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Tja, diesmal mußte ich ohne meine charmante Begleitung (diesmal sei sie auch gegrüßt: Hi Sandra <g>) ins Kino, dafür mit meinem Bruder, was mir genauso recht ist.

Sandra ging dafür am Vortag in ein Open Air Kino, wo die Rocky Horror Picture Show lief, welches ich allerdings als nicht würdig befinde, hier rezensiert zu werden<g>. Einzig interessant waren wohl die etwas durchgeknallten Fans, die mit Spritzpistolen, Mehl (?!), Zeitungen und Klopapier während des Films zu bestimmten Szenen durch die Gegend warfen.

Hmmm...wenn man das bei jedem Film so machen würde. Stelle man sich vor, daß man bei Starship Troopers eine Horde von Minibugs ins Kino mitbringt oder ein Maschinengewehr. Oder bei Mörderspinnen seine giftigen Taranteln aus dem Käfig läßt, wenn die Viecher im Film die Stadt angreifen. Schlimm wäre es auch bei Star Wars. Irgendwie hat es sicher seinen Reiz mit einem Laserschhwert durch die vordere Reihe im Kino zu gehen, dann sind zumindest die störenden Köpfe weg, aber ich weiß nicht....

Ok, kommen wir nun zum eigentlichen Film.

Die Vorfreude auf Godzilla war recht groß und der Film begann auch sehr spannend. Der Vorspann war gekonnt in Szene gesetzt. Die Musik von David Arnold paßte goldrichtig. Auch die darauffolgende Szene mit dem Frachte und dem überlebenden Japaner, der von "Godzilla" sprach. Dann wurde der Film schon etwas schwächer, denn die Niete Matthew Broderick trat in Aktion. Selten habe ich einen so blassen und schlechten Hauptdarsteller in so einem Blockbuster gesehen. Broderick, der den Atomforscher Nick Tatopulis spielte, versuchte vergebens einen Jeff Goldblum zu imitieren, was mehr peinlich wirkte, da es den selben Effekt hätte, als würde ein Trabi versuchen einen Ferrari zu kopieren. Auch die anderen Leistungen der Schauspieler waren sehr enttäuschend. Abgesehen von Jean Reno, waren alle sehr sehr mittelmäßig und wirkten überdreht. Ziemlich ungewohnt für eine Emmerich Produktion, da man von Stargate und Independence Day bessere Darsteller gewohnt ist. Zurück zur Handlung, die trotzdem sehr spannend weiterlief. Letztendlich zog Godzi drei Fischerboote in die Tief und tauchte in New York auf, was sehr eindrucksvoll in Szene gesetzt wurde, aber auch durch die miesen Hauptprotagonisten teilweise geschmäht wurde. Die folgenden 30 Minuten waren von guter Action geprägt, doch danach kümmerte sich die Handlung weniger um Godzilla als um die Hauptakteuere, was dem Film sehr schadete. Ein Höhepunkt des Films war sicherlich die Jagd nach Godzilla, die sogar in einem U-Boot Kampf endete, in dem Godzilla geschickt die U-Boote und Tropedos austrickste. Diese Szene gefiel mir, da Godzi wieder etwas Hirn zeigte, was im sonstigen Film fehlte. Das war vielleicht das größte Manko, denn er wirkte zu "unmenschlich". Eingefleischte Godzilla Fans erwarten, daß man sich mit der Riesenechse irgendwie identifizieren kann. Das war aber in dem Film nicht möglich. Dann ein großer Logikfehler mit den 200 Eiern. Daß sie im Big Apple, also im Madison Square Garden, gelegt wurden, war eine originelle Idee. Doch soviele waren nicht nötig. Zudem erinnerten sie stark an die Raptoren und irgendwie fehlte der Witz dabei. Man hoffte eigentlich, daß Godzis Kids alle Hauptdarsteller auffressen würden, man wurde aber leider enttäuscht. Stattdessen wurden die armen Viecher noch geröstet. Godzilla war darüber auch nicht sonderlich glücklich und verfolgte die "Helden" quer durch New York, verfing sich aber dann in den Stahlseilen einer Brücke und wurde von Jägern zerschossen, was letztendlich auch sein Ende bedeutete.

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Einziger Trost: Eines der Kids überlebte und rief nach einer besseren Fortsetzung. Ich glaube man kann den Abschlußschrei so interpretieren: "Roland, laß mich gegen Gigan und Ghidora in der Fortsetzung kämpfen, mache mich zum Guten und gib mir ne Seele, dann sind alle von Japan bis USA zufrieden." Ich hoffe, der Emmerich hört auf den Sprößling

Ansonsten war der Film eine nette Monsterstory, die aber zu wenig mit Godzilla gemeinsam hatte. Ok, nun hat Godzilla auch schon ca. 30 Filme und daher einen sehr ausgeprägten Charakter. Würde man den Film mit dem ersten Godzi-Streifen von 1954 vergleichen, was ich jetzt mal machen werde, sieht es nicht ganz sooo schlecht aus.

