenschicht, welche Satelliten- und Radioübertragungen stören kann.

 

Deuteriumstrudel in der Milchstrasse

Im Deuterium sehen Wissenschaftler den Schlüssel zur Geschichte unseres Universums. Bisher nahmen sie an, dass es nur in sehr geringen Mengen im Zentrum der Milchstrasse vorhanden ist. Doch mit einem Radioteleskop spürten Wissenschaftler dort in einer riesigen Gas-Wolke grosse Mengen des schweren Wasserstoff-Isotops auf. Das Deuterium muss nach ihrer Ansicht in den ersten Minuten nach dem Urknall entstanden sein und strömt nun von ausserhalb in die Mitte unserer Galaxie.

 

Sie leben nur zwei Mal

Unter all den erstaunlichen Objekten in unserem Universum exitieren offenbar stets welche, die noch erstaunlicher sind. Nun entdeckten holländische Astronomen einige 'doppelte' Radiogalaxien, die eine Art galaktische Reinkarnation erleben: Nach einer kurzen Ruhephase beginnen sie ein zweites Leben.

 

Darf es etwas mehr sein?

Wäre die Kernkraft nur ein halbes Prozent stärker oder schwächer als sie es tatsächlich ist, gäbe es mit Sicherheit kein Leben in unserem Universum. Berechnungen und Simulationen ergaben, dass unsere Welt für die Entstehung von Leben geradezu massgeschneidert ist.

 

Röntgen-Blitze von Braunen Zwergen

Sie besitzen einfach zu wenig Masse, um hell leuchtende Sterne zu sein, aber für die Astronomen sind die erst 1995 entdeckten Braunen Zwerge trotzdem interessant. Wissenschaftler entdeckten nun, dass die leuchtschwachen Gebilde plötzlich Röntgenstrahlen-Blitze aussenden und dann anschliessend wieder zur Ruhe kommen. Die Forscher schliessen hieraus, dass im Innern der Himmelskörper aufgewirbelte Magnetfelder bestehen, und dass ihre Millionen Grad Celsius heisse Korona zusammenbricht, wenn ihre Oberflächentemperatur sinkt.

 

Ein Pulsar lügt über sein Alter

Nicht nur manche Frauen schwindeln gerne über ihr Alter, auch Pulsare scheinen es hier mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen. Anhand von Strahlungsimpulsen hatten Astronomen die Geschwindigkeit des kleinen Sterns auf seinem Weg vom Zentrum der Supernova zu seinem jetzigen Standort bestimmt. Doch seine Reisegeschwindigkeit scheint viel langsamer zu sein als bisher angenommen und der Stern damit einige Tausend Jahre älter. Die Alterslüge könnte auch andere gängige Theorien über Neutronensterne ins Wanken bringen.

 

Genaues Hinsehen lohnt sich!

Manchmal denken Wissenschaftler, dass es etwas nicht gäbe, dabei haben sie es bisher nur noch nicht gefunden. Wird das gesuchte Etwas dann später doch aufgespürt, so müssen sie ihre früheren Interpretationen gegebenenfalls nochmals überdenken. So auch jetzt, als Forscher ein Muster von Sauerstoff-Isotopen - eine Art chemischer Fingerabdruck - auf der Erde entdeckten, das man zuvor nur von Meteoriten kannte. Aus den Daten hoffen die Wissenschaftler nun auf das Klima vergangener Zeiten zurückzuschliessen.

 

Die Kurznachrichten stammen aus dem kostenlosen Newsletter von Spektrum der Wissenschaft http://www.spektrum.de

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