Einführung

In der Regel sind Perry Rhodan Fans ein vielseitig interessiertes Völkchen. Besonders liegt ihnen jedoch die Astronomie am Herzen, bildet sie doch den realen Gegenpol zu den Phantasiewelten, in die uns die SciFi führt. Ich bilde da keine Ausnahme und lasse kaum eine populärwissenschaftliche Reportage aus. Besonders freut es mich, wenn ich in Spielfilmen astronomische Zentren erkenne, die für die Handlung eine attraktive Kulisse bilden. Eine davon, die gleich mehrmals auf Breitwand abgelichtet wurde, ist das ARECIBO Observatorium auf Puerto Rico. Wohl die meisten kennen den Film "Contact", oder "Golden Eye", bei denen einige Schlüsselszenen tatsächlich im Observatorium gedreht wurden. Da es mich ab und an beruflich auf die kleine Karibikinsel verschlägt, nahm ich mir diesmal vor, nach erledigter Arbeit nicht einfach wieder abzufliegen, sondern einen Abstecher ins Landesinnere zu machen um für den PROC zu berichten......

Auf Puerto Rico herrscht subtropisches Klima vor. Shorts und T-Shirts sind angesagt. Trotz Klimaanlage im Wagen, laufen die Scheiben schneller an, als es einem lieb ist - besonders nach einem tropischen Regenguss. Die kleine karibische Insel mit  annähernd rechteckiger Gestalt, misst grob 110x40 Meilen, ist mit den USA assoziiert, bildet jedoch keinen festen Staatenbund mit den vereinigten Staaten. Es ist eine merkwürdige jedoch unglaublich schöne Insel, auf der mit Dollars bezahlt, jedoch spanisch gesprochen wird. Die Entfernungsangaben wechseln zwischen Kilometern und Meilen, ein System das wohl gänzlich nur die Einheimischen durchschauen und das Benzin gibt's am Zapfhahn in Galonen. Jedes Jahr zwischen Juli und September muss man mit tropischen Wirbelstürmen rechnen - ein Umstand der mich etwas mulmig stimmte, den gerade zu meiner Besuchszeit rasten gleich 3 Wirbelstürme vom Atlantik auf die großen Antillen zu.

Das Observatorium von Arecibo ist auf verschiedenen Wegen zu erreichen. Einmal von dem Insel umlaufenden Highway <22>, bei dem man einfach die Ausfahrt bei Arecibo nimmt und ins Landesinnere vorstößt, oder aber von der Westküste, von der zahlreiche schmale Straßen ins Landesinnere führen. Ich entschloss mich für letzteres, um ein paar mehr Eindrücke der Insel einzufangen. Schon bald ist zu erkennen, das die Ausschilderung nicht unbedingt zu den Stärken der Einheimischen gehört - wahrscheinlich kommen sie auf ihren Straßen sehr gut zurecht. Was können sie auch dafür, das sich die "Gringos" ständig verfahren? Wie auch immer, je mehr man ins Innere der Insel, Richtung Observatorium vorstößt, desto verschlungener und hügeliger wird die Wegstrecke.

Nähert man sich dem Observatorium endlich, dann ist es einem vom vielen auf und ab durch die Serpentinen bereits mulmig im Magen. Die Bremsen des Mietwagen sind durch die Berg- und Talfahrt ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen und haben noch eine Stunde später gequalmt. Vom Parkplatz aus geht es erst einmal steil aufwärts. Am Rand des Gehwegs wird auf  zahlreichen Schildern darauf hingewiesen, nicht zu schnell zu laufen und ab und an zu verschnaufen. Am Ende der Schilderstaffel wird man dann auf die kühlen Drinks in der Observatoriumsgaststätte eingeladen - ein Werbegag, der zu diesem Zeitpunkt bereits überflüssig ist, denn der Schweiß rinnt nicht schlecht, bis man endlich am Observatorium ankommt.

Das Observatorium von Arecibo