 

Godzillia 1954

Godzilla 1998

Schauspieler:

naja

mies

Handlung:

ausreichend

ausreichend

Musik:

gut

sehr gut

Tricktechnik:

lachhaft

hervorragend

düstere Atmosphäre:

irgendwie vorhanden

kaum

Humor:

zwangläufig vorhanden

sehr wenig

Logik:

fehlanzeige

fehlanzeige

Godzi selbst:

hätte besser sein können

fehlte die "Menschlichkeit"

Godzis Outfit:

lustig

neu, aber nicht schlecht

Godzis Schrei:

von Akira Ifukube gemacht: genial

genial, da immer doch der Selbe

Beleuchtung:

grauenvoll

in Ordnung

So schlecht schneidet der Neue also im Vergleich zum Original nicht ab, obwohl der Film von 1954 einen gewissen Charme hat, den der neue nicht hat. Emmerich wollte etwas zuviel. Er trimmte den Film diesmal besonders auf einen witzigen Streifen, doch ihm fehlten die guten Darsteller dafür. Ein Jeff Goldblum und Will Smith waren natürlich wesentlich witziger in ID4 als ein Broderick in Godzilla. Der Mann hat mit seinen Hamsteraugen eben soviel Ausstrahlung wie Berti Vogts und eignet sich eben nicht als Führungsperson. Im zweiten Teil, der voraussichtlich um 2000 oder 2002 in die Kinos laufen soll, muß Godzilla der Gute sein, der die Welt vor bösen Monstern rettet. Da bieten sich natürlich seine Erzfeind Gigan oder König Ghidora an. Godzilla sollte etwas "menschlicher" dargestellt werden und der Erfolg ist garantiert. Zudem sollten erfahrene Schauspieler im zweiten Teil mitspielen, die Symphatieträger sind und auch witzig herüberkommen. Vielleicht sollte Emmerich, der ja ohnehin besser Science Fiction Filme machen kann, auch ein ganz neues Projekt namens Perry Rhodan anfangen ;-)

Man darf auf jeden Fall gespannt sein. Sehenswert ist der Film, aber er ist nicht DER Blockbuster 1998. Das ist immernoch TITANIC und wirds sicher auch bleiben.

Note: 2/3

 


Ein immer noch seltsames Paar


Eine weitere Rückkehr ins Kino: Oskar Madison und Felix Unger, alias Walter Matthau und Jack Lemmon. Bereits Ende der 60er Jahre spielten sie das exentrische Duo in "Ein seltsames Paar". Der Film war so erfolgreich, daß in den 70er Jahren eine Fernsehserie mit dem Titel "Männerwirtschaft" gedreht wurde. Dort spielten Jack Klugman (Oskar) und Tony Randall (Felix) die beiden Chaoten.

Nun also die gelungene Rückkehr des alten, aber genauso guten, Duos in die Kinowelt. Matthau und Lemmon haben schon oft zusammen vor der Kamera gestanden, doch zweifelsohne sind Oskar Madison, der schlampige Sportjournalist, und Felix Unger, der Putzteufel und Hypochonder, ihre Paraderolle.

Die Handlung ist leicht erklärt. Eines Tages erhält Oskar, der vor 17 Jahren nach Florida zog und seitdem auch keinen Kontakt mehr mit Felix hatte, einen Anruf seines Sohnes, der ihm freudig mitteilt, daß er heiraten will. Das Entsetzen ist jedoch groß, als er herausfindet, wer der Vater seiner zukünftigen Schwiegertochter ist; Felix Unger!

Beide sind zur Hochzeit in einem kalifornischen Kleinstädtchen eingeladen. Oskar holt Felix vom Flughafen ab, wo bereits das Unglück beginnt, indem sich Felix den Fuß verstaucht und Oskar den Koffer seines Freunds am Flughafen vergißt. Dann verlieren sie noch ihr Auto und müssen sich bis zur Hochzeit durchschlagen, was sie letztendlich auch schaffen. Nach einer traurigen Verabschiedung nach der Hochzeit, ein versöhnliches Ende, da Felix von New York verschwindet und...dreimal darf man raten...bei Oskar vor der Tür steht, der ihn notgedrungen aufnimmt, wobei er den schlimmsten Dejavu seines Lebens erlebt!

Fazit: Für alte Madison/Unger Fans war dieser Film natürlich etwas besonderes, da viele der Gags an die alten Zeiten erinnerten. Doch auch für Leute, die das Duo nicht kannten, ist der Film durchaus empfehlenswert. 90 Minuten beste Unterhaltung mit Jack Lemmon und Walter Matthau in Bestform!

Note: 1