SCIENCE FICTION - KLASSIKER

     LOST IN SPACE

VERSCHOLLEN ZWISCHEN FREMDEN WELTEN

1964 versuchte ein Produzent namens Gene Roddenberry beim US-Fernsehsender CBS seine Idee zu einer Science-Fiction-Serie namens STAR TREK zu verkaufen. Doch CBS lehnte ab, weil man sich bereits für eine andere Sc-Fi-Serie entschieden hatte, deren Konzept den Produzenten besser gefiel.Sie stammte von dem Produzenten Irwin Allen, der später auch mit TIME TUNNEL eine weitere Kultserie ins Leben rief.  Diese Serie hieß LOST IN SPACE. In Deutschland lief sie unter dem Namen VERSCHOLLEN ZWISCHEN FREMDEN WELTEN.

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Der Inhalt der Serie war recht simpel. Wie einst die Trapp-Familie oder die Schweizer Familie Robinson durch Amerika zogen, eroberte nun eine neue Familie Robinson das Weltall. Die Hauptrollen übernahmen Guy Williams (+1989), der als Zorro bekannt geworden war, als John Robinson, June Lockhart als seine Frau Maureen Robinson, und Mark Goddard als Major Don West. Bill Mumy,Marta Kristen und Angela Cartwright spielten die Kinder Will, Judy und Penny Robinson. Und schließlich Jonathan Harris, der die Rolle des Fieslings Dr.Smith übernahm. Harris sprach auch in der Serie KAMPFSTERN GALACTICA den Cylonen Lucifer im US-Original. Die Titelmusik wurde von niemand geringerem als John Williams, der 1965 allerdings noch recht unbekannt war, komponiert.

 

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Nun aber zum Inhalt: Im Jahre 1997 wird die Familie Robinson unter Millionen freiwilligen Bewerbern, ausgesucht, um als Raumpioniere ins Weltall geschickt zu werden. Doch schon beim Start des Schiffes Jupiter II, geht einiges schief und die Familie ist im Weltraum verschollen. Drei Jahre lang erlebten die Familie, ihr Roboter und der schurkische Dr.Smith, allerhand Abenteuer, bis sie die sinkenden Einschaltquoten, hervorgerufen durch die zeitlgleich laufende Serie BATMAN, beim Konkurrenzsender ABC, daß Ende besiegelten. Die Serie hatte auch in der zweiten Staffel stark abgebaut. Dr.Smith verkam zum ulkenden Hanswurst und auch die Außerirdischen wurden immer unglaubwürdiger. Der Tiefpunkt war wohl der Einsatz eines Bassetthundes als Alien. Die Serie war zwar von Anfang an preiswert produziert, doch die Ansprüche der Zuschauer waren gestiegen. So legte man in der 3.Staffen nochmal zu, legte mehr Wert auf den Inhalt und verbesserte die Effekte. Die Bösewichter wurden gemeiner. Aber obwohl die Quoten wieder anstiegen, war das Ende besiegelt.

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Trotzdem wurde LOST IN SPACE in den USA zum Kult und vergessen wurde die Serie nie. Sogar Steven Spielberg zählt zu den eingeschworenen Fans. Bereits kurz nach ihrer Einstellung feierte die Serie ein glanzvolles Comeback. In ganz Amerika liefen die Wiederholungen, und sogar in Australien und Japan wurde LOST IN SPACE zu einem Renner. In den 80ern trat Bill Mumy mit einem Konzept für einen LOST IN SPACE-Kinofilm an Irwin Allen heran. Doch der Altmeister der Science-Fiction lehnte ab, da er selbst an einer Neuauflage der Serie arbeitete. Leider kamen seine läne nicht mehr zustande, da Allen 1991 an einer Herzattacke verstarb. Mumy spielte dann später in BABYLON 5 die Rolle des Lennier. Mumy gehörte in seiner Rolle als Dreikäsehoch Will, zusammen mit Dr.Smith, zu den beliebtesten Charakteren.

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Jonathan Harris spricht noch heute voller Stolz von seinem Dr.Zachary Smith, den er zum großen Teil selbst kreierte.Dadurch habe er der Figuer erst richtige Konturen gegeben. Auf den neuen Kinofilm ist Harris allerdings nicht so gut zu sprechen, denn der 83jährige empfand es als Affront, daß man ihm seine alte Rolle nicht wieder anbot, sondern nur einen kurzen Gastauftritt, den der Schauspieler natürlich sofort ablehnte.Gary Oldman spielete den Dr.Smith allerdings auch recht gut. Andere Darsteller der Originalserie ließen sich nicht lange bitten. So spielte Mark Goddard einen General. Marta Kristen hat zusammen mit Angela Cartwright einen kurzen Auftritt als Reporterin. Auch die einstige Space-Mum June Lockhart gibt sich im Film die Ehre als Schuldirektorin von Will Robinson.

Möglicherweise löst der gelungene Kinofilm ja einen neuen LOST IN SPACE-Boom aus, und die skurrile Serie kommt auch hierzulande wieder ins Fernsehen. Der große Erfolg ist allerdings nicht mehr zu erwarten. Während jeder RAUMSCHIFF ENTERPRISE kennt und liebt, ist VERSCHOLLEN ZWISCHEN FREMDEN WELTEN erst spät und nur im Kinderprogramm bei uns in Deutschland gelaufen. Da wurde wohl ein Kult verpaßt.

(jh)

